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Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine
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etwas Schwung in die Bude gebracht. Na, was sagst du?«
    »Schön bunt.«
    »Ich bin ein bisschen über meinen Schatten gesprungen.« Er ließ sich in einen der knalligen Liegestühle fallen und seufzte glücklich.
    »Dad, du hast Blumen gepflanzt. Das ist weitaus mehr, als nur über deinen Schatten zu springen.«
    »Und bisher haben alle überlebt. Automatische Bewässerung.«
    »Wie bitte?«
    »Ich habe eine Bewässerungsanlage installiert. Damit sie nicht verdursten.«
    Der Wein, die automatische Bewässerungsanlage, die bordeauxroten Wände. Wer war dieser Mann?
    Aber als er sie ansah, seine Hand auf die ihre legte, erkannte sie ihn wieder. »Was bedrückt dich, Schätzchen?«
    »So einiges.«
    »Dann erzähl mir davon.«
    Sie gehorchte.
    »Ich habe das Gefühl, dass mir alles entgleitet. Heute Morgen dachte ich, ich hätte alles im Griff, aber dann … Ich träume wieder von Jim, nur noch schlimmer. Bei dem, was in dieser Saison schon alles vorgefallen ist, weiß ich nicht, wie ich diese Albträume verdrängen soll. Erst das, was Dolly getan hat. Dann, was ihr widerfahren ist. Als Nächstes ihr durchgeknallter Vater. Und wenn es tatsächlich stimmt, dass er den Pfarrer umgebracht und das Feuer gelegt hat - warum regt es mich dann so wahnsinnig auf, dass er abgehauen und seine Frau im Stich gelassen hat?«, sagte sie und sprang auf
    »Ich weiß warum. Aber dass meine Mutter uns verlassen hat, darf nicht mein ganzes weiteres Leben bestimmen. Zumindest will ich das nicht, denn dafür bin ich eigentlich viel zu intelligent.«
    »Allerdings«, sagte er, als sie sich zu ihm umdrehte. »Intelligent warst du schon immer.«
    »Ich bin mit Gull zusammen und weiß nicht, ob ich überhaupt noch klar denken kann. Wohin soll das führen? Warum denke ich überhaupt darüber nach? Warum sollte ich wollen, dass es zu irgendwas führt? Und du pflanzt Blumen, trinkst Wein, stellst Potpourrischalen auf.«
    Er musste lächeln. »Das riecht besser als künstlicher Duft aus der Steckdose.«
    »Mit Beeren und kleinen weißen Blüten drin. Und dann gibt Dollys Mutter das Baby den Brayners, weil sie sich nicht mehr darum kümmern kann. Wahrscheinlich ist es das Beste so, das einzig Richtige. Aber mir wird ganz schlecht davon. Es macht mich traurig, sodass ich wieder wütend werde, weil ich erneut nur meine eigenen Erfahrungen auf Shiloh projiziere. Die Situation dieses
    Babys ist aber ganz anders als meine damals. Gut möglich, dass ich morgen zu einem Einsatz nach Alaska muss. Ich sitze auf kürbisorangen Kissen, rede von einem Baby, das ich nie gesehen habe, und von einem Mann, der über diese Saison hinaus mit mir zusammenbleiben möchte. Wie konnte es nur so weit kommen?«
    Lucas nickte bedächtig und trank ein wenig Wein. »Das ist ganz schön viel, was du da verarbeiten musst. Aber eines nach dem anderen: Dass du wieder Albträume hast, gefällt mir gar nicht. Aber es wundert mich auch nicht. Der Stress im Job belastet dich, außerdem ist diese Saison ganz anders als die vergangenen. Wahrscheinlich bist du nicht die Einzige, die Albträume hat.«
    »Daran hatte ich noch gar nicht gedacht.«
    »Hast du schon mit L.B. geredet?«
    »Nicht darüber. Wenn ich meinen Stress bei ihm ablade, hilft das niemandem weiter. Ich lade ihn lieber bei dir ab.«
    »Ich kann dir nur sagen, was ich dir direkt nach dem Unfall auch schon gesagt habe: Wir alle leben mit Risiken. Wir trainieren, um sie zu minimieren. Lässt sich ein Feuerspringer ablenken, kann er Glück haben. Aber manchmal hat er eben kein Glück. Jim hatte kein Glück, und das ist eine Tragödie. Für seine Familie ist das ein schwerer Schlag. Auch für seine Kollegen, die irgendwie mit zur Familie gehören.«
    »Ich habe noch nie zuvor jemanden verloren. Nicht auf diese Weise. Sie zählt nicht«, sagte sie und meinte ihre Mutter.
    »Ich weiß. Du willst ihn retten, willst den Sprung noch einmal absolvieren. Aber das geht nicht, Schätzchen. Hast du das begriffen, werden auch die Albträume aufhören.«
    Er stand auf, legte den Arm um sie. »Ich weiß nicht, ob du jemals zur Ruhe kommen wirst, solange die Sache mit Leo nicht geklärt ist. Du bist betroffen, also kannst du nicht vergessen. Dolly hat versucht, dir die Schuld an Jims Tod in die Schuhe zu schieben. Aber anscheinend war es das Geständnis ihrer Schwangerschaft, das Jim abgelenkt hat. Und dann ist Leo wegen Jim, wegen Dolly, auf dich losgegangen. Die Polizei hält ihn für ihren Mörder. Es wird Zeit, dass du dich von deiner

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