Sommerküsse voller Sehnsucht
alarmieren. Besorgt streckte er den Kopf zur Tür herein.
»Alles okay bei euch?«
»Nein«, zischte seine Frau zurück. »Diese Schlampe, die wir zum Skilaufen mitgenommen haben, hat einfach abgesagt.«
Sarah begriff, dass nun der Moment gekommen war, in dem sie als Hochzeitsplanerin gefordert war. »Kein Problem, Mrs. Lennox-Featherstone. Wir kriegen das auch ohne sie hin.«
»Ich habe für dieses Kleid ein Vermögen bezahlt«, schimpfte die Mutter ihrer Kundin weiter. »Über zweitausend Pfund! Das ist eine Menge Geld, finde ich!«
Elsa zuckte erneut zusammen. Dabei war es schließlich weder ihre Schuld, dass das Kleid nun nicht getragen würde, noch, dass das Aufsticken der Perlen so verdammt viel Arbeit gewesen war. So was hatte nun mal seinen Preis.
»Ist schon gut, Mum«, rief Ashlyn beschwichtigend. Jetzt, da ihre Mutter sich so aufregte, hatte sie sich wieder im Griff. »Elsa kann es anziehen. Sie und Fulvia haben dieselbe Größe, und im Gegensatz zu Fulvia ist sie eine echte Freundin.«
Elsa schnappte nach Luft. »Aber, Ashlyn, ich …«
»Klar bist du das«, beharrte Ashlyn, als hätte Elsa dieser Feststellung widersprochen. »Du hast mich damals beruhigt, als Bobby und ich diesen schrecklichen Streit hatten. Und wir hatten schon so viel Spaß zusammen! Weißt du noch, dieser super Tag, an dem wir die Stoffe ausgesucht haben. Oder als wir …«
»Stehen Sie mal auf, damit ich Sie anschauen kann«, rief Mrs. Lennox-Featherstone. Offenbar war sie nicht der Ansicht, dass jetzt der geeignete Zeitpunkt für Erinnerungen war. »Warum tragen Sie eigentlich Schwarz? Das ist überhaupt keine Farbe für Sie. Es macht Sie so blass. Also, ziehen Sie das Kleid über, damit wir sehen können, wie Sie darin aussehen. Ist schon okay, Donald«, rief sie durch die Tür. »Du kannst wieder gehen. Es ist alles unter Kontrolle.«
»Äh, ich kann das Kleid nicht anziehen«, sagte Elsa.
»Wieso nicht? Wir wissen doch, dass es passt«, widersprach Ashlyns Mutter.
»Weil ich mir irgendwie falsch darin vorkomme. Ich bin doch gar nicht Ashlyns wirkliche Brautjungfer.« Sie warf Sarah einen um Hilfe flehenden Blick zu.
Sarah ignorierte es. »Ich überlege gerade, was wir mit Fulvias Eltern machen. Sie kommen doch auch zur Hochzeit.« Unter diesen Umständen konnte sie sie unmöglich in der Nähe des Brauttischs platzieren.
»Ich glaube nicht, dass sie etwas von den Eskapaden ihrer reizenden Tochter wissen«, bemerkte Mrs. Lennox-Featherstone spitz. »Obwohl sie damit rechnen mussten, als sie sie damals auf dieser drittklassigen Schule angemeldet haben. Die verlassen doch alle mit einer Eins in Unzuverlässigkeit.«
Sarah fand, dass es nun endgültig an der Zeit war, das Kommando zu übernehmen. »Also«, erklärte sie, »es ist eine Schande, dass Fulvia uns einfach sitzengelassen hat. Aber wie ich bereits sagte, wir kommen auch ohne sie klar.«
»Und ob«, antworteten Ashlyn und ihre Mutter wie aus einem Munde.
»Es ist ja nicht nur so, dass das Kleid ein Vermögen gekostet hat«, jammerte Mrs. Lennox-Featherstone dessen ungeachtet weiter. »Ohne Haupt-Brautjungfer sehen auch die Fotos so unvollständig aus.«
»Hugo ist ein brillanter Fotograf«, meinte Sarah. »Ich kann Ihnen versichern, dass …«
»Ich will Elsa«, beharrte Ashlyn wie ein Kind kurz vor einem Trotzanfall. »Sie ist mir viel lieber als diese beschi…« Sie warf einen kurzen Blick auf ihre Mutter und korrigierte sich hastig, »diese bescheuerte Fulvia.«
»Na, dann werden Sie wohl einspringen müssen«, meinte Mrs. Lennox-Featherstone zu Elsa. »Wenn die Braut das möchte, kriegt sie ihren Wunsch erfüllt.« Sie lächelte dünn.
»Ich kann nicht«, wiederholte Elsa, die sich offensichtlich immer unbehaglicher fühlte.
»Sie wollen Ashlyn doch nicht etwa den schönsten Tag ihres Lebens verderben, oder?«
»Natürlich nicht«, versicherte Elsa. »Aber es ist eine echt große Sache, Brautjungfer zu sein. Das sollte eine Freundin machen, mit der Ashlyn schon ihr Leben lang zusammen ist, nicht eine, die sie gerade erst kennengelernt hat …«
»Ich kenne dich seit fast zwei Jahren«, unterbrach Ashlyn sie. »Ich finde dich nett, und bisher hast du auch noch keins meiner Haustiere umgebracht.«
Elsa versuchte zu lachen. »Das nicht, aber …«
»Bitte!«, quengelte Ashlyn. »Ich möchte es so gern.«
»Ich kann nicht.«
»Wieso nicht?« Ashlyns Mutter schien ein Nein als Antwort nicht zu akzeptieren.
»Ich kann einfach nicht.«
»Und wieso
Weitere Kostenlose Bücher