Sommerküsse voller Sehnsucht
zu Roger geworden war, und das hatte sie ihm auf keinen Fall anvertrauen wollen.
»Sie waren ja gar nicht auf der Hochzeit …«
»Nein. Mrs. Lennox-Featherstone hatte mich eingeladen. Das war sehr nett von ihr, aber ich musste zurück.«
»Schade. Es war ein sehr schönes Fest.« Er lächelte. »Vor allem das Essen!«
»Das habe ich gehört. Elsa, die Schneiderin, die für eine der Brautjungfern einspringen musste, hat es mir erzählt.«
Er runzelte die Stirn. »Das ist ungewöhnlich, oder? Die Schneiderin zur Brautjungfer zu machen? Andererseits …«
Kichernd versuchte Bron, ihm die Hintergründe zu erklären.
James lachte. »Nun, die Ersatz-Brautjungfer sah auf jeden Fall sehr hübsch aus.«
»Danke! Ich habe sie nämlich frisiert, also kann ich das Kompliment auch ein bisschen auf mich beziehen.«
»Sie sind Friseurin?«
Bron nickte.
»Interessant.«
Sie warf ihm einen forschenden Blick zu. Zog er sie auf? Offenbar nicht. Aber vielleicht verstellte er sich bloß. »Es macht mir auf jeden Fall großen Spaß«, erwiderte sie trotzig. In dem Moment klingelte ihr Handy in ihrer Tasche.
»Oh, Entschuldigung, ich muss kurz rangehen. Sarah!«, meinte sie Sekunden später. »Nein, du störst mich ganz und gar nicht.«
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Kapitel 14
Carrie ist in der Stadt!« Sarah hatte die Nachricht per Telefon eilig an Bron und Elsa weitergegeben. Sie verabredeten, gemeinsam mit dem Zug nach London zu fahren, um Carrie dort im Hotel zu treffen. Sie würden etwas früher fahren, weil Elsa vorher noch in ein Stoffgeschäft wollte. Bron sollte mitkommen, um moralische Unterstützung zu leisten und weil Sarah Carrie unbedingt dazu überreden wollte, sie auch noch zu engagieren.
Den Anruf bei Hugo hatte Sarah bis zuletzt hinausgezögert. Carrie wollte ihn ebenfalls im Team haben, daher sollte auch er zu dem Treffen ins Hotel kommen. Wenn sie ihm gegenüber doch nur unbefangener sein könnte! Der Vorsatz, ihre Beziehung rein professionell zu halten, war ja schön und gut, aber würde ihr das wirklich gelingen? Vielleicht hatte sie ja Glück und erreichte nur seine Mailbox.
Aber Hugo war sofort am Apparat. Er klang, als käme er gerade aus dem Bett. Sarah erschrak. Hoffentlich hatte sie ihn nicht geweckt! Dann dachte sie daran, dass er nicht nur einen Schlafzimmerblick, sondern auch eine Schlafzimmerstimme hatte, was für ihren Seelenfrieden gar nicht gut war.
»Sarah«, meinte er gedehnt. »Was kann ich für dich tun?« Es klang, als böte er sexuelle Dienste an.
»Tut mir leid, dass ich dich an einem Sonntagabend anrufe«, sagte sie. »Ich wollte mit dir über einen Termin bei Carrie reden. Wir treffen uns morgen um vier in ihrem Hotel in London. Wäre das okay für dich?«
»Ich fürchte, vier schaffe ich nicht. Geht es vielleicht auch um sechs?«
»Ich weiß nicht. Ich müsste Mandy anrufen und sehen, ob …«
»Kein Problem. Mandy und ich sind alte Freunde. Ich kann sie selbst anrufen.«
»Gute Idee. Hast du inzwischen eine Location aufgetan?« Sarah gab sich größte Mühe, zwanglos zu klingen. Er sollte auf keinen Fall merken, dass sie selbst an diesem Problem fast verzweifelte.
»Tja, ich fürchte, das ist ein bisschen problematisch.«
Ein kleiner Schrei entfuhr ihr. »Dann muss ich mich selbst noch mehr bemühen. Mach dir darüber keine Gedanken«, sagte sie mit mehr Optimismus, als sie in Wahrheit empfand.
»Oh, ich habe schon etwas gefunden, so ist es nicht. Es ist ganz ungewöhnlich und wird dir bestimmt gefallen. Ich weiß nur noch nicht, ob es für Hochzeiten zugelassen ist.«
»Das klingt gut.« Das war ja wie eine Achterbahnfahrt. Erst Hoffnung, dann Enttäuschung, dann wieder Hoffnung. Es war schwer, da entspannt zu bleiben. »Wo ist es denn? Wenn es zu weit im Norden liegt, kann ich es nicht nehmen. Meine Schwester heiratet am selben Tag. Ich muss mich also doppelt schlagen.«
»Wieso?«
»Ich kann meine Schwester nicht sitzenlassen, und Carrie ist bisher meine prominenteste Kundin.« Sarah stockte. Wenn sie jetzt weiterredete, würde sie noch anfangen zu heulen.
»Ah.«
Sie hatte sich wieder unter Kontrolle. »Also, wo ist nun deine perfekte Location?«
»In Herefordshire. Aber mehr verrate ich dir noch nicht, falls es doch nicht klappt.«
Herefordshire befand sich zumindest im selben Teil Englands, das war immerhin etwas. »Sonst kannst du mir nichts erzählen? Du hast nicht zufällig ein Foto, oder?«
»Nein, tut mir leid. Ich
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