Sommerflammen
zubereitet hatte, nur auf dem Teller hin und her. Sie fragte sich, ob er es bereute, sich den Tag freigenommen zu haben, um mit ihr durch die Montana Antique Mall zu schlendern. Das war ihre Idee gewesen - und welcher Mann geht schon gern bummeln?
»Weißt du, Lucas, vielleicht möchtest du doch etwas anderes unternehmen«, sagte sie, als er nicht reagierte.
»Wie bitte?« Er sah von seinem Teller auf. »Entschuldige.«
»Wenn du tun könntest, was du wolltest - was würdest du dann heute machen?«
»Ganz ehrlich? Dann wäre ich bei Rowan in Alaska.«
»Du machst dir wirklich Sorgen um sie.« Sie griff nach
seiner Hand. »Ich weiß, dass du dir jedes Mal Sorgen machst, aber diesmal ist es schlimmer, oder?«
»Ich habe mit L.B. telefoniert, als du das Frühstück zubereitet hast. Er fand, ich solle wissen, dass … Nein, es geht ihr gut. Es geht ihr gut«, sagte er, als sie fest seine Hand drückte. »Aber der Brand ist hartnäckiger und größer als gedacht. So etwas kommt vor«, sagte er achselzuckend. »Sorgen macht mir nur, dass sie anscheinend mit defekter Ausrüstung abgesprungen sind.«
»Wird die nicht ständig inspiziert und gewartet? Das dürfte eigentlich nicht passieren.«
»Ja, alles wird kontrolliert und getestet. Aber anscheinend wurde das Werkzeug manipuliert, Ella.«
»Du meinst … Ach, du lieber Himmel, Lucas, kein Wunder, dass du dir Sorgen machst. Und was jetzt?«
»Die Ausrüstung wird genauestens untersucht. L.B. hat auf dem Fliegerhorst bereits eine komplette Inspektion angeordnet.«
»Gut, aber das hilft Rowan und ihrer Mannschaft im Moment auch nicht weiter.«
»Wenn man einen Brand bekämpft, ist man auf sich allein gestellt, auf die Kollegen und die Ausrüstung angewiesen. Das hätte eine Katastrophe für meine Tochter werden können.«
»Aber es geht ihr gut? Bist du sicher?«
»Ja. Sie haben fast vierundzwanzig Stunden geschuftet, bevor sie ein Zeltlager errichtet haben. Sie schläft gerade. Sie werden bis spät in die Nacht weitermachen müssen, Licht gibt es ja genug. Sie haben per Flugzeug neue Ausrüstungsteile bekommen. Ein weiteres Team Feuerspringer und noch mehr Bodentruppen rücken aus. Ein zweites Löschflugzeug wurde auch angefordert.« Er verstummte,
lächelte ein wenig und machte eine wegwerfende Geste. »Aber genug von diesem Thema.«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Sprich mit mir. Ich will, dass du mit mir darüber reden kannst.«
»Es war ein totales Fiasko. Verstärkung und die bessere Ausrüstung wurden zu spät angefordert, und es gab unberechenbaren Wind. Das Feuer schafft sein eigenes Wetter«, fuhr er fort, und sie war froh, dass ihn das Reden so weit entspannte, dass er von ihren Crêpes probierte. »Dieses Feuer hat einen richtigen Sturm entfacht. Der Wind half ihm, sämtliche Verteidigungslinien zu überspringen. Das erschwert es zusätzlich, den Brand einzudämmen. Es gibt Explosionen und vierundzwanzig Meter hohe Flammen an der Feuerfront.«
»O Gott!«
»Ein gewaltiges Feuer«, sagte er, lächelte aber zu Ellas Überraschung.
»Du wärst gern dabei.« Sie kniff die Augen zusammen und zeigte auf ihn. »Nicht nur wegen Rowan.«
»Das wird sich wahrscheinlich nie ändern. Aber unterm Strich haben sie gute Fortschritte gemacht. Sie haben einen höllischen Tag vor sich, aber heute Abend wird das Feuer um Gnade winseln.«
»Weißt du, was du tun solltest, wenn du schon nicht nach Alaska fliegen und über Rowans Zeltplatz abspringen kannst? Du solltest zum Fliegerhorst gehen.«
»Die warten da bestimmt nicht auf mich.«
»Du magst zwar in Rente sein, aber du bist immer noch Iron Man Tripp. Ich bin mir sicher, dass sie von deinem Fachwissen und deiner Erfahrung profitieren können. Außerdem fühlst du dich Rowan und den Feuerspringern dann näher.«
»Wir hatten aber heute etwas vor«, rief er ihr wieder ins Gedächtnis.
»Lucas, kennst du mich immer noch so schlecht?«
Er sah sie an und führte dann ihre Hand an seine Lippen. »Nein. Ich glaube, ich kenne dich ziemlich gut. Und du kennst mich auch sehr gut.«
»Das will ich doch hoffen.«
»Was würdest du denn davon halten, wenn … Ich wüsste gern, ob ich zu dir ziehen darf. Mit dir leben darf.«
Für einen Moment verschlug es ihr die Sprache. Dann sagte sie: »Du willst mit mir zusammenleben? Hier?«
»Ich weiß, dass in diesem Haus alles so ist, wie du dir das wünschst. Außerdem sind wir erst seit wenigen Monaten zusammen. Vielleicht möchtest du dir die Sache noch
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