Sommerfrost - Die Arena-Thriller
ihr ja nicht gleich sagen . »Meinetwegen, am Sonntag dann«, murrte Lyra . Ihre Mutter lächelte wieder. »Ganz bestimmt, mein Schatz ! Übrigens, Im Kühlschrank stehen leckere Sushis.« Ihre Mutte r zupfte ein paar Strähnen in die Stirn und vor die Ohren . »Sushi – ich hätte lieber einen Hamburger und Pommes«, sagt e Lyra herausfordernd . Prompt sprang ihre Mutter darauf an. »Aber Lyra, du weißt ge nau, dass du so was nicht essen sollst! Der Körper gewöhnt sic h daran und baut Fettzellen auf. Die kriegst du kaum wieder weg ! Du siehst doch, wie viele in deiner Klasse aussehen! « Lyra zuckte die Schultern. »Warum nicht, wenn sie glücklic h sind. « Ihre Mutter stemmte die Arme in die Hüften, was sie immer tat , wenn sie wütend war. »Weißt du was, Lyra, von mir aus kanns t du essen, was du willst! Dann werd eben dick und fett! Ander e wären froh, wenn ihnen ihre Mutter Sushi mitbringen würde !
Aber – das war das letzte Mal. Ich mach mich doch nicht zum Idioten!« Das hast du schon tausend Mal gesagt, wenn du dich nur mal daran halten würdest!, hätte Lyra am liebsten gesagt. Sie registrierte, dass ihre Mutter die Lippen so fest zusammengepresst hatte, dass der Lippenstift nun viel zu breit aufgetragen war. »Sieht aus, als hättest du sie aufgespritzt!«, sagte Lyra und zeigte auf den Mund ihrer Mutter. Diese schnaubte und riss verärgert ein Kleenex aus der Packung an der Wand. Lyra verzog sich in ihr Zimmer und schaltete Musik an. Ein paar Minuten später klopfte es an der Tür und ihre Mutter kam herein. »Was ist?«, fragte Lyra genervt. Ihre Mutter atmete tief. Das tat sie immer, wenn sie sich beruhigen wollte. »Sie haben Pia noch immer nicht gefunden. Du musst mir versprechen, dass du heute Abend hierbleibst, ja?« Lyra stöhnte. »Mal sehen.« »Nein! Nicht mal sehen!«, sagte ihre Mutter heftig. »Du bleibst heute hier. Solange noch nicht geklärt ist, was mit Pia ist, gehst du am Abend nicht aus!« Lyra verdrehte die Augen. »Kannst mich ja anketten!« Sie streckte ihrer Mutter beide Handgelenke hin. »Hör doch auf mit dem Unsinn!« Ihre Mutter seufzte und sagte dann in milderem Ton: »Und morgen machen wir beide was zusammen!« Ihre Mutter gab ihr zwei Abschiedsküsse und lächelte aufmunternd. »Und was?«, wollte Lyra wissen. Ihre Mutter lächelte. »Wir gehen morgen in den Beach Club, ja?« »Meinetwegen.« Lyra konnte nicht so schnell wie ihre Mutter auf freundliche Stimmung umschalten. »Ach, übrigens, hat Viola eigentlich gern Hörnchen gegessen?« Lyra konnte sehen, wie die Farbe aus dem Gesicht ihrer Mutter wich, dabei war sie richtig braun. »Wieso . . .«, brachte ihre Mutter heraus. Lyra zuckte die Schultern, genoss es, ihre Mutter zum Stammeln gebracht zu haben. »Nur so, ist mir eben eingefallen.« Ihre Mutter schüttelte langsam den Kopf. »Aber du warst doch viel zu klein, um dich an so etwas zu erinnern!« »Bereits Embryonen haben ein Gedächtnis!«, erwiderte Lyra. »Ach Lyra, komm, lass uns nicht an die Vergangenheit denken, ja? Mach dir einen schönen Abend. Ich hab ein paar DVDs mitgebracht.« »Schon gut«, murmelte Lyra und atmete auf, als sie endlich die Haustür ins Schloss fallen hörte. Nachdem sie sich eine Pizza bestellt und die Sushis heimlich im Müll entsorgt hatte, setzte sich Lyra vor ihren Laptop und wählte sich ins Internet ein. Riesenkraken – so ein Unsinn, dachte sie. Doch dann stieß sie auf einen Artikel und las, dass Fischer in Australien einen Riesenkraken an Land gezogen hatten. Seine Fangarme waren fünfzehn Meter lang! Und die Augen rot, so wie Leander gesagt hatte. Aber was hatte das mit Viola zu tun? Was hatte Leander ihr sagen wollen? Sie ärgerte sich, dass sie Leanders Handynummer nicht hatte, sonst hätte sie ihn jetzt fragen können. Sie hatte auch nicht die geringste Ahnung, wo das Restaurant war, in dem er arbeitete, und außerdem hätte er sicher keine Zeit für sie. In Küchen ging es immer sehr hektisch zu. Schlecht gelaunt ging sie hinunter ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher an. Es kam nichts, was Lyra interessiert hätte, und sie wollte gerade wieder ausschalten, als sie beim Zappen erschrocken innehielt. Das konnte nicht möglich sein! Das war doch nicht... Nein! Doch! Doch, das Gesicht auf dem Foto kannte sie. Ganz bestimmt. Das war Pia! Lyra drehte die Lautstärke hoch. ». . . heute Nachmittag an der Straße nach Ojén gefunden«, hörte sie die Stimme des Sprechers. Filmaufnahmen von einem Waldstück. Ein
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