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Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Titel: Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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brennt ein Haus, Mylady”, antwortete er und brachte die Pferde zum Stehen. “Ich glaube, es ist besser, nicht weiterzufahren, ehe wir wissen, was dort genau vor sich geht.”
    “Das muss die Zollstation sein”, vermutete Annis, zog die Sitzschublade auf und entnahm ihr den Kasten mit den Pistolen. “Die Castles sind gewiss auf Hilfe angewiesen”, fügte sie an, holte eine der Waffen aus der lederbeschlagenen Holzschatulle und machte sie schussbereit.
    Wilcox’ Warnungen nicht beachtend, stieg sie aus und strebte zur brennenden Zollstation. Je näher sie kam, desto größere Hitze schlug ihr entgegen, sodass sie schließlich genötigt war, langsamer zu gehen. Man hatte das Gebäude offensichtlich schon vor einer Weile angezündet, denn es brannte lichterloh, und ein Teil war bereits eingestürzt. Unvermittelt brachen auch die Reste des Dachs mit einem Funkenregen ein. Von den Castles war nirgendwo etwas zu sehen.
    Unvermittelt nahm sie hinter der in Flammen aufgegangenen Zollstelle einzelne Lichter wahr, die sich schwankend näherten, und hörte gleich darauf laute Schreie. Im gleichen Moment vernahm sie hinter sich Hufschlag, drehte sich erschrocken um und sah Wilcox mit dem Landauer auf sich zukommen.
    “Bitte, steigen Sie sofort ein, Madam!”, rief er ihr eindringlich zu. “Sie sind hier nicht mehr sicher.”
    Hastig raffte sie mit einer Hand die Röcke und strebte zu der noch nicht zum Halten gekommenen Kutsche. Sie hörte Geschrei, blickte über die Schulter und nahm auf das brennende Gebäude zulaufende, maskierte, mit allerlei Waffen und Gerätschaften ausgerüstete Gestalten wahr.
    Sie hastete in den Schatten eines Busches, drückte sich, um von den Aufwieglern nicht bemerkt zu werden, zwischen das Geäst und lugte furchtsam zu dem brennenden Haus. Zwischen den wild gestikulierenden Leuten war ein Reiter aufgetaucht, der sein Pferd vor der Zollschranke angehalten hatte.
    “Weg mit diesem Ding!”, schrie er.
    “Ja”, stimmten die Leute ihm begeistert zu und begannen grölend, an den in der Straße verankerten Pfosten zu rütteln und mit Beilen auf die Holzschranke einzuhacken. Es dauerte nicht lange, bis sie splitterte und in Stücke brach, die dann ebenfalls unter wüstem Geschrei zerhackt, schließlich aufgeschichtet und dann in Brand gesteckt wurden.
    Annis klopfte das Herz bis zum Hals. Ihr war klar, dass man sie nicht entdecken durfte. Verzweifelt blickte sie zu Wilcox, der den Landauer in einigem Abstand von ihr angehalten hatte, und überlegte, ob sie es wagen könne, zu ihrer Kutsche zu rennen. Im gleichen Moment hatten jedoch einige der Aufständischen den Wagen gesehen und liefen johlend auf ihn zu. Sie drückte sich noch tiefer ins Gebüsch, verlor unvermittelt den Halt, glitt aus und stürzte einen Abhang hinunter. Verschreckt presste sie die Hand auf den Mund, hörte in einigem Abstand von sich Leute vorbeihasten und zuckte zusammen, als das Geäst sich bewegte und jemand sich durch das Gesträuch zwängte.
    Adam bückte sich, zog sie auf die Füße und legte ihr warnend den Zeigefinger auf die Lippen. “Wie gut, dass du daran gedacht hast, dieses Mal eine Pistole mitzunehmen”, raunte er ihr zu.
    Sie klammerte sich an ihn und flüsterte erleichtert: “Ich bin so froh, dass du hier bist.”
    “Hast du dich verletzt?”, erkundigte er sich besorgt.
    “Nein. Ich habe mich nur gestoßen und werde sicher einige blaue Flecke bekommen”, antwortete sie leise.
    “Wir müssen von hier fort! Ich glaube nicht, dass wir in Gefahr sind. Dennoch ist es ratsamer zu verschwinden.”
    “Ich habe Angst, Adam. Diese Leute sind gefährlich!”
    “Uns werden sie nichts tun”, versicherte er, ergriff Annis bei der Hand und zog sie vom Graben fort in die Dunkelheit. Der durch die Sträucher dringende Widerschein des Feuers wurde schwächer, und schließlich nahm man nur noch in der Ferne einen rötlichen Glanz wahr.
    Nach einer Weile taten Annis die Füße weh. Sie hielt an, lehnte sich an die niedrige Feldmauer und sagte seufzend: “Ich muss mich etwas ausruhen, Adam.”
    “Nein, wir müssen uns beeilen”, entgegnete er drängend.
    “Wäre es nicht sinnvoller, zu meiner Kutsche zurückzukehren?”, fragte sie erschöpft.
    “Nein”, antwortete er entschieden.
    Seufzend setzte Annis sich wieder in Bewegung, fand nach einer Weile den Weg jedoch durch eine weitere Feldmauer versperrt. Mit Adams Hilfe stieg sie hinüber und lehnte sich dann erneut matt gegen die Steine. “Ich kann nicht

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