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Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine
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Kontrolle. Idaho hat Alarmbereitschaft, falls du Verstärkung an den Wasserpumpen brauchst.«
    »Wir halten das Feuer im Zaum und werden den Drachen schon köpfen. Wenn du es schaffst, diese Schneisen zu schlagen, haben wir gewonnen.«

»Ich würde gern mit den Flammenwerfern ein Gegenfeuer entfachen.« Sie holte ihre Karte hervor. »Vielleicht zerstört es sich dann selbst, indem es sich jeglicher Nahrung beraubt.«
    »Gute Idee. Aber das ist dein Job.«
    »Ich kriege das schon hin.« Sie zog ihr Funkgerät hervor. »Yangtree, wir legen ein Gegenfeuer. Trommel zehn Mann zusammen und führ sie den Berg hoch. Ich laufe in einem großen Bogen wieder hinunter. Ertränk das Biest, gib’s ihm!«
    Rowan aß einen Energieriegel und trank Wasser, um nicht auszutrocknen. Dann trat sie den Rückweg an. Sie überquerte einen Pfad, wo noch hohe Bäume standen -die Bäume, für die sie gekämpft hatten. Wildblumen reckten ihre Köpfe in den rauchgeschwängerten Himmel. Die Vögel waren jedoch auf und davon, sodass keinerlei Gezwitscher die Stille durchbrach. Dafür murmelte und grollte das Feuer, ließ seine Flammen emporlodern wie drohende Fäuste.
    Sie folgte seiner Flanke, zog Kraft aus den Gedanken an die Wildblumen und marschierte zu dem von Menschenhand gelegten Brand, den sie befohlen hatte.
    Gull sägte nicht mehr, sondern kümmerte sich auf Yangtrees Anordnung hin um die Brandinseln, die das Feuer hinter den Schneisen entfachte.
    Die meisten seiner Kollegen waren viel zu erschöpft, um sich zu unterhalten. Da es auf jede Sekunde ankam, fehlte ihnen einfach die Puste dafür. Getrunkenes Wasser verwandelte sich in Schweiß, verzehrte Nahrung wurde sofort verbrannt und hinterließ ein niemals versiegendes, nagendes Hungergefühl. Der Trick bestand darin, nicht daran zu denken, das wusste er noch aus seiner Zeit bei der Feuerwehr. Man muss sich ausschließlich auf den Brand und den nächsten Schritt der Brandbekämpfung konzentrieren.
    »Hol deinen Flammenwerfer.« Gibbons’ Stimme war ganz heiser. »Wir werden dem Drachen Feuer unterm Hintern machen, sodass er sich selbst auffrisst.«
    Gull warf einen Blick zurück auf den Schwanz des Feuerdrachen. Ihre Sägelinie hielt stand. Der Zusammenschluss ihres Teams mit den Bodentrupps hatte das Feuer , am seitlichen Ausbrechen gehindert. Bisher jedenfalls. Vereinzelte neue Brandinseln loderten auf, aber das Feuer hatte schon viel von seiner Energie eingebüßt. Die Strategie, mit einem Gegenfeuer zu reagieren, war genau das Richtige. Gemeinsam mit den anderen packte er sein Werkzeug zusammen und entfernte sich von der Sägelinie.
    Wie Rowan sah auch er die Wildblumen und die Löcher, die Spechte in die Rinde einer Douglasie geschlagen hatten. Er sah die Exkremente eines großen Bären, die ihn dazu veranlassten, den im Rauchnebel liegenden Wald abzusuchen. Nur für alle Fälle.
    Cards, der vorneweg ging, humpelte ein wenig, während er mit Rowan und den anderen Einsatzleitern über Funk Kontakt hielt. Gull fragte sich, wie und wann er sich wohl verletzt hatte. Trotzdem liefen sie zügig weiter. Fr hörte das Brummen einer Planierraupe, die sich durch die Rauchschwaden kämpfte und das Unterholz platt machte. Rowan sprang von ihr herunter, als sie gerade eine neue Schneise schlug.
    »Wir werden hinter der Planierraupe bleiben. Wir haben Wasser.« Sie zeigte auf das von ihr angeforderte Versorgungsflugzeug. »Aus dem Fluss. Ich will, dass das Gegenfeuer eingedämmt wird. Ändert der Hauptbrand dann die Richtung, werden sich die Flammen gegenseitig verzehren. Achte auf kleinere Brandherde. Das Feuer wird wie wild um sich spucken.«
    Ihr Blick erfasste Gull. »Kannst du mit dem Schlauch genauso gut umgehen wie mit der Säge?«
    »Ich bin geradezu berühmt dafür.«
    »Matt, Cards und du, ihr geht an die Pumpen. Alle anderen beseitigen Totholz.«
    Ich mag Frauen, die wissen, was sie wollen, dachte Gull und machte sich an die Arbeit.
    »Auf mein Kommando legen wir das Feuer.« Rowan bot Cards einen von ihren Erdnusskeksen an. »Bist du verletzt?«
    »Das ist harmlos. Ich bin über meine eigenen Füße gestolpert.«
    »Über meine«, verbesserte ihn Matt. »Ich bin ihm in die Quere gekommen.«
    »Meine Füße sind über die seinen gestolpert. Eine Zeit lang war es an der Sägelinie ziemlich heftig.«
    »Und jetzt ist es harmlos. Alles richtig schön durchnässen«, befahl sie ihnen. »Alles vor der Planierraupe durchnässen.«
    Wer mit einem Pumpschlauch umgeht, braucht Muskeln und

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