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Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Sommerfrost - Die Arena-Thriller

Titel: Sommerfrost - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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Scherenschleifers, der in der mittelalterlichen Kluft des Ratten fängers von Hameln an ihrem Haus vorbeizog, in seinem Gefol ge Mädchen, die alle aussahen wie Pia.

NEU N
    D ie Chill-out-Musik war genau nach Lyras Geschmack. Sie saß in einem weich gepolsterten Liegestuhl und sah aufs blaue Meer hinaus. Ihre Mutter saß ihr gegenüber und las. Sie hatte tatsächlich ihr Versprechen eingelöst und war mit Lyra in den Beach Club gegangen. Jetzt stand vor ihnen auf dem kleinen Tisch im Sand ein großes Frühstück, mit allem, was Lyra liebte: kleine schokogefüllte Croissants, eine Schale mit Erdbeeren und Vanille-Eis, köstlicher Serranoschinken und bester Käse und dazu ein halbes, frisch gebackenes Baguette und ein Man go-Bananen-Shake. Hin und wieder warf ihre Mutter ihr ein schmerzliches Lächeln zu. Ja, dachte Lyra, auch ich denke an Pia – und an Viola. Sie seufzte. »Alles in Ordnung?«, fragte ihre Mutter. »Jaja.« Nichts war in Ordnung. Lyra sah aufs Meer hinaus. Wer hatte Pia umgebracht? Sie schämte sich für die Leichtfertigkeit, mit der sie Pias Verschwinden am Anfang abgetan hatte. Und jetzt aalte sie sich auch noch auf einer Strandliege im Beach Club! Sie hätte den Vorschlag ihrer Mutter ablehnen sollen. Aber ande rerseits, wenn Lyra zu Hause geblieben wäre, wäre Pia auch nicht wieder lebendig geworden. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis. Wie eine Erlösung empfand sie das Klingeln ihres Handys. Es war Patrick. »Hast du es schon gehört? Sie haben Pia gefun den.«
    »Ja, ich weiß.« Wieder stiegen die Bilder aus dem Fernsehen i n ihr auf . »Übrigens weiß ich, wo der Scherenschleifer wohnt«, hörte si e Patrick sagen . »Aber ist er denn überhaupt verdächtig?«, fragte Lyra und beru higte ihre Mutter, die von ihrem Buch aufsah, mit einem Lä cheln . »Ich weiß nicht. Aber willst du nun wissen, wo er wohnt ode r nicht? « Sie wollte es wissen. Sie sah seine Augen vor sich und die dunk le Zahnlücke und sie stellte sich vor, wie er Pia einfach mit sic h gezerrt hatte . . . Was für ein Unsinn, Lyra ! »Kannst du heute Abend zu mir kommen? Meine Eltern sin d nicht da«, fragte Patrick . Lyra warf einen Blick auf ihre Mutter, die arglos in ihrem Buc h las . »Ja, das kriege ich hin«, versprach Lyra . »Gut. Woher kennst du übrigens diesen Typen, wie heißt e r noch?«, fragte Patrick . »Leander. « »Genau der«, sagte Patrick . »Wir sind uns zufällig begegnet.« Dass sie um ein Haar der Län ge nach vor seine Füßen gefallen wäre, erwähnte sie nicht . »Klingt wahnsinnig spannend!«, sagte Patrick spöttisch . »Er ist schon viel in der Welt rumgekommen«, redete Lyra unbe eindruckt weiter. Sollte Patrick doch spotten. Patrick war ei n Baby gegen Leander . »Hört sich eher an, als textet er dich zu«, gab Patrick zurück . »Er war Schiffskoch auf Frachtschiffen – und...« Lyra merkte , dass sie Leander in Schutz nahm . »Schiffskoch!« Er lachte. »Weißt du, was die Leute auf eine m Frachter für einen Fraß kriegen? Weiße Bohnen und Speck un d das dreimal die Woche. Also, da muss man überhaupt nicht ko chen. Nur Dosen aufmachen können. « »Du bist eifersüchtig«, sagte sie . »Ich? Auf so einen alten Knacker?« Er lachte. »Der ist ja doppel t so alt wie du. « »Dann wäre er ja dreißig. Er ist aber erst fünfundzwanzig. « Lyra hörte Patrick kurz lachen. »Du kommst heute Abend, s o um acht, ja?«, wechselte er das Thema . »Ja.« Lyra ließ ihr Handy zuschnappen. »Blödmann!«, murmelt e sie . Ihre Mutter klappte ihr Buch zu und sah Lyra neugierig an. »We r ist Schiffskoch? « Ihrer Mutter würde sie weder vom Scherenschleifer noch von Le ander erzählen. Sie würde sonst bestimmt total überreagieren . »Ach, war im Fernsehen, eine Serie«, log Lyra . Ihre Mutter lächelte. »Lass mich raten – Prison Beach! Stimmt’s? « »Prison Break«, berichtigte Lyra und unterdrückte ein genervte s Augenrollen .
    Den restlichen Nachmittag verbrachten sie am Strand. Lyr a quälten die Gedanken an Pia und Viola und die Frage, ob un d wann sie Leander wiedersehen würde. Wieso hatte sie auc h nicht nach seiner Telefonnummer gefragt ! Auf dem Nachhauseweg schlug ihre Mutter vor, mal wieder ge meinsam zu kochen. »Heute wagen wir uns mal an was typisc h Spanisches. Paella!« Ihre Mutter lächelte sie an . »Heute?«, fragte Lyra. Das passte ihr allerdings gar nicht. Si e wollte doch zu Patrick gehen! Und wie kam ihre Mutter ausge rechnet auf Paella? Die dauerte doch ewig !

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