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Sommerküsse voller Sehnsucht

Sommerküsse voller Sehnsucht

Titel: Sommerküsse voller Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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plötzlich wieder ernst.
    »Alles okay? Musst du dich jetzt nicht um Roger kümmern und ihm etwas kochen?«
    »Oh, nein. Wir haben heute bei seinen Eltern zu Mittag gegessen und anschließend noch Kaffee getrunken. Er bekommt gleich einen Käsetoast, das reicht.«
    Elsa antwortete nicht. Sie hatte Angst, etwas Negatives über Roger zu sagen. Auch wenn Bron nicht so richtig glücklich zu sein schien, es ging Elsa schließlich nichts an.
    »Also«, meinte Bron schließlich. »Jetzt zu den Nachteilen.«
    »Einsamkeit natürlich. Es gibt niemanden, mit dem ich über meine Ideen reden kann. Und manchmal arbeite ich zu den blödesten Zeiten. Aber mein Job macht mir Spaß, deshalb ist es im Großen und Ganzen okay. Ab und zu gehe ich zu meinen Eltern, um mal richtig zu baden. Ich kann mich sehr glücklich schätzen.«
    »Auch ohne Freund?«
    Elsa nickte. »Auch ohne Freund. Ich gehe ohnehin nicht viel aus. Keiner meiner früheren Freunde wohnt hier in der Gegend, sie sind alle weggezogen und haben woanders Karriere gemacht. Finchcombe ist einfach zu klein.«
    Bron stimmte ihr zu. »Du hast recht.«
    »Mich stört es nicht besonders«, fuhr Elsa fort. »Meine Mutter meint, ich würde mein Leben verschwenden, wenn ich mich nur in meinem Atelier verkrieche, aber ich habe damit kein Problem.« Sie sah, dass Bron einen unauffälligen Blick auf ihre Uhr warf, und stand auf. »So, ich muss jetzt los. Ach, fast hätte ich deine Haarnadeln vergessen.« Sie kramte in der Tasche ihrer Jeans und zog sie hervor. »Du siehst müde aus, Bron.«
    »Ja, ich glaube, das bin ich auch.« Bron lächelte und stand auf, um Elsa zur Tür zu bringen.
    Anschließend spazierte Elsa noch weiter bis zum Haus ihrer Eltern im älteren Teil der Stadt. Sie würden sicher auch alles über die Hochzeit wissen wollen, außerdem musste sie ihrer Mutter ihre neue Frisur früher oder später ohnehin zeigen. Dann konnte sie damit auch gleich ein leckeres Abendessen verbinden. Beim zweiten Nachdenken beschloss sie, Ashlyns Mutter heute Abend nicht mehr zu stören. Erstens würde sie von der Feier am Vortag noch müde sein, außerdem hatte Elsa bereits eine halbe Flasche Wein getrunken. Sie würde lieber morgen Früh anrufen.
    Unterwegs dachte sie über Bron nach. Roger schien ziemlich dominant zu sein. Mit Sicherheit hatte er Bron fest im Griff und würde daran auch nichts ändern wollen. Da war es doch wirklich viel besser, Single zu sein. Aber es stand ihr gar nicht zu, die Beziehung anderer Leute zu beurteilen. Vielleicht hatte er nur einen schlechten Tag gehabt.
    Am nächsten Morgen rief Elsa bei Mrs. Lennox-Featherstone an. Die bat sie, sofort vorbeizukommen. Elsa kleidete sich sehr sorgfältig. Passend zu dem wunderschönen Frühsommertag entschied sie sich für eine helle Leinenhose statt des ständigen Schwarz. Ganz konnte sie jedoch nicht darauf verzichten und wählte ein enges schwarzes Shirt dazu. Ihre frisch geschnittenen Haare glänzten, und zur Feier des Tages trug sie ein wenig Make-up auf.
    Das Haus von Mrs. Lennox-Featherstone lag ein Stück außerhalb der Stadt. Langsam fuhr Elsa in die Einfahrt, um den unangenehmen Moment noch ein wenig aufzuschieben.
    Das Haus war sehr schön, es hatte klassische Queen-Anne-Proportionen. Für ein Gutshaus war es zwar eher klein, aber verglichen mit normalen Häusern war es immer noch riesig. Es hatte über dem Erdgeschoss zwei weitere Stockwerke und schmale hohe Fenster. Eine Treppe führte zur Eingangstür hinauf. Nach der Größe der Steinmauern zu urteilen, die das Grundstück umgaben, schien der Garten parkähnliche Ausmaße zu besitzen.
    Elsa stellte ihren Wagen ab und stieg aus. Sie hatte das Kleid sorgfältig auf mögliche Flecken untersucht, aufgebügelt und in einem Kleidersack verstaut. Jetzt würde selbst das geschulte Auge kaum noch sehen, dass es je getragen worden war. Es gab also keinen Grund, beunruhigt zu sein. Trotzdem war sie irgendwie nervös.
    Elsa holte tief Luft und klingelte. Sie hörte den Klingelton durchs ganze Haus hallen. Um sich ein bisschen zu beruhigen, drehte sie sich um und ließ den Blick über den perfekt geschnittenen Rasen und die Rosen schweifen, die an den Mauern emporrankten. Als sie Schritte hörte, wandte sie sich wieder zur Tür und atmete noch einmal tief durch.
    Eine junge Frau, die eine Schürze über Jeans und Poloshirt trug, öffnete. »Miss Ashcombe? Mrs. Vanessa erwartet Sie schon.« Sie hatte einen mitteleuropäischen Akzent und ein freundliches Lächeln.

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