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Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss

Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss

Titel: Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Ketchup auf ein Honigtörtchen zu schmieren.
    „Hier gibt’s nur einen Apfel“, sagte sie.
    Quinlan verstaute seine Ausbeute gerade in der Ledertasche. Dabei zählte er auf: „Wir haben Kekse, Cracker, Schokoladenriegel und außerdem die Süßigkeiten aus Chickies Schreibtisch. Ich vermute, dass wir bestenfalls morgen früh hier herauskommen, bis dahin haben wir mehr als genug zu essen. Möchtest du Saft trinken? Im Foyer gibt es genügend Wasser, wir müssen die Getränkeautomaten also nicht unbedingt knacken. Aber entscheide du.“
    Elizabeth überlegte kurz und schüttelte den Kopf. „Ich bin mit Wasser zufrieden.“
    Er zog den Reißverschluss der Ledertasche zu. „Dann sind wir hier fertig. Lass uns hinuntergehen und es uns gemütlich machen.“
    „Sollen wir keine Nachricht hinterlassen?“
    „Nicht nötig. Ich kümmere mich darum, wenn wieder Strom da ist und alles seinen normalen Gang geht.“
    Der Weg nach unten war mit Hilfe einer Taschenlampe erheblich schneller bewältigt. Sie kehrten unverzüglich ins Foyer zurück. Dort war es wegen der hohen Decke viel kühler. Elizabeth spähte durch die getönten doppelten Glasscheiben des Haupteingangs. Die Straße lag seltsam verlassen vor ihr, nur gelegentlich kam ein Auto vorbei. Eine Polizeistreife fuhr im Schritttempo. „Es wirkt unheimlich“, murmelte sie, „als ob alle evakuiert worden sind.“
    „Wenn der Stromausfall weiter anhält, wird nach Sonnenuntergang wahrscheinlich eine Menge los sein“, meinte Quinlan grimmig. „Übrigens habe ich versucht, von meinem Büro aus zu telefonieren, um einen Überblick über die Lage zu bekommen und Freunden mitzuteilen, wo wir sind. Ich konnte aber nirgends durchkommen. Falls es sich um einen Stromausfall in der ganzen Stadt handelt, wie ich annehme, sind die Telefonleitungen garantiert überlastet. Allerdings fand ich ein batteriebetriebenes Radio, wir können also Nachrichten hören.“
    „Schalt es ein“, bat Elizabeth und stellte den Proviant auf ein Sofa. „Ich möchte gern wissen, was eigentlich los ist.“
    Quinlan öffnete die Ledertasche und holte ein winziges Radio heraus, das kleiner als ihre Hand war. Er stellte es auf, schaltete es ein und suchte nach einem Sender. Plötzlich erklang eine Stimme, erstaunlich laut und klar für so ein kleines Radio. „… die Nationalgarde wird in mehreren Staaten eingesetzt, um Einbrüche und Raubüberfälle zu verhindern …“, sagte der Sprecher gerade.
    „Verdammt“, entfuhr es Quinlan. „Das klingt übel.“
    „Unsere Informationen sind leider lückenhaft“, fuhr der Ansager fort, „aber wir erhalten laufend neue Meldungen. Der augenblickliche Stand ist, dass ein Großteil der Südstaaten und fast ganz Texas vom Stromausfall betroffen sind.“
    „Ich bin kein Experte“, meldete sich eine zweite Stimme, „doch durch die extreme Hitzewelle, die das Land seit zwei Wochen plagt, ist der Stromverbrauch vermutlich so angestiegen, dass das Versorgungsnetz wegen Überbelastung zusammengebrochen ist. Haben Sie schon eine Stellungnahme des Präsidenten?“
    „Noch nicht, denn es ist schwierig, eine Telefonverbindung zu bekommen. Bitte, Leute, benutzt eure Telefone nur für Notfälle. Niemand kann den Rettungsdienst erreichen, wenn ihr eure Freunde anruft,um ihnen zu erzählen, dass ihr keinen Strom habt. Glaubt mir, sie wissen es längst.“
    Der zweite Sprecher mischte sich ein. „Und denken Sie an die Vorsorgemaßnahmen, die die Gesundheitsbehörde seit zwei Wochen empfiehlt. Ohne Klimaanlage und Ventilatoren steigt das Gesundheitsrisiko bei diesen hohen Temperaturen. Gehen Sie möglichst nicht an die Sonne. Öffnen Sie die Fenster und trinken Sie viel. Vermeiden Sie unnötige Bewegung, schonen Sie Ihre Energiereserven.“
    „Wir sind die ganze Nacht lang für Sie da“, erklärte der erste Sprecher. „Unser Sender verfügt glücklicherweise über einen Hilfsgenerator. Falls irgendetwas Neues passiert, hören Sie es zuerst bei …“
    Quinlan schaltete das Radio aus. „Das genügt. Jetzt wissen wir, was los ist, und können Batterien sparen.“
    Elizabeth warf ihm einen gespielt ungläubigen Blick zu. „Was? Hast du etwa keine Ersatzbatterien?“
    „Das ist nicht mein Radio.“
    Er brauchte nicht hinzufügen, dass er selbstverständlich Ersatzbatterien gehabt hätte, wenn es sein Radio wäre. Elizabeth wünschte, es würde ihm gehören. Und da sie gerade dabei war, verwünschte sie, dass sie das Gebäude nicht rechtzeitig verlassen hatte.

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