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Sommerflammen

Sommerflammen

Titel: Sommerflammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine
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zuvorzukommen.«
    »Verstehe.«
    Sie schufteten in einem mörderischen Tempo, ließen Ausrüstungsgegenstände fallen, um Pumpen und Schläuche anzuschließen, während andere hastig eine Schneise schlugen.
    »Auf ihn mit Gebrüll«, rief Rowan, stemmte ihre Beine in den Boden und spannte sämtliche Muskeln an, während sie nach dem Schlauch griff. Als er sich mit Wasser füllte, das in einem mächtigen Schwall hervorschoss, stieß sie einen wilden Schrei aus. Ihre von der schweren körperlichen Arbeit ohnehin schon erschöpften Arme zitterten. Aber ihr Mund verzog sich zu einem tapferen Grinsen.
    »Hier, nimm das!« Rowan sah zu Gull hinüber und lachte wie eine Wahnsinnige. »Das ist nur eine laue Sommernacht von vielen. Schau!« Sie wies mit dem Kinn auf die Flammen. »Der Feuerdrache gibt auf. Der Kopf fällt. Ein herrlicher Anblick!«
    Eine Stunde vor Anbruch der Morgendämmerung gab sich das Feuer geschlagen. Statt zusammenzupacken, ließ sich das erschöpfte Team am Flussufer fallen. Die Köpfe auf Rucksäcke gebettet, schliefen sie ein paar Stunden, bevor sie aufbrachen. Rowan widersprach nicht, als Gull sich neben sie fallen ließ - erst recht nicht, nachdem er ihr einen Schluck von seinem Bier anbot. »Wo hast du das denn her?«
    »Ich habe da so meine Methoden.«
    Sie nahm einen großen Schluck und ließ sich dann auf den Rücken fallen, um zu sehen, wie aus dem Rauchnebel ein Stern nach dem anderen auftauchte. Das ist das Beste, dachte sie. Dieser zeitlose Augenblick zwischen Tag und Nacht, inmitten der rauschenden Wälder, der Berge und unter freiem Himmel. Wer niemals in so eine Schlacht gezogen ist, kann sich diesen Triumph einfach nicht vorstellen.
    »Ein harter Arbeitstag sollte stets mit einem Bier unter Sternenlicht beschlossen werden«, sagte sie.
    »Wer von uns beiden ist jetzt der Romantiker?«
    »Ich sage das nur, weil ich von dem vielen Rauch schon ganz benebelt bin. Wie eine Honigbiene.«
    »Ich war mal mit einer Imkerin zusammen.«
    »Im Ernst?«
    »Mit Katherine Anne Westfield.« Bei dem Gedanken an sie seufzte er leise. »Eine langbeinige Brünette mit
    Augen wie geschmolzene Schokolade. Eine Zeit lang war ich so in sie verknallt, dass ich ihr sogar mit den Bienen geholfen habe. Aber es hat nicht funktioniert.«
    »Du wurdest gestochen.«
    »Haha! Sie hat darauf bestanden, Katherine Anne genannt zu werden. Nicht Katherine, nicht Kathy oder Kate, Kat oder K. A. Ganz oder gar nicht. Das war mir zu anstrengend.«
    »Du hast dich von einer Frau getrennt, weil ihr Vorname zu viele Silben hatte?«
    »Gewissermaßen. Außerdem wurden mir ihre Bienen immer unheimlicher.«
    »Ich höre sie gern summen. Ich werde schläfrig davon. Kassiopeia ist erloschen«, sagte sie, als das Sternbild verschwand. Dann schloss sie die Augen und fiel in einen tiefen Schlaf.
    Eng an ihn geschmiegt wachte sie wieder auf. Normalerweise kuschle ich nicht, dachte Rowan. Sie brauchte Platz beim Schlafen, und wenn sie mit ihrer Mannschaft unter freiem Himmel übernachtete, kuschelte sie erst recht nicht.
    Wie peinlich!
    Sie begann, sich von ihm zu lösen, aber sein Arm hielt sie fest und zog sie noch ein wenig näher.
    »Warte eine Minute«, befahl er.
    »Wir müssen los.«
    »Ja, ja. Wo bleibt mein Kaffee, Frau?«
    »Sehr witzig.« Doch es zuckte tatsächlich um ihre Mundwinkel. »Lass mich!«
    »Wie du merkst, bin ich derjenige, der an Ort und Stelle geblieben ist. Du hast dich an mich rangewanzt. Beschwere ich mich deswegen?«
    »Wahrscheinlich war mir kalt.«
    Er drehte den Kopf, um sie auf den Scheitel zu küssen. »Ich finde, du fühlst dich ziemlich heiß an.«
    »Weißt du, Gull, das ist kein romantischer Campingtrip, und wir haben einen ganzen Tag mit Nachlöschar-beiten vor uns.«
    »Dessen Beginn ich nur zu gern um ein paar Minuten nach hinten verschieben würde, während ich von einem romantischen Campingtrip in den Bergen träume, einschließlich Morgensex. Und anschließend machst du mir Kaffee, Rührei und Speck, wobei du knappe Jeans und eines von diesen hauchdünnen Hemdchen trägst. Anschließend muss ich den Bären niederringen, der ins Zeltlager eingedrungen ist. Natürlich besiege ich ihn nach einem erbitterten Zweikampf. Daraufhin versorgst du zärtlich meine Wunden und wir haben noch mehr Sex.«
    Ich kuschle nicht, dachte Rowan. Aber warum kuschelte sie dann mit ihm? Und warum verfingen sich seine Sprüche bei ihr, die sie sonst nur kaltgelassen hatten? »Du hast wirklich eine äußerst lebhafte

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