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Sommerhaus jetzt! - 13 Freunde und der Traum vom Wochenende im Grünen

Sommerhaus jetzt! - 13 Freunde und der Traum vom Wochenende im Grünen

Titel: Sommerhaus jetzt! - 13 Freunde und der Traum vom Wochenende im Grünen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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morgen selber an. Und nicht zu vergessen: In Maltrin gibt es eine Menge zu tun und umzubauen. Da habt ihr euren Kiesel. Wenn ihr wollt, könnt ihr in knapp drei Wochen mit dem Schleifen anfangen.«
    »Aber was ist mit Fabian und Ylva?«, fragte Elke. »Wenn ich das richtig mitbekommen habe, sind beide für die nächsten Tage geschäftlich unterwegs.«
    »Hab schon mit beiden telefoniert und ihnen die Fotos gemailt«, sagte Konrad. »Die kaufen auch so.« Dann setzte Konrad mit Theaterdonner in der Stimme nach: »Kinder, das hier ist unsere ganz große Chance!«
    Andine hatte inzwischen ihren Laptop auf dem Schoß. Weichgezeichnete Bilder zogen mit leichten Fahrbewegungen über den Monitor und wurden sanft überblendet: Birkenhain vor spiegelglatter Wasseroberfläche mit Lichtreflexen, rotes Scheunentor eingerahmt vom warmen Gestein des Mauerwerks, Fernblick über den See hinweg auf eine sanfte hügelige Landschaft. Man wusste für einen Moment nicht mehr, ob das noch die Diaschau aus der Uckermark oder schon der Bildschirmschoner war. Konrad und Andine gaben uns Futter für Kopf und Bauch.
    Weniger als zwei Wochen später waren wir Hauseigentümer.

MEIN HAUS, MEIN BOOT, MEIN WATERLOO
    Ihr müsst euch nur mal vorstellen, wie es hier in ein, zwei Jahren aussehen kann, wenn wir das ganze Areal bepflanzt haben. Mit Bäumchen, Sträuchern, Efeu, irgendwelchen Rankpflanzen, Wein und was weiß ich noch alles.«
    »Bist du dir sicher, Olli? Wein in der Uckermark?«, fragte ich.
    Olli ließ den ersten Satz marinierter Nackensteaks direkt aus dem Plastikbeutel auf den Rost flutschen, wo sie mit einem Zischen zum Liegen kamen und sofort an den Metallstangen festklebten. Die Plastiktüte segelte zu Boden. Der Grill war so ziemlich das erste Stück Möbel, das aus dem Umzugslaster geholt worden war, und Olli hatte ihn, weil Nieselregen aufgekommen war, unterm Vordach unseres Hauses aufgebaut. Fabian, Jörg und ich hatten uns wie Zuschauer einer Kunstperformance um ihn herumgestellt und tranken Bier. Der Grill gehörte zu jener Sorte, die gewöhnlich während der Sportwerbewoche von Fußballklubs zum Einsatz kam, und er war auch an seiner neuen Wirkungsstätte schon wieder auf Hochtouren. Die Fleischlappen schwitzten das Fett nur so aus, und es tröpfelte in die Glut. Unaufhörlich bildeten sich dadurch kleine Flammenherde, die Olli mit einem Spritzer aus der Bierflasche löschen musste. Diese Einspritztechnik hatte er perfekt drauf, was schlicht daran lag, dass die Geduld der Esser in unserer Gruppe noch nie ausgereicht hatte, um zu warten, bis die Glut ihre ganz heiße Phase hinter sich hatte. Auch wurde der Grill immer schon mit viel zu vielen Grillanzündern und Spiritus angefeuert, damit es bald mal was zu kauen gab. Deshalb kam es neben einer guten Einspritztechnik ganz darauf an, das Fleisch sehr oft zu wenden und es diesem Fegefeuer rechtzeitig und also in einem noch genießbaren Zustand wieder zu entreißen. Als Triumph des Grillens galt es, wenn das Grillgut durch die hochschießenden Flammen vereinzelte Verbrennungen aufwies, denn das machte die Sache erst so richtig knusprig. Außen kross, innen saftig. Olli war das alles so in Fleisch und Blut übergegangen, dass er nebenher noch Überzeugungsarbeit leisten konnte.
    »Ich meine, schaut euch doch um. Überall wird es kleine Ecken und Winkel geben, wo man sich zurückziehen kann. Ich stelle mir das vor wie einen verwunschenen Garten mit Hängematten, Sitzecken und anderen kleinen Oasen. Wenn du nach einer Woche in der Büro-Legebatterie freitagabends in so ein Paradies kommst, ich meine, was gibt es Entspannenderes?«, fragte er und schwang dabei mit der Grillzange in ausladenden Rotationsbewegungen zwischen Haus, Garten und Scheune umher.
    Ich spornte ihn noch an: »Mehr davon, Olli, was schwebt dir noch vor? Pinkelnde Elefanten, griechische Skulpturen aus Rigips, zu Pudelköpfen geschnittene Hecken?«
    An Möglichkeiten herrschte auf unserer neuen Scholle im uckermärkischen Maltrin beileibe kein Mangel. Nicht nur, dass auf dem Weidenhof, wie das Anwesen im Dorf genannt wurde, tatsächlich endlich ausreichend Schlafzimmer nach mitteleuropäischem Standard zur Verfügung standen und damit die Isomatten-Ära in unserem Leben hoffentlich ein für alle Mal passé war. Gerade auch draußen war das Potenzial groß. Groß war es allein schon deshalb, weil das Gelände der ehemaligen Schafzucht von enormen Ausmaßen war. Konrad und Andine hatten uns in der Hinsicht

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