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Sommerhaus jetzt! - 13 Freunde und der Traum vom Wochenende im Grünen

Sommerhaus jetzt! - 13 Freunde und der Traum vom Wochenende im Grünen

Titel: Sommerhaus jetzt! - 13 Freunde und der Traum vom Wochenende im Grünen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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auch die Stadt keine Freude mehr. Konrad, Andine und Mette ließen die große Milchschaumparty von Berlin hinter sich, stiegen in den Wellsow und suchten ihr Glück auf dem Land.
    Und sie fanden es.
    Die drei fanden unser Haus auf eine Art, die wir vom Platzen der Immobilienblase Erniedrigten und vom Drama der Familie von Plottnitz Beleidigten als fast schon ein wenig banal empfanden. Das war nun wirklich Schema F.
    Makler schickte Andine Exposé, Exposé klang gut, erste Besichtigung bestätigte das Bild, Haus war wirklich zu haben, ein Vorkaufsrecht gab es nicht. Und so verfasste Andine noch während der Besichtigung eine SMS an alle: Haben UNSER HAUS gefunden. In Maltrin, in der tiefsten Uckermark. Bitte noch Sonntagabend alle zu uns kommen. Wir meinen’s ernst!
    Konrad hockte vornübergebeugt in seinem altenglischen Lederohrensessel und schob dreieckige Stücke einer Pizza Quattro Stagioni kreuz und quer über den Lieferkarton des Bringservice. Wir verfolgten das Geschehen so gebannt wie Fußballspieler die Halbzeitanweisungen ihres Trainers bei Rückstand. Wenn es in dieser demoralisierten Truppe noch einen Funken Kampfbereitschaft gab, dann verstanden Konrad und Andine, ihn anzufachen: mit dem bewährten Mix aus Fett, Salz und Kopfkino.
    »Es ist grooooßartig! Hier, wo das Stück mit den Pilzen liegt, ist das Wohnhaus mit hundertachtzig Quadratmetern Holzboden. Übrigens gibt es noch in jedem Raum einen Kachelofen. Ihr müsst euch das vorstellen wie Ostberlin vor der Totalsanierung. Alles hat noch Charme. Und gegenüber von dem Wohnhaus, also hier, wo das Pizzastück mit der Paprika liegt, steht eine Feldsteinscheune mit vierhundertfünfzig Quadratmetern Grundfläche.« Nun drapierte Konrad zwischen dem Haus und der Scheune eine kleine Wiese aus Rucola-Blättern: »Das hier ist der Garten dazwischen, rund dreieinhalbtausend Quadratmeter Rasen, bestanden mit vier riesengroßen Trauerweiden. Und hinter der Scheune ist das Land, in dem Milch und Honig fließen. Da haben wir unser eigenes kleines Wäldchen. Durchs Geäst sieht man immer den See glitzern. Die Sonne geht direkt überm anderen Ufer unter. Besser geht’s nicht. Hier oben vor der Scheune bauen wir uns natürlich eine Terrasse. Und später wird dann selbstverständlich auch noch der Südflügel der Scheune ausgebaut, zu einem großen Wohnraum mit Kamin und Seeblick. Das Geld werden wir nämlich haben. Aber dazu gleich mehr. Versteht sich, dass wir unseren eigenen Steg haben. Gut, der könnte sicher auch eine kleine Sanierung vertragen. Aber ich sage euch, alles in allem war Zechlin ein schlechter Scherz dagegen!«
    Kunstpause.
    »Und jetzt kommt’s: Das ganze Ding ist noch mal fünfzehntausend Euro billiger als Liepe. Wir zahlen also läppische fünfundsechzigtausend Euro für sechstausend Quadratmeter und zwei große Gebäude! Noch Fragen?«
    Konrad grinste, griff zur Feldsteinscheune und verleibte sie sich mit drei Bissen ein. Dank seiner Maulsperre und einem gruppenuntypisch langen Schweigen hatte Andine die Gelegenheit, das Wort zu ergreifen.
    »Nun ist aber wieder einmal Gefahr in Verzug, ihr Lieben! Der Makler sagt, eine andere Gruppe aus Berlin hat auch schon ein Auge auf das Haus geworfen. Wir haben mit ihm gedealt, dass ihr direkt morgen Abend noch mal hinfahren und gucken könnt.«
    Inzwischen hatte Konrad seine Sprachfähigkeit wiedererlangt: »Unser Trumpf lautet jetzt Schnelligkeit. Wir sind schon eine Immobilien-GbR. Wir haben auch schon eine Finanzierung in der Schublade, die wir mit einem einzigen Anruf in Eberswalde aus dem Dornröschenschlaf erwecken können. Richtig Fabian?«
    »Ja, das ist so.«
    »Sprich: Keiner muss mehr eine Selbstauskunft oder einen Einkommensnachweis anschleppen. Und wir haben durch die Aufstockung für Liepe sogar einen guten Puffer für den Scheunenumbau. Um deutlicher zu werden: Ich will, dass wir den Makler übermorgen anrufen und sagen, dass wir kaufen. Jetzt machen wir die anderen mit Tempo platt.«
    Wieder sagte niemand etwas, und für eine Weile war unklar, ob alle einfach nur zu viel Pizza im Mund oder die Schnauze voll hatten von einem neuerlichen Immobilienkamikaze.
    Olli brach schließlich das Schweigen: »Täusche ich mich, oder sehe ich da den nächsten operativen Sturm bei kognitiver Windstille aufziehen?«
    »Keine kognitive Windstille«, sagte Konrad ernst. »Kognitiver Sturm! Ich habe mir jeden Winkel des Grundstücks angesehen und die ganze Rückfahrt alles genau durchdacht. Seht es euch

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