Sommerflirt mit Folgen
eine Affäre mit ihrem Chef hatte und es kam ihnen sehr gelegen, als Christine vorschlug, Stefan Haller zum Grillen einzuladen. Das war eine relativ ungezwungene Möglichkeit ihm ein wenig auf den Zahn zu fühlen und zu sehen, worauf sich ihre Jüngste da eingelassen hatte.
Es war ein angenehm warmer Abend, auf der Terrasse war bereits aufgedeckt und der Holzkohlengrill heiß. Während Thomas Marker die Steaks, Koteletts, Grillwürstel und Gemüse auflegte, nahmen die anderen beim Tisch Platz.
„ Christine hat uns erzählt, dass sie ebenfalls ein Bio-Freak sind,“ eröffnete Monika mit einem Augenzwinkern das Gespräch.
„ Ja, seit ich meinen eigenen Haushalt habe. Das hat einerseits mit Ethik zu tun und andererseits damit, dass die Qualität einfach eine andere ist,“ führte Stefan aus.
„ Ja, das bringt es auf den Punkt!“, stimmte Thomas zu.
„ Wir haben im Laufe der Jahre gute Einkaufsquellen in der Umgebung gefunden. Sie würden staunen, was die steirischen Bauern alles produzieren!“, erzählte Monika. „Du könntest ja mit Herrn Haller mal zu dem einen oder anderen Hofladen fahren,“ schlug sie zu ihrer Tochter gewandt vor.
„ Ja, das stimmt, ich war so oft mit bei unseren Einkaufstouren. Wenn du möchtest...?“ Sie blickte Stefan fragend an.
„ Ja gerne! Du weißt ja, dass mich das sehr interessiert. Schließlich ist es mir wichtig, unsere eigene Bio-Landwirtschaft zu unterstützen, kurze Anfahrtswege statt Import, Biodiversität, Schutz der alten Sorten...“
„ Ah, ich sehe schon, Sie haben sich mit der Materie genauer beschäftigt. Wie weit hat das mit Ihrem Unternehmen zu tun? Wie sind Sie gerade darauf gekommen?“, fragte Thomas Marker interessiert.
„ Ich habe ursprünglich Chemie studiert, aber Umwelt- und Naturschutz hat mich schon immer sehr beschäftigt,“ erzählte Stefan. „Einige Jahre später hatte ich dann die Gelegenheit, diese Interessen weiter zu verfolgen und habe das Master-Studium 'Technisches Umweltmanagement und Ökotoxikologie' gewählt, das die Grundlage meiner jetzigen Tätigkeit darstellt. Es ist mir ein Bedürfnis, interessierte Unternehmer diesbezüglich zu beraten. Meist sind es Klein- und Mittelbetriebe, die keinen eigenen Mitarbeiter dafür abstellen können.“
„ Geht es dabei nicht hauptsächlich darum, gesetzliche Auflagen zu erfüllen?“, fragte Monika.
„ Ja, vielfach schon. Aber es ist schön zu erleben, dass es vielen Unternehmern immer mehr auch zu einem Anliegen wird, nachhaltig und umweltverträglich zu wirtschaften. Und viele machen die Erfahrung, dass dadurch sogar der Profit steigt, statt nur Kosten zu verursachen. Zusätzlich fördert es vielfach auch die Mitarbeiterzufriedenheit.“ Er liebt was er tut, dachte Christine. Das ist die Antwort auf die Frage, warum er nicht einfach von seinem Vermögen lebt...
„ Das Essen ist ausgezeichnet!“, lobte Stefan nun.
„ Danke! Bei uns ist das echtes Teamwork,“ erläuterte die Gastgeberin lächelnd. „Mein Mann ist ganz klassisch der Grillmeister, aber Christine und ich ergänzen uns gut in der Küche: Das Fleisch vorzubereiten und zu würzen ist meistens meine Aufgabe, während sie sich eher um Gemüse, Salate und die Dips kümmert. Sie kennt sich am Besten mit den Kräutern aus.“
„ Ja, sie ist eine kleine Kräuterhexe und stellt selbst Tee- und Gewürzmischungen her,“ ergänzte Christines Vater stolz.
„ Das ist doch nichts Besonderes“, wehrte diese verlegen ab.
„ Doch, ist es schon,“ bekräftigte Stefan. „Kümmerst du dich auch um den Anbau?“ Das würde erklären, warum sie sich so gut auskennt...
„ Ja, der Gemüse- und Kräutergarten ist bei uns Frauensache“, bestätigte Monika. „Naja, die Blumenrabatten eigentlich auch... Aber Rasenmäher, Heckenschere und Baumsäge sind sein Revier“, nickte sie lächelnd zu ihrem Mann hinüber.
“ Haben Sie auch einen Garten?“, fragte nun Thomas.
Also, viel scheint Christine von mir nicht erzählt zu haben. Ist das jetzt ein gutes oder schlechtes Zeichen?, ging es ihm durch den Kopf, während er nur nickte, weil er gerade den Mund voll Grillkotelett hatte. „Ja, und es macht mir große Freude darin zu arbeiten. Es ist der perfekte Ausgleich und hat großen Erholungswert für mich“, antwortete er sobald er wieder sprechen konnte.
„ Ich habe einen neuen Häcksler, den möchte ich Ihnen gerne nach dem Essen zeigen!“ Thomas Blick hielt Stefans eindringlich fest, als er das sagte. Okay, mir scheint, das
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