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Sommer der Liebe

Sommer der Liebe

Titel: Sommer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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du hast mit ihm geschlafen.«
    »Nein, habe ich nicht! Ich habe es dich nur glauben lassen, weil ich wütend und verletzt war und dachte, dass du mit Melissa zusammen bist.«
    »Mit Lissa? Mein Gott, wie kommst du denn darauf?«
    Jetzt kamen Sian die Beweise sehr mager vor, aber damals war es ihr eindeutig erschienen. Sie gingen für eine Weile schweigend nebeneinander her. »Ich habe euch zusammen gesehen, nachdem du dich nicht gemeldet hattest und du nie ans Telefon gegangen bist, wenn ich angerufen habe …« Obwohl Fiona ihr versichert hatte, dass Gus und Melissa nicht zusammen waren, musste Sian es von ihm selbst hören.
    »Sie hat mich nur jemandem vorgestellt, der Land verpachtet und Geld hat, das er investieren möchte. Sie ist eine tolle Frau, natürlich, aber … nein, wir sind kein Paar. Ich kann nicht glauben, dass du die ganze Zeit dachtest, ich wäre mit ihr zusammen, und nichts gesagt hast. Du hättest mich direkt danach fragen sollen.«
    »Ja, vielleicht, aber na ja, ich war so schrecklich verletzt. Und du hast dich nicht gemeldet. Da bin ich zu Richard gegangen.«
    Gus schien ihre Gründe nicht stichhaltig zu finden. »Oh, ja, Richard, alias Mister Darcy.«
    Der Vergleich mit dem arroganten Romanhelden war unfair; Sian beschloss, Richard zu verteidigen. »Er ist ein guter Mann, und ich fühle mich furchtbar seinetwegen.«
    »Warum? Er hat ein großes Haus und ein schnelles Auto, warum sorgst du dich um ihn?«
    »Weil ich ihm das Herz gebrochen habe. Als ich ihm sagte …« Sie hielt inne.
    »Was hast du ihm gesagt?«, fragte er leise. Er hatte die Hand wieder um ihren Arm gelegt und hielt Sian fest, als hätte er Angst, dass sie weglaufen könnte.
    Keine Frau wollte in einer Beziehung das Wort »Liebe« zuerst aussprechen. »Ich sagte ihm, dass ich nicht mit ihm zusammen sein kann. Nicht wenn … Ich habe jedenfalls mit ihm Schluss gemacht.«
    Er sah sie an. »Was willst du mir sagen?«
    »Ich glaube, das weißt du.« Sie wich seinem Blick nicht aus, aber sie konnte es nicht aussprechen.
    »Und nun wartest du darauf, dass ich es dir zuerst sage?«
    Es war eine Pattsituation. Keiner von ihnen schien als Erster von Liebe sprechen zu wollen, aber Sian musste unbedingt sicher sein, dass Gus sie liebte. Ihre eigenen Gefühle waren zu ramponiert, um es zu wagen. »Warum sagst du es dann nicht?«, drängte sie ihn sanft.
    Er schluckte und holte tief Luft, als müsste er sich wappnen. »Ich habe mich bis jetzt nie für einen Feigling gehalten, doch das hier ist das Unheimlichste, was ich jemals tun musste. Ich liebe dich, Sian. Als ich nach Hause kam und dich sah, habe ich mich sofort wieder in dich verliebt, lange bevor ich das mit Rory erfuhr.«
    Sian erwiderte für eine Weile gar nichts. Sie fürchtete, jeden Augenblick weinen zu müssen. Er hatte es gesagt. Er hatte endlich gesagt, dass er sie liebte! Der letzte kleine Teil von ihr, der sich noch an den Zweifel geklammert hatte, ließ los.
    »Oh Sian! Schatz, bitte! Jetzt bist du an der Reihe. Bitte, spann mich nicht auf die Folter.«
    Sian hatte ihn nicht quälen wollen. Sie hatte nur zuerst sichergehen wollen. »Ich bin froh darüber. Fiona hat mir die Wohnung gezeigt – sei nicht böse auf sie, sie war verzweifelt –, und ich dachte, du hättest die Räume vielleicht nur deshalb ausgebaut, damit Rory nicht obdachlos wird.«
    »Natürlich möchte ich das nicht, aber ich habe dabei in erster Linie an dich gedacht. Dir wollte ich ein Zuhause geben, nicht nur Rory. Er hat ja dich.«
    »Das ist schön«, sagte sie ruhig.
    »Du bist eine gute Mutter.«
    Gus nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie lange. Irgendwann registrierte Sian, dass jemand den kleinen Park betrat, und löste sich von Gus. Er trat ebenfalls einen Schritt zurück. »Also, wollen wir dann gemeinsam in eine unsichere Zukunft gehen?«
    »Ja! Ich habe lieber eine unsichere Zukunft mit dir vor mir als ein Leben in Luxus und Sicherheit mit Richard. Und ich möchte, dass du weißt, dass ich eine Zukunft mit Richard nur Rory zuliebe in Betracht gezogen habe. Nie für mich.«
    »Wirklich? Richard lebt doch in einem prächtigen Herrenhaus.«
    Sian nickte. »Es ist ein großes Haus, aber die Küche ist nicht besonders schön. Na ja, sie ist okay …«
    Gus runzelte die Stirn, offensichtlich verwirrt. »Willst du mir damit sagen …«
    »Ich meine«, fuhr Sian fort, entschlossen, ihn ein wenig aufzuziehen, »wenn man so viel für ein Haus ausgibt, dann sollte die Küche doch mehr als

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