Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss
hatte, er wollte nur noch eins mit ihr werden.
Elizabeth zögerte Sekunden mit der Antwort. Quinlan fluchte schon unterdrückt, als sie die Fingernägel entschlossen in seine Schultern grub. „Ja“, antwortete sie wie in Trance.
Quinlan hob sie hoch und bettete sie auf den Fußboden. „Das Sofa …“, murmelte sie, aber er konnte sich nicht länger zurückhalten und legte sich auf sie. Da vergaß sie alles um sich herum und erwiderte seine Leidenschaft. Ursprünglich hatte sie nur vorgehabt, ihn von seinen bohrenden Fragen abzulenken, doch sie hatte ihre Gefühle und Bedürfnisse unterschätzt. Sie war wie ausgehungert nach ihm. Wie oft hatte sie nachts wachgelegen und stille Tränen geweint, weil sie ihn so sehr vermisste, fast so sehr, wie sie ihn und ihre Gefühle für ihn gleichzeitig fürchtete. Die Erleichterung, schließlich doch wieder in seinen Armen zu liegen, war beinahe schmerzlich, und sie verdrängte alle Gründe, die dagegen sprachen. Später würde sie dem Unvermeidlichen ins Auge sehen, jetzt zählte nur die Gegenwart, sie wollte mit Tom Quinlan schlafen.
Er war stürmisch, sein eigener Hunger zu groß und zu lange ungestillt, um die Geduld zu einem langen Vorspiel aufzubringen. Er schob ihren Rock bis zur Taille hoch, zog ihren Slip herunter, und Elizabethöffnete sich bereitwillig, um ihn zu empfangen. Dann zog er sich selbst schnell aus und war wieder bei ihr. Als er gleich darauf in sie eindrang, schrie sie vor Leidenschaft auf. Sie bog sich ihm entgegen, und er stöhnte lustvoll, umfasste ihre Schenkel, zog ihre Beine höher und begann mit heftigen, rhythmischen Bewegungen.
Elizabeth genoss es und fühlte sich bald so befreit, dass sie laut aufschluchzte. Quinlan entzündete ein Feuer in ihr, das sie bisher nicht gekannt hatte. Nur er konnte sie bis zur Ekstase erregen, und nach jener ersten Nacht hatte sie geglaubt, dass sie diese Seligkeit nie wieder erfahren würde. Sie war bereit gewesen, auf die körperliche Befriedigung zu verzichten, um sich vor seinem beherrschenden Wesen zu schützen. Aber die Sehnsucht nach ihm hatte sie nicht unterdrücken können und sich oft bitter gefragt, warum die gefährlichsten Fallen mit den süßesten Ködern versehen waren.
Quinlans Erregung steigerte sich dem Höhepunkt entgegen. Er umfasste ihre Hüften mit seinen kräftigen Händen, drang noch tiefer in sie ein und beschleunigte seine Bewegungen. Benommen spürte Elizabeth den harten Fußboden unter sich, ihr Rücken und ihre Schultern schmerzten. Allmählich nahm sie die Umgebung wieder wahr, während er sie wild an sich presste. Instinktiv hielt sie ihn, schenkte ihm ihre Wärme und Hingabe. Er stöhnte lustvoll und schrie dann unterdrückt auf. Sein Puls raste, als er hinterher erschöpft auf sie sank.
Sie verharrten in dieser Stellung. Die Stille in dem großen, düsteren Foyer wurde nur von ihrem heftigen Atmen unterbrochen. Toms Herzschlag verlangsamte sich, das spürte sie genau. Plötzlich wurde Elizabeth bewusst, dass sie sich beide nicht um Verhütungsmaßnahmen gekümmert hatten.
Nach dem ersten Schock konnte sie wieder klar denken. Sie hatte gerade erst ihre Periode gehabt, es war also höchst unwahrscheinlich, dass sie schwanger werden würde. Seltsamerweise stimmte diese Erkenntnis sie eher traurig als froh. Das hatte mit Vernunft nichts mehr zu tun.
„Elizabeth?“
Sie hielt die Augen geschlossen. Noch wollte sie die Realität verdrängen, sich ihrem Traum hingeben. Sie wollte Tom nicht fortlassen und wusste doch, dass sie ihn bald fortschicken musste.
Quinlan stützte sich auf die Ellenbogen, und sie spürte seinendurchdringenden Blick, öffnete die Augen aber immer noch nicht.
Sie merkte, wie seine Muskeln sich anspannten. Ihr erster Impuls war, ihn festzuhalten, doch er richtete sich auf, und sie hielt die Luft an, als er sich langsam aus ihr zurückzog. Es war ein erregendes Gefühl, und unwillkürlich hob sie die Hüften in einer unkontrollierten, verräterischen Bewegung. Dann öffnete sie die Augen, weil ihr intimes Beisammensein endgültig vorbei war. Sie begegnete seinem Blick. Er war nach der körperlichen Befriedigung satt und ein wenig träge, genau wie ihrer. Doch gleichzeitig entdeckte sie eine kaum verhohlene Wachsamkeit an ihm, als ob er wüsste, dass er seine Beute zwar gefangen, aber noch nicht besiegt hatte.
Sein Scharfsinn war wie immer beunruhigend. Elizabeth warnte ihn mit ihrem Blick, falsche Schlüsse aus dem zu ziehen, was gerade passiert war. Sie
Weitere Kostenlose Bücher