Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine
Vom Netzwerk:
kontrollierte die Liste mit den Verpflegungs- und Ausrüstungsgegenständen, die sie am zweiten Tag angefordert und erhalten hatte. Sie hatte nichts vergessen. War der Bericht erst einmal abgegeben, konnte sie endlich rausgehen.
    »Es ist offen«, rief sie, als es zweimal an ihrer Tür klopfte. »Hallo.« Strahlend stand sie auf, um ihren Vater zu begrüßen. »Perfektes Timing! Gerade habe ich meinen Bericht fertig geschrieben. Warst du laufen?«
    »Ich dachte, ich lauf zum Fliegerhorst und schlage zwei Fliegen mit einer Klappe.«
    »Weißt du was? Ich spendiere dir ein kaltes Getränk, und du überfliegst kurz meinen Bericht.«
    »Wenn du eine Zitronenlimo da hast, gern.«
    »Für meinen Liebsten habe ich immer eine im Kühlschrank«, sagte sie, während er sich auf ihren Schreibtisch stützte und ihren Bericht auf dem Notebook überflog.
    »Du bist sehr gründlich und hast alles auf den Punkt gebracht«, sagte Lucas. »Bist du etwa scharf auf L. B.s Job?«
    »O nein, Gott bewahre! Es macht mir nichts aus, Berichte zu schreiben, aber wenn ich mich um den ganzen
    Papierkram, das Personalwesen und so kümmern müsste wie L. B., würde ich mich gleich erschießen. Aber du könntest doch seinen Job übernehmen«, schlug sie vor. »Und ein paar Jahre dranhängen.«
    »Wenn ich schon Verwaltungskram machen muss, dann lieber meinen eigenen«, erwiderte Lucas.
    »Das kann ich gut verstehen. Wollen wir in den Aufenthaltsraum gehen? Oder vielleicht in die Kantine? Marge hat bestimmt noch ein Stück Kuchen, das wir ihr abschwatzen können.«
    »Ich habe leider nicht so viel Zeit. Ella holt mich gleich ab.«
    »Ach so.«
    »Ich wollte dich sehen, ein paar Dinge mit dir besprechen.«
    »Ich habe gehört, dass Irene Brakeman ihr Haus aufgibt und nach Nebraska ziehen will. Du stellst ihr dein Haus zur Verfügung, bis sie hier alles erledigt hat? Das ist wirklich nett von dir, Dad. Es muss schwer für sie gewesen sein, allein mit all den Erinnerungen in dem Haus zurückzubleiben, obwohl es ihr gar nicht mehr gehört.«
    »Morgen zieht sie bei mir ein. Ich muss noch ein paar Sachen packen. Ella hat Irene geholfen.«
    »Dass sie wegzieht, ist ein ziemlich schwerwiegender Einschnitt. Im Grunde hat sie gleich mehrere grundsätzliche Entscheidungen gefällt: Sie verlässt Missoula, ihren Mann und ihren Job.«
    »Es scheint ihr gutzutun, denn sie macht einen viel besseren Eindruck. Als sie endlich entschieden hatte, was für sie und das Baby am besten war, ist eine schwere Last von ihren Schultern gefallen.«
    Er nahm einen großen Schluck Limonade. »Apropos schwerwiegende Entscheidungen: Ich werde nicht mehr in unser Haus zurückkehren und auf Dauer mit Ella zusammenleben.«
    »Meine Güte, willst du sie heiraten?«
    Er verschluckte sich nicht, aber fast. »Eines nach dem anderen, irgendwann vielleicht schon.«
    »Ich habe mich gerade erst daran gewöhnt, dass du eine Freundin hast. Und nun zieht ihr schon zusammen.«
    »Ich liebe sie, Rowan. Wir lieben uns.«
    »Gut, ich glaube, ich muss mich kurz setzen.« Sie ließ sich aufs Bett fallen. »Du ziehst zu ihr?«
    »Sie hat ein tolles Haus, viel Platz und einen wunderschönen Garten. Sie hat alles nach ihrem Geschmack eingerichtet, und das Haus bedeutet ihr viel. Unser Haus dagegen …« Er zuckte mit den Schultern. »Im Grunde schlafe ich bloß dort.«
    »Hm.« Sie wusste nicht, was sie denken sollte, da sie von ihren Gefühlen regelrecht überrollt wurde. »Wenn ich gewusst hätte, dass das unser letztes gemeinsames Abendessen in dem Haus wird, hätte ich etwas Festlicheres zubereitet als gebratene Hähnchenbrust.«
    »Ich werde das Haus nicht verkaufen, Ro.« Er setzte sich neben sie und legte eine Hand auf ihr Knie. »Außer, du möchtest das gern. Ich dachte, du könntest es übernehmen. Wir können jemanden damit beauftragen, während der Saison den Rasen zu mähen und so.«
    »Ich möchte gern in Ruhe darüber nachdenken.«
    »Lass dir so viel Zeit, wie du brauchst.«
    »Das sind große Veränderungen«, würgte sie hervor. »Du weißt ja, wie schwer ich mich mit Veränderungen tue.« »Wenn du als Kind krank warst, mussten wir immer denselben Schlafanzug hervorkramen.«
    »Den mit den blauen Hundebabys.«
    »Ja, den mit den blauen Hundebabys. Als du aus ihm herausgewachsen bist, war die Hölle los.«
    »Du hast ihn aufgetrennt und mir aus dem Stoff ein kleines Kissen genäht. Damit war alles wieder gut. Meine Güte, Dad, du siehst so glücklich aus.« Sie nahm sein Gesicht in

Weitere Kostenlose Bücher