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Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Titel: Sommerfrost - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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gegen den Lärm anzukommen. E r reagierte nicht. Ist er taub? Wenn man tagtäglich an diese r schrillen Maschine stand, wurde man bestimmt taub . »Soy . . .«, wollte sie wiederholen, als er den Mund öffnete un d sagte: »Du bist eine Freundin von Pia? « Sie nickte . Über seinen Blick legte sich etwas Düsteres. Abrupt stellte e r die Maschine ab. »Weißt du, wo sie ist?«, fragte er und mustert e sie mit eisig blauen Augen . »Sie ist verschwunden«, sagte Lyra . »Was heißt verschwunden?«, fuhr er sie an . Sie zuckte zurück. Warum hatte sie nur angefangen, mit ihm z u sprechen ? »Ich weiß nicht, ich dachte, du hast sie vielleicht gesehen?« , sagte sie und fühlte sich unbehaglich . »Ich, wieso ich?« Seine Augen wurden schmal und argwöhnisch .
    »Na ja, ihr seid doch befreundet?« Sie hätte sich auf die Zunge beißen können. Das wollte sie doch gar nicht sagen! »Wer behauptet das?«, fragte er scharf. »Aäh...«Nun begann sie auch noch zu stottern! Lyra, du bist glänzend! Mit den Messern in der Hand sah er sie eindringlich an. »Ich warne dich, wenn du ihren Eltern oder auch sonst jemandem so etwas sagst . . .« Sie schluckte und starrte auf die blitzenden Messerklingen. Er sprach nicht weiter, aber das brauchte er auch nicht. Seine Warnung war deutlich genug. »Acht Euro.« Er gab ihr die Messer zurück und stellte den Motor ab. Mit zitternden Fingern fummelte sie einen Zehn-Euro-Schein aus ihrer Tasche. Er kramte in der Hosentasche seiner abge schnittenen Jeans zwei Münzen hervor. Als er sie ihr gab, be rührte er ihre Hand. Sie zuckte zurück. »Du hast mich verstanden, ja? Kein Wort.« Rasch nickte sie. »Hasta luego! Auf Wiedersehen«, sagte er. Sie sah ins Dunkel ei ner Zahnlücke. »Hasta luego!«, murmelte sie und wandte sich zum Gehen. Da bei spürte sie, wie sich seine Blicke in ihren Rücken bohrten. Der Scherenschleifer war ihr unheimlich. Er kannte Pia, soviel stand fest. Lyra war erst ein paar Meter weit gelaufen, als schon wieder die Flöte ertönte. Die Melodie grub sich in ihren Kopf. Und wenn Pia ihm gefolgt war, wie die Kinder dem Rattenfän ger . . .? Lyra beschleunigte ihren Schritt, und kaum dass sie um die Ecke gebogen war, rannte sie nach Hause, so schnell sie konnte.

ACH T
    S chätzchen, ich übernachte eventuell heute Abend bei Da niel!«, rief ihre Mutter von oben, als Lyra zur Tür hereinkam . Sie spürte, wie ihr Herz gegen die Rippen schlug. Ihre Mutte r würde ausrasten, wenn sie wüsste, dass ihr der Scherenschlei fer gerade gedroht hatte . »Hast du gehört, Lyra? « Daniel. Klar, als ob das etwas Neues wäre! Freitags blieb ihr e Mutter meistens bei ihm. Er wohnte etwas weiter entfernt, i m Nachbarort und baute Klimaanlagen in Häuser und Büros ein . Wenn ihre Mutter doch mal aufhören könnte, sie Schätzchen z u nennen! Sie war doch nicht mehr fünf! Lyra legte die geschärf ten Messer in die Schublade zurück . »Lyraaaaa?«, rief ihre Mutter wieder . »Jaaaaah!«, gab Lyra zurück und stieg betont langsam die Trep pe hinauf. Warum überfiel sie nur immer schlechte Laune , wenn sie nach Hause kam? Ihre Mutter stand im Bad vor de m Spiegel. Lyra blieb im Türrahmen stehen . »Du machst es dir hier gemütlich, ja?« Ihre Mutter presste di e Lippen aufeinander, um den Lippenstift zu verteilen. Das ganz e Badezimmer war eine einzige Duftwolke . »Wir wollten doch morgen früh in den Beach Club zum Frühstü cken gehen. Hast du das vergessen? « Sie hatten dort Couchs am Strand, coole Musik und ziemlic h gut aussehende Typen, die einen bedienten . »Ja, ich weiß . . . « »Also dann fahren wir, wenn du zurück bist?«, fragte Lyra .
    Ihre Mutter seufzte. »Ach, Schätzchen, ich weiß noch nicht. Da s machen wir spontan, ja?« Ihre Mutter lächelte sie im Spiegel an . Das heißt also, sie übernachtet bei ihm, dachte Lyra . »Du kommst also nicht«, stellte Lyra fest . »Ich hab gesagt, ich weiß es noch nicht! « »Aber du hast es versprochen.« So leicht wollte sie ihre Mutte r nicht davonkommen lassen . »Lyra, ich verspreche dir, wenn es morgen nicht klappt, dan n machen wir es am Sonntag, ja? « »Du hältst ja doch nie deine Versprechungen!«, sagte Lyra . Ihre Mutter drehte sich zu ihr um. »So was darfst du nicht sa gen, Lyra! Aber du kennst das von dir doch auch. Manchma l kommt einfach etwas dazwischen und man kann seinen Pla n nicht mehr so ausführen, wie man eigentlich wollte. « Widerwillig musste sie ihrer Mutter recht geben. Aber da s musste sie

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