Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens

Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens

Titel: Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
Vom Netzwerk:
lieber Junge! Willkommen zu Hause.“
    „Danke.“ Ross hätte ihn am liebsten für immer festgehalten und nie wieder losgelassen. „Können wir uns irgendwo setzen?“
    „Natürlich. Ich freue mich so, dass du gekommen bist, mein Sohn! Ich wusste nicht, wann du ankommen würdest.“
    „Ich bin so schnell gekommen wie möglich. Meine Mutter sagt, du hättest irgendeine windige Schnecke angeheuert, die dich nur ausnehmen will.“
    Granddad trat einen Schritt zur Seite. „Ross, ich möchte dir Claire Turner vorstellen.“
    „Die windige Schnecke“, fügte sie hinzu.
    Ross’ Augenbrauen schnellten nach oben. „Großartig.“
    „Miss Turner, das ist mein Enkel, Ross Bellamy.“
    Sie lächelte liebenswürdig. „Sehr erfreut.“
    Ross wusste, dass seine Augen eisig blickten, als er ihr aus reiner Höflichkeit die Hand schüttelte. Er nahm an, dass er mit ihr schon bald eine kurze, aber heftige Unterhaltung führen würde, die ihre Abreise zur Folge hätte. Dennoch hatte sie etwas Beunruhigendes an sich. Nein, beunruhigend war, wie er sich in Bezug auf sie fühlte. Diese Frau bedeutet Ärger ,warnte ihn eine innere Stimme. Auf den ersten Blick wirkte sie nicht wie die typische Goldgräberin. Sie trug keinen Schmuck, kaum Make-up. Ihr dichtes, dunkles Haar hatte sie zurückgesteckt, sodass es ihr unbestreitbar hübsches Gesicht freigab. Sie trug ein schlichtes Kleid, das es nicht nötig hatte, das Offensichtliche herauszuschreien – nämlich dass sie eine umwerfende Figur hatte.
    „Entschuldigen Sie bitte“, sagte Ross. „Ich würde mich gerne kurz mit meinem Großvater unterhalten.“
    „Natürlich. Warum gehen Sie nicht in die Bar? Da ist es etwas ruhiger. Ich kümmere mich hier um alles.“
    Das kann ich mir lebhaft vorstellen, dachte Ross, als er ihr nachschaute. Sie war faszinierend anzuschauen und hatte eine sanfte Stimme und angenehme Art, was vermutlich der Grund war, wieso George ihr verfallen war. Ross hingegen hatte nur Verachtung für sie übrig – allerdings verspürte er gegen seinen Willen auch eine gewisse Neugierde auf sie.
    Natalie kam zu ihnen, um George zu begrüßen. Sie umarmte ihn und brach sofort in Tränen aus.
    „Das ist nicht hilfreich“, sagte Ross.
    „Ich weiß einfach nicht, was ich sagen soll. Es tut mir so leid, dass Sie krank sind, Mr Bellamy, und ich fühle mich so hilflos.“
    George tätschelte ihr die Hand. „Sie haben enorm geholfen, indem Sie Ross hierher begleitet haben.“
    „Es tut mir leid“, murmelte sie erneut und reichte Ross einen Schlüssel. „Die Nummer der Hütte steht auf dem Anhänger. Ich gehe schon mal rüber.“ Sie lächelte George noch einmal an und wandte sich dann zum Gehen.
    „Charmantes Ding! Das fand ich schon immer. Es hat mal eine Zeit gegeben, in der ich mich gefragt habe, ob ihr beide wohl heiraten werdet.“ George lächelte, als er Ross’ Gesichtsausdruck sah. „Das ist einer der wenigen Vorteile, wenn man unheilbar krank ist. Ich kann einfach sagen, was ich denke, ohne mir dafür Ärger einzuhandeln.“
    „Nat und ich … so ist das mit uns nicht.“
    „Ich weiß. Du hast eine wunderbare Zukunft vor dir, mein Junge. Nur nicht mit ihr.“
    Die Bar war mit ledernen Armsesseln und niedrigen Tischchen ausgestattet. Hier war es sehr ruhig. George bestellte zwei Gläser Brandy. Erfreut bemerkte er, dass es sich um Rémy Martin handelte, der stilgerecht in Kristallgläsern serviert wurde.
    Die beiden setzten sich in zwei Sessel vor dem brennenden Kamin. Auf dem Tisch zwischen ihnen stand ein Schachbrett, die Figuren bereits zur Schlacht aufgestellt. George lehnte sich zurück und hob sein Glas. „Auf meinen Enkel, den Kriegshelden.“
    „Und auf meinen Großvater, den Übertreiber. Ich bin kein Held.“
    „Du bist heil und gesund nach Hause zurückgekommen. In meinen Augen macht dich das zum Helden.“
    Ross schwieg. Er hatte das geschafft, was Georges Sohn nicht gelungen war: Er war in einem Stück zurückgekehrt. „Immer, wenn ich da drüben in Schwierigkeiten geraten bin“, sagte er, „habe ich an dich gedacht. Und dann gab es keine andere Option als wieder heimzukommen.“
    „Und dafür bin ich dir zutiefst dankbar. Ich hoffe, du planst, eine Weile zu bleiben, denn … nun, du weißt ja.“ George trank einen Schluck Brandy und genoss ihn mit geschlossenen Augen. „Wie geht es dir?“
    „Ich bin kurz vorm Durchdrehen“, gab Ross zu.
    „Das war auch meine erste Reaktion. Es ist eine Sache, alt zu werden und zu wissen,

Weitere Kostenlose Bücher