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Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine
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auf den Kopf gestellt. Möchtest du das Buch immer noch?«
    »Ja. Ich werde mich so richtig darauf stürzen: auf ein gutes Buch, ein gutes Essen. Dann werden wir heute bestimmt fliegen.«
    »So langsam hat die Saison noch nie begonnen. Aber mein Vater hat immer gesagt: je kühler der Anfang, desto heißer das Ende. Vielleicht sollten wir gar nicht so scharf auf einen Einsatz sein.«
    »Wenn es keinen Einsatz gibt, warum sind wir dann hier?«
    »Tja, keine Ahnung. Sag mal«, sie versuchte ganz lässig zu klingen, als sie den Eingang zu ihrer Schlafbaracke erreichten. »Hast du Gull heute Morgen schon gesehen?«
    »Im Kartenraum. Er lernt. Zumindest war er vor einer Stunde noch dort.«
    »Er lernt. Aha.« Sie hatte keine Lust, sich mit einem Lehrbuch hinzusetzen, aber ein kleines Geplänkel mit Gull wäre genau das Richtige gegen die Langeweile.
    Innerhalb des Gebäudes führte sie ihn zu ihrem Zimmer. »Ein brutaler Krimi also«, hob sie an. »Möchtest du nur Gewalt oder Sex und Gewalt? Als Kontrast zu einem erotischen Liebesroman.«
    »Sex ist immer gut.«
    »Noch einmal, es …« Sie verstummte in dem Moment, als sie die Tür öffnete. Der Schlachthausgestank schnürte ihr die Kehle zu.
    Eine Bludache war über das Bett verteilt. Dunkelrot rann sie auf die Kleider, die auf den Boden geworfen worden waren. Nass glänzende Buchstaben an der Wand bildeten folgenden Satz:
    Schmor in der Hölle!
    Inmitten dieser Sauerei wirbelte Dolly herum und sah zur Tür. Etwas von dem Blut in ihrem Kanister war auf ihre Bluse gespritzt.
    »Du widerliche Schlampe!« Rowan sah nur noch Rot und ging blind vor Wut mit den Fäusten auf sie los. Eine Kriegsbemalung aus Schweineblut verzierte ihr Gesicht, als Dolly schreiend zu Boden ging, wenige Sekunden bevor Cards Rowans Arme festhielt.
    »Warte, warte!«
    »Du kannst mich mal!« Rowan sprang hoch und löste weiteres Blutvergießen aus, als ihr Hinterkopf heftig mit Cards’ Nase in Berührung kam. Er schrie auf und schaffte es trotzdem, sie noch ein, zwei Sekunden länger festzuhalten.
    »Du bist so gut wie tot«, rief Rowan Dolly zu. Blind vor Rache rammte sie ihren Ellbogen in Cards’ Seite und riss sich los. Die kreischende, schon auf dem Rückzug befindliche Dolly holte mit dem Kanister Schwung. Als Rowan ihn ihr aus der Hand schlug, spritzte dickflüssiges Blut auf Wände, Decke und Möbel. »Du willst Blut sehen? Dann wollen wir doch mal ein bisschen von deinem verspritzen, du gestörte Irre.«
    Als Dolly versuchte, unters Bett zu kriechen, umklammerte Rowan ihre Knöchel. Sie war gerade dabei, Dolly über den blutbeschmierten Boden zu schleifen, als durch den Tumult hellhörig gewordene Männer hereineilten und versuchten, Rowan erneut festzuhalten.
    Rowan verschwendete keine Zeit: Sie schlug und trat Um sich, verpasste Kinnhaken und stieß mit dem Knie zu. Wen ihre Attacken trafen, war ihr egal, bis sie mit dem Gesicht nach unten auf den Boden gedrückt wurde.
    »Bleib liegen«, flüsterte Gull ihr ins Ohr.
    »Geh von mir runter. Geh verdammt noch mal von mir runter! Hast du gesehen, was sie getan hat?«
    »Alle haben das gesehen. Meine Güte, bringt bitte irgendwer diese kreischende Idiotin raus, bevor ich sie umhaue?«
    »Ich mach sie fertig. Lass mich los! Hast du das gehört, du blöde Kuh? Sobald ich die Chance dazu habe, wird kein Schweineblut fließen, sondern dein eigenes. Lass mich verdammt noch mal los!«
    »Du bleibst unten, bis du dich beruhigt hast.«
    »Prima. Ich bin ganz ruhig.«
    »Von wegen.«
    »Jims Blut klebt an ihren Händen«, jammerte Dolly, als Yangtree und Matt sie aus dem Zimmer zerrten. »Jims Blut klebt an euren Händen. Ich kann nur hoffen, dass ihr alle umkommt, bei lebendigem Leib verbrennt.«
    »Ich glaube, jetzt ist sie vom Glauben abgefallen«, meinte Gull. »Hör mir gut zu, Rowan: Sie ist weg, und wenn du versuchst, ihr zu folgen und sie anzugreifen, werden wir dich wieder ruhigstellen. Du hast Cards die Nase blutig geschlagen, und Janis dürfte ebenfalls ein blaues Auge davongetragen haben.«
    »Sie hätten mir eben nicht in die Quere kommen dürfen.«
    »Wären wir nicht zur Stelle gewesen, hättest du diese Irre zu Brei geschlagen und wärst so lange von der Sprungliste gestrichen worden, bis die Sache aufgeklärt sein würde.«
    Er merkte, dass sie danach zum ersten Mal ruhiger atmete, und gab Libby und Tiger ein Zeichen, ihre Beine loszulassen. Als sie nicht nach ihnen trat, zeigte er auf die Tür.
    Libby schloss sie leise hinter

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