Sommerflirt mit Folgen
geschrieben hatte, dass es ihr schlecht ging. Als er wenig später Christine hineingehen sah, war er zumindest so weit beruhigt, dass sie gut versorgt war. Und dass sie offensichtlich keinen anderen Mann bei sich hatte... Scheiße.... ich sitze da wie so ein blöder Stalker... Wie tief werde ich noch sinken? Ich schreib ihr jetzt noch eine nette SMS und dann lass ich sie in Ruhe, beschloss er.
Schnell tippte er: 'Wünsche dir gute Besserung. Ich liebe dich!' Reflexartig drückte er auf senden und in dem Moment, wo er den Finger vom Display hob, erstarrte er. Schweiß brach ihm aus.... Shit.... Nein....Hab ich jetzt tatsächlich.... Fieberhaft rief er die gesendeten Nachrichten auf. Verdammt... Ich hab wirklich 'Ich liebe dich' geschrieben!... Oh mein Gott... Was, wenn ich sie damit verscheuche?.... Wenn sie mich auslacht?.... Er fuhr sich mit allen zehn Fingern durch die Haare. Das kommt davon, weil ich es so schon so oft gedacht hab... Weil es wahr ist... Verdammt...
Nicki und Christine starrten zuerst den Test, dann einander an. „Kein Zweifel... das ist wohl eindeutig... zusammen mit den ganzen Symptomen.“
„ Scheiße, was mach ich denn jetzt?“ Nicki starrte verzweifelt vor sich hin. „Mein Leben gerät gerade vollkommen aus den Fugen.... Zuerst taucht meine Mutter auf, dann erfahre ich, dass der Betrieb meines Vaters kurz vor dem Bankrott steht und jetzt das...!“ Sie stützte den Kopf schwer in ihre Hände.
„ Was sagt denn Hannes dazu?“, erkundigte sich Christine vorsichtig.
„ Keine Ahnung...“, murmelte Nicki so leise, dass ihre Freundin sie nicht verstand. „Was?“, fragte sie nach.
„ Keine Ahnung!“, schrie Nicki plötzlich los. „Er weiß es ja noch gar nicht! Das ist alles so eine verfluchte Scheiße!“ Sie schluchzte auf. „Wir haben ja noch nicht einmal eine richtige Beziehung. Wir bumsen miteinander, aber sonst ...“ Wieder schluchzte sie auf und suchte nach einem Taschentuch. „Wir sind doch beide für eine Beziehung gar nicht geeignet.... Bei mir bleibt ja keiner... Und er hat an jedem Finger zwei...“
Christine war fassungslos. „Nicki, was redest du denn da für einen Mist?! Er ist verrückt nach dir... Ich bin ganz sicher, dass er mit keiner anderen was hatte, seit ihr euch näher kennt!“ Am Liebsten hätte sie ihre Freundin geschüttelt um sie zur Vernunft zu bringen. „Er leidet wie ein Hund, weil du ihn nicht an dich ran lässt. …. An dein Herz mein ich...“, setzte sie hinzu, weil Nicki sie unterbrechen wollte.
„ Ja, und? Selbst wenn das stimmen sollte... was ich nicht glaube... Kannst du dir mich als Mutter vorstellen, uns als Eltern? Ich hab doch keine Ahnung von Familie...“ Sie schüttelte frustriert den Kopf. „Außerdem muss ich den Betrieb übernehmen, seit Jahren arbeite ich darauf hin! Ich muss alle meine Energie da rein stecken, wenn ich den Karren wieder aus dem Dreck ziehen soll. Da hat ein Baby keinen Platz!“, sagte sie nun entschieden und sah Christine kämpferisch an.
„ Was soll das heißen? Willst du es abtreiben? Das kann doch nicht dein Ernst sein!“
„ Warum nicht? Schau Chrissi, du sitzt da auf deiner rosaroten Wolke, hast einen Mann der sich einen Haufen Kinder wünscht und Kohle hat ohne Ende. Glaubst du wirklich, dass du nachempfinden kannst, wie es mir geht? Es geht um meine Existenz...!“
Christine sah sie nachdenklich an. „Wir kennen uns so lange ich denken kann. Glaubst du denn wirklich, dass ich mich nicht in dich hinein versetzen kann? Ich kenn dich doch.... Du hast jetzt Panik, das ist doch ganz normal. Okay, die Situation ist nicht ganz einfach, aber so schlimm ist es auch wieder nicht.
Hannes ist ein netter, anständiger Kerl. Selbst falls er nicht mit dir zusammen sein möchte... was ICH NICHT glaube.... oder es klappt nicht mit euch beiden, wird er dich auf jeden Fall unterstützen. Und noch was...“, sie sah ihre Freundin fest an, „es geht NICHT um DEINE Existenz. Es geht um einen Betrieb, den dein Vater anscheinenden mit seiner Sturheit fast in den Sand gesetzt hat. Willst du dafür wirklich dein Kind töten?“ Sie sah, dass Nicki zusammenzuckte. „Es tut mir leid, wenn ich es so schonungslos aussprechen muss, aber es ist nichts Anderes...“ Sie machte eine Pause.
„ Auch für den Fall, dass du jetzt böse auf mich bist...,“ sie hob die Hand, als Nicki sie unterbrechen wollte, „versprich mir, dass du nichts Unüberlegtes tust.“ Sie sah ihrer Freundin so lange fest in die Augen, bis diese
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