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Sommerhaus mit Swimmingpool

Sommerhaus mit Swimmingpool

Titel: Sommerhaus mit Swimmingpool Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herman Koch , Pößneck GGP Media GmbH
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Stange des Vorzeltes gehängt, doch die Kerze war inzwischen heruntergebrannt. Über unseren Köpfen zwischen den Bäumen funkelten tausend Sterne. Vom Meer drang das leise Rauschen der Brandung herauf.
    »Ja, ich wusste, dass es hier in der Nähe ist«, sagte ich. »Aber das ist doch noch kein Grund, diesen Ort auf Teufel komm raus zu meiden, nur weil man Leuten über den Weg laufen könnte, die man lieber nicht sehen will.«
    »Marc! Es gibt Hunderte von solchen Stellen an dieser Küste. Hunderte von anderen Stränden, wo die Familie Meier kein Sommerhaus gemietet hat.«
    »Ich habe später noch mit Ralph darüber geredet. Kurz nach dem Gartenfest. Er erzählte, wie schön es hier sei. Noch ziemlich unverdorben. Ich war einfach neugierig.«
    Caroline seufzte tief. »Und jetzt? Was machen wir jetzt? Jetzt müssen wir ja wohl morgen da hin. Es wäre ziemlich komisch, wenn wir uns nicht sehen ließen.«
    »Es ist doch nur ein Essen. Wahrscheinlich grillen sie wieder. Wenn du willst, fahren wir danach weiter. An einen anderen Strand. Auf einen anderen Campingplatz. Aber wenn du absolut dagegen bist, dann gehen wir überhaupt nicht hin. Wir finden schon eine Ausrede. Dass du dich nicht gut fühlst. Oder ich. Und dann fahren wir übermorgen gleich weiter.«
    Sie antwortete nicht. Ich strich mir mit der Zungenspitze über die Oberlippe, die sich hart und trocken anfühlte.
    »Was meinst du?«, fragte ich. »Wie gesagt, mir ist es wirklich egal. Wir denken uns schon was aus.«
    Ich hörte meine Frau ein paarmal seufzen und sich etwas von ihren nackten Beinen wischen. Ein Insekt. Eine vom Baum gefallene Kiefernnadel. Oder vielleicht gar nichts.
    »Ach. Es ist ja eigentlich halb so wild. Ich hatte mich nur darauf gefreut, ein paar Tage oder eine Woche zu viert zu haben. Wenn es am Ende des Urlaubs gewesen wäre, hätte ich es nicht so schlimm gefunden. Mit anderen Leuten zusammen zu sein. Aber jetzt ist es so schnell. Ich habe noch gar keine Lust auf viele Leute. Auf lange Gespräche auf einer Terrasse mit viel Wein.«
    Ich streckte meinen Arm nach ihr aus und legte die Hand auf ihren Oberschenkel.
    »Ich eigentlich auch nicht«, sagte ich. »Ich habe auch noch nicht so viel Lust auf andere Leute. Es tut mir leid. Es ist meine Schuld.«
    Caroline legte ihre Hand auf meine.
    »Ja, es ist deine Schuld. Du darfst ihnen morgen absagen.«
    Ich kniff die Augen zusammen, schluckte, doch meine Kehle war trocken. Ich hörte nicht nur die Brandung in der Ferne, sondern auch ein leises Sausen in den Ohren. »Okay«, sagte ich.
    »Das war ein Scherz«, sagte Caroline. »Nein, das wäre doch Blödsinn. Wir gehen einfach hin. Ehrlich gesagt, bin ich ziemlich neugierig auf das Haus. Und den Kindern wird es Spaß machen. Wegen der Jungen, meine ich. Und dem Swimmingpool.«
    Am Strand war es so weitergegangen: Julia hatte sich mit Alex zu uns an den Tisch gesetzt, gefolgt von Lisa und dem jüngeren Bruder Thomas. Dann war der Rest der Familie Meier heranspaziert gekommen. Ralph und Judith und die ältere Frau, die ich auf dem Gartenfest gesehen hatte, Judiths Mutter. Und noch zwei Leute. Ein Mann, Ende fünfzig, mit halblangem grau meliertem Haar und ein paar schwarzen Strähnen, der mir irgendwie bekannt vorkam, aber mir fiel nicht ein, woher. Und eine Frau, von der ich annahm, dass sie zu ihm gehörte, obwohl sie mindestens zwanzig Jahre jünger war.
    »Was für eine Überraschung!«, rief Ralph. Er packte Caroline, die halb aufgestanden war, fest an den Schultern und küsste sie dreimal auf die Wangen.
    »Hallo«, sagte Judith. Auch wir küssten uns. Und sahen einander an. Ja, ich bin tatsächlich gekommen , sagte ich ihr mit den Augen. Ja, das sehe ich , sah sie zurück.
    »Warum habt ihr nicht vorher angerufen?«, fragte Ralph. »Dann hättet ihr mit uns essen können. Wir haben heute Nachmittag auf dem Markt ein ganzes Spanferkel gekauft. Ein Spanferkel am Spieß, das wird ein Schmaus!«
    Caroline zuckte mit den Achseln und sah mich an.
    »Wir sind eigentlich gerade erst angekommen«, sagteich. »Wir wollten nicht … wir sind hier auf dem Campingplatz.«
    »Auf dem Campingplatz!«, rief Ralph, als wäre das die wunderbarste Neuigkeit, die er in den letzten Tagen gehört hatte. In dem Moment machte der Mann mit den grauen Haaren einen Schritt nach vorn. »Oh, entschuldigt«, sagte Ralph. »Ich habe euch noch gar nicht vorgestellt. Stanley, das ist Marc. Er ist Hausarzt. Und dies ist seine entzückende Frau Caroline.«
    Der Mann, den

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