Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommerferien in Peking

Sommerferien in Peking

Titel: Sommerferien in Peking Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leela Wang
Vom Netzwerk:
wäre ich total zufrieden.« Er schaut aufgeregt durch das Fenster. Viele Autos fahren zur Seite und machen Platz für uns.
    Ping scheint nicht länger an unser Gespräch von vorher zu denken. »Wie hat der Bauer den Panda gefunden?«, will er von Lao Ye jetzt wissen.
    Lao Ye sagt: »Ich glaube, der Panda hatte großen Hunger und wollte eine Ziege des Bauern fressen. Er hat versucht, über den Zaun zu klettern, und hat sich dabei verletzt.«
    »Aber der Panda frisst doch nur Bambus!« Das glaube ich jedenfalls.
    Lao Ye erklärt jedoch: »Pandas fressen ganz viel Bambus, aber nicht nur. Ihr wisst ja, dass die Vorfahren der Pandas schon vor ungefähr zwei Millionen Jahren lebten, und damals haben sie meistens Fleisch gefressen. Sie waren genauso mächtig wie andere Bären. Die meisten Tiere jener Zeit sind schon lange ausgestorben, aber die Pandas haben überlebt und sind fast ganz Vegetarier geworden. 99 Prozent ihrer Nahrung besteht aus Bambus. Doch sie fressenauch Bambusratten oder kleine Tiere wie Ziegen. Im Zoo geben wir den Pandas jeden Tag ein bisschen Hackfleisch.«
    »Heißt das, dass Pandas eigentlich auch gut kämpfen können?«, fragt Ping neugierig. »Sie sehen doch immer so niedlich und lieb aus.«
    »Aber ja!«, gibt Lao Ye Ping sofort recht. »Deswegen sollt ihr im Zoo auch vorsichtig sein. Wenn du einen Panda richtig ärgerst, kann er sehr gefährlich werden.«
    Plötzlich fällt mir etwas ein: »So ein Panda ist wie ein Taiji-Meister: Er nutzt seine Kampfkunst nur, wenn jemand echt böse zu ihm ist. So wie Meister Zhao!«
    Ping lacht und sagt: »Hej, dann kennt mein Opa vielleicht auch eine Panda-Taiji-Form. Danach muss ich ihn unbedingt mal fragen.«
    Jetzt lacht Lao Ye ebenfalls.



Zhen Zhen, der Panda

    Das Panda-Forschungszentrum liegt direkt hinter dem Pekinger Zoo. Es sind hier keine Besucher zugelassen und daher ist es viel ruhiger. Bevor Lao Ye ins Labor verschwindet, stellt er uns eine Kollegin vor. »Das ist Tante Su. Sie kann euch bestimmt etwas zeigen, während ihr hier auf mich wartet«, sagt Lao Ye.
    Tante Sus Blick bleibt an meinem Gesicht hängen und plötzlich lächelt sie mir zu: »Du bist doch das Mädchen, das allein neben mir im Flugzeug saß!«
    Ich kann es kaum fassen! Ich habe sie nicht sofort erkannt, weil ihre Haare jetzt nur noch bis zu ihren Schultern reichen.
    »Hast du deine Haare kürzer schneiden lassen? Sie waren so schön!« Es rutscht mir einfach heraus.
    Tante Su fährt sich mit den Fingern durchs Haar und sagt: »Ich glaube, ich lass’ sie wieder wachsen. Vielleicht nach dem Praktikum in Peking ...«
    Nun fällt mir ein, dass ich mich eigentlich noch bei ihr bedanken wollte: »Danke, Tante Su, dass du dich im Flugzeug um mich gekümmert hast.«
    »Keine Ursache«, lacht sie. »Kommt mit, nun möchte ich euch die großen Bärenkatzen, die Pandas zeigen.«
    Oh, die Pandas sind wirklich süß! Die schwarzen Ringe um ihre Augen sehen aus wie eine Sonnenbrille.
    »Hier ist das Babyzentrum und die beiden dort drüben sind Zwillinge«, sagt Tante Su und zeigt auf zwei Panda-Babys. »Sie sind erst vergangene Woche auf die Welt gekommen und haben bei ihrer Geburt nur 100 Gramm gewogen, das ist nicht mehr als ein Apfel.«
    Wir können die Panda-Babys durch eine Glasscheibe beobachten. Hineingehen dürfen wir nicht ins Zimmer, denn das ist nur den Betreuern erlaubt.
    Die kleinen Pandas liegen im Moment noch in Spezialbetten. Als mein kleiner Bruder Ricky geboren wurde, habe ich Mama im Krankenhaus besucht und dort ähnliche Betten gesehen.
    »In diesen Betten herrscht immer eine Temperatur von etwa 24 Grad«, erklärt uns Tante Su, »damit es die Babys schön warm haben.«
    Ein Mitarbeiter füttert jetzt eines der beiden Panda-Babys mit einer Milchflasche und das Panda-Baby trinkt mit geschlossenen Augen. Wie süß!
    Ich würde so gerne einmal den kleinen Panda im Arm halten.
    Tante Su kann anscheinend meine Gedanken lesen: »Möchtest du vielleicht mal ein Panda-Baby im Arm halten?«, fragt sie mich.
    Mein Herz schlägt wie wild. »Ja, bitte!!«, rufe ich laut. Ping hält mir sofort meinen Mund zu und sagt: »Pst!«
    »Ping hat recht«, lacht Tante Su. »Hier im Babyzentrum müsst ihr ganz leise sein. Ich zeige euch jetzt noch einen anderen Panda. Er ist zwar schon drei Monate alt, aber immer noch ein Baby.«
    Tante Su macht eine Tür auf und – da ist er. Auf einem Bambusbett liegt das kleine kuschelweiche schwarz-weiße Tier. Diesmal hebt Tante Su den Panda hoch und

Weitere Kostenlose Bücher