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Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine
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die Füße vertreten? Marcie hat mir erzählt, dass noch zwei Tandemsprünge
    auf dem Programm stehen. Dabei würde ich gern zugehauen.«
    »Jederzeit.« Er hielt ihr die Tür auf und wusste nicht recht, wohin mit seinen Händen. Sollte er sie in die Hosentaschen stecken? Oder lieber seitlich herabhängen lassen? Er wünschte, er hätte ein Klemmbrett dabei, um sie zu beschäftigen.
    »Sie haben bestimmt viel zu tun, ich hätte lieber vorher anrufen sollen.«.
    »Kein Problem.«
    »Wie geht es Ihrer Tochter? Ich habe den Brand in den Nachrichten verfolgt«, fügte sie hinzu.
    »Es geht ihr gut. Sie ist heil gelandet. Habe ich Ihnen von Rowan erzählt?«
    »Nein, das nicht.« Sie strich sich das Haar hinters Ohr, während sie ihn anschaute. »Ich habe Sie gegoogelt, bevor ich mich angemeldet habe. Ich liebe meinen Sohn, war aber nicht bereit, aus einem Flugzeug zu springen, ohne zu wissen, mit wem.«
    »Das kann ich sehr gut verstehen.« Siehst du, dachte er, eine vernünftige Frau. Jeder Mann sollte in der Lage sein, sich in Anwesenheit einer vernünftigen Frau zu entspannen. Großmutter, rief er sich wieder in Erinnerung. Lehrerin.
    Es gelang ihm, seine Schultern zu entkrampfen.
    »Ihre Erfahrung und Ihr guter Ruf haben mich sofort überzeugt. Und deshalb frage ich mich, Lucas, ob ich Sie wohl auf einen Drink einladen dürfte.«
    Sofort verkrampften sich seine Schultern wieder, während sein Gehirn zu Brei wurde. »Wie bitte?«
    »Einfach, um mich für diese Erfahrung und die Chance zu bedanken, meine Enkel zu beeindrucken.«
    »Oh, verstehe.« Wieder stieg ihm die Röte ins Gesicht. »Sie müssen nicht, ich meine …«
    »Ich habe Sie überrumpelt und höre mich bestimmt an wie die vielen Frauen, die Sie dauernd anmachen.«
    »Nein, Sie … Sie …«
    »Ich habe Sie nicht angemacht«, fügte sie mit einem breiten Lächeln hinzu, »muss Ihnen aber etwas anderes gestehen: Es gibt da ein Projekt, über das ich gern mit Ihnen reden würde. Und da habe ich gehofft, Sie bei einem Drink davon überzeugen zu können. Falls Sie liiert sind, dürfen Sie Ihre Frau gern mitbringen.«
    »Nein, das nicht. Es gibt keine Frau, meine ich.«
    »Hätten Sie heute Abend Zeit? Wir könnten uns gegen sieben an der Bar des Open Range treffen. Dann könnte ich mich bei Ihnen bedanken, Sie weichkochen, und Sie erzählen mir mehr von diesem AFF-Training.«
    Es war also rein geschäftlich, dachte er. Er ging alle naselang mit Leuten was trinken, um Geschäftliches zu besprechen. Es sprach nichts dagegen, das auch mit ihr zu tun.
    »Noch habe ich nichts vor.«
    »Also abgemacht? Vielen Dank.« Sie gab ihm die Hand und schüttelte sie eifrig. »Bis um sieben.«
    Er sah ihr nach und bemerkte, wie hübsch und kess sie war. Natürlich war ihre Verabredung rein geschäftlich.
    9 Wieder lag Rowan mit geschlossenen Augen im Bett und machte ihre morgendliche Bestandsaufnahme. Sie fühlte sich wie eine Hundertjährige nach einer Hungersnot. Aber dafür war sie als Einsatzleiterin unversehrt aus der Schlacht zurückgekehrt, ihre Mannschaft war unverletzt geblieben und das Feuer gelöscht.
    In den zwei Tagen, in denen sie das mit Schweineblut verwüstete Zimmer nicht betreten hatte, war es nicht nur geputzt und geschrubbt, sondern auch frisch gestrichen worden. Wer auch immer das getan hatte - sie war ihm etwas schuldig. Sobald sie sich in der Lage sah, sich aus dem Bett zu schleppen, würde sie ihn ausfindig machen.
    Sie erhob sich, und ihre Waden und Schenkel protestierten. Bizeps und Trizeps wimmerten. Die heiße Dusche erwies sich als Wohltat, aber acht Stunden Schlaf hatten nach zwei Tagen in mörderischer Hitze nur wenig ausrichten können. Sie verordnete sich etwas zu essen und Bewegung.
    Wo blieb eigendich Gull mit dem Frühstückssandwich? Im Augenblick könnte sie dringend eines brauchen. Stattdessen musste sie mit einem Schokoriegel vorliebnehmen, sich anziehen und in Richtung Kraftraum humpeln.
    Sie war nicht die Einzige, die humpelte. Gibbons grunzte ihr atemlos etwas zu, Trigger machte mit schmerzverzerrtem Gesicht ein paar Dehnübungen im Liegen. Dobie, der drahtige kleine Kerl, absolvierte sein Bankdrücken mit Gewichten, die in etwa seinem Körpergewicht entsprachen.
    »Morgen stehe ich wieder auf der Sprungliste«, sagte er keuchend. »Ich bin fit - und zwar fitter als ihr, wenn ich euch so anschaue.«
    Sie zielte mit dem Zeigefinger auf ihn und tat so, als würde sie abdrücken. Anschließend ging sie stöhnend mit gestreckten Beinen

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