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Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine
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ist da los, Ro?«
    »Wir müssen das besprechen, aber ich muss zurück zu meinen Leuten. Wenn das so weitergeht, können wir froh sein, wenn wir in drei Stunden beim Kopf des Feuerdrachen sind.«
    »Wie weit musstet ihr nach Osten ausweichen?«
    »Etwas mehr als einen halben Kilometer. Wir reden darüber, sobald wir im Zeltlager sind. Vielleicht umzingeln wir es heute Nacht, aber besiegt ist es noch lange nicht.«
    »Die Leute werden sich ausruhen müssen. Mal sehen, wie es läuft. Lass dich gegen zehn noch mal blicken, falls wir nicht vorher Schluss machen.«
    »Ich melde mich.«
    Sie kehrte zu ihren Männern zurück, folgte erneut dem Motorsägenlärm, nur diesmal in die andere Richtung. Sie sah, wie ihr Team eine Sägelinie anlegte.
    Die Leute waren seit achtzehn Stunden im Einsatz. Sie konnte die Erschöpfung sehen, die tief in den Höhlen liegenden Augen, die schlaffen Kiefer. Sie legte eine Hand auf Libbys Arm und wartete, bis die Frau ihre Ohrenschützer abgesetzt hatte. »Eine Stunde Pause. Zeit für ein Schläfchen. Bitte weitersagen.«
    »Gelobt sei Jesus Christus.«
    »Ich gehe weiter bis zum Kopf, mal schauen, was der Drache für uns in petto hat.«
    »Ich trete ihm nach meinem Schläfchen auf jeden Fall gehörig in den Hintern.«
    Rowan gab Gull ein Zeichen. »Ich gehe zum Kopf. Du kannst mitkommen, aber dann entgeht dir eine Stunde Schlaf.«
    »Ich mache lieber einen Spaziergang mit meiner Liebsten durch die Wildnis.«
    Sie bahnten sich einen Weg durch die Strauchschicht, während um sie herum sämtliche Feuerspringer ihr Werkzeug fallen ließen, sich auf den Boden legten oder auf Felsen ausstreckten.
    »Gibbons hatte drei defekte Kettensägen - zwei mit kaputten Zündkerzen, eine mit einem defekten Starterkabel.«
    »Ich würde sagen, das war eindeutig Sabotage.«
    »Das sehe ich auch so.«
    »Cards war Absetzer. Und damit auch Lademeister.«
    »Ja, aber das heißt nicht, dass er jede Schlauchkupplung und jede Zündkerze kontrolliert. Er sorgt nur dafür, dass alles vollständig und korrekt eingeladen wird.«
    »Ja, das stimmt. Hör mal, ich mag Cards. Ich will niemanden beschuldigen, aber es muss einer von uns gewesen sein.«
    Sie wollte nichts davon wissen. »Viele Leute haben Zugang zur Ausrüstung. Mechaniker, Piloten, Putztrupps. Die Frage ist nicht nur, wer es war, sondern auch warum.«
    »Da hast du recht.«
    Weil ihr ganz schwindelig war, holte sie eine ihrer kostbaren Colas heraus, um etwas Koffein und Zucker zu sich zu nehmen. Danach gönnte sie sich einen Energieriegel.
    »Wir wären so oder so nicht in der Falle gesessen«, fügte sie hinzu. »Wir hatten genug Zeit, eine Sicherheitszone aufzusuchen. Selbst wenn wir die Schläuche nicht repariert, die Verteidigungslinie nicht gehalten hätten, wären wir heil aus der Sache rausgekommen.«
    »Aber …«, warf er ein.
    »Ja, unter anderen Umständen wären wir auf die Schläuche angewiesen gewesen.«
    »Die Antwort könnte lauten: Arger machen. Dem Feuer einen Vorsprung verschaffen. Oder aber dafür sorgen, dass jemand von uns verletzt wird oder Schlimmeres.«
    »Mir gefällt keine dieser Antworten.« Sie waren alle gleich abartig. »Aber so wie der Sommer bisher verlaufen ist, fürchte ich, es ist Letzteres. L.B. hat eine Komplettinspektion unserer Ausrüstung angeordnet bis hin zu den Stiefelschlaufen.« Sie zog die Handschuhe aus, um sich die müden Augen zu reiben.
    »Ich will meine Energie nicht damit verschwenden, wütend zu sein«, sagte sie. »Nicht, bevor wir wieder eingerückt sind. Großer Gott, Gull! Schau dir nur dieses Feuer an!«
    Sie blieben kurz stehen und starrten auf die hoch auflodernde Feuerwand.
    Rowan hatte schon an so mancher Feuerfront gestanden. Aber noch nie hatte sie gegen zwei Feinde gleichzeitig antreten müssen.
    2 6 Ella musterte Lucas, der ihr auf der Terrasse gegenübersaß. Sie hatte sich extra viel Mühe mit dem Frühstück gegeben: Es gab Crêpes und gebackene Eier auf ihrem feinsten Porzellan, Beeren mit Sahnejoghurt in hübschen Glasschälchen und Sekt mit Orangensaft in hohen Kristallgläsern. Eine ihrer Hyazinthen in einem flachen, viereckigen Gefäß diente als Tafelaufsatz.
    Von Zeit zu Zeit machte es ihr Spaß, so einen Aufwand zu betreiben, und Lucas war ein dankbarer Gast. Selbst wenn es nur Frühstücksflocken mit kalter Milch und eine Tasse schwarzen Kaffee gab, bedankte er sich überschwänglich.
    Aber heute Morgen war er äußerst schweigsam und schob die Köstlichkeiten, die sie so sorgfältig

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