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Sommerküsse voller Sehnsucht

Sommerküsse voller Sehnsucht

Titel: Sommerküsse voller Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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ertönte eine Männerstimme. »Tut mir leid, ich hoffe, ich habe Sie nicht erschreckt.«
    »Äh … nein … überhaupt nicht«, rief Bron zurück.
    »Ich versuche, damit aufzuhören.« Er kam auf sie zu und zeigte auf seine Zigarette. »Aber es hat auch ein paar positive Seiten.«
    Der Mann war groß und muskulös. Und er musste dringend zum Friseur, dachte Bron unwillkürlich. Er kam ihr irgendwie bekannt vor. Doch da sie nicht wusste, woher sie ihn kannte, sagte sie nichts.
    Offensichtlich trug er Arbeitskleidung. Ein verwaschenes Hemd hatte er halb in eine ausgefranste Jeans gesteckt. »Moment mal, kennen wir uns nicht?«
    Bron sah ihn fragend an. »Ja, vielleicht …«
    »Klar! Es war auf Ashlyns Hochzeit. Sie wollten gerade nach Hause fahren, als ich mit Major vorbeikam.«
    »Ja, richtig.« Bron nickte langsam. Sie erinnerte sich wieder. Sie war in Eile gewesen, weil Roger gewartet hatte. Immer nur Roger.
    Er lächelte. »Ich hoffe, Sie fühlen sich nicht belästigt. Ich heiße übrigens James.«
    »Ich heiße Bron. Nein, ich fühle mich nicht belästigt.« Bron war sich nicht ganz sicher, wie sie sich fühlte. Dieser James machte einen ehrlichen und sympathischen Eindruck. Nicht dass Roger sie retten würde, wenn das nötig würde. Sie erschauerte.
    Er neigte den Kopf leicht zur Seite. »Alles okay?«
    Bron zog das Tuch noch etwas enger, als könnte sie sich so vor seinen Fragen schützen. »Ja, alles bestens.« Sie klang angespannt, das hörte sie selbst und hoffte, dass er es nicht mitbekam.
    »Es ist schon okay, Sie brauchen keine Angst vor mir zu haben. Ich dachte nur, dass Sie ein bisschen … na ja … ist auch egal.« Er lächelte wieder. Er hatte ein sehr nettes Lächeln, stellte sie fest. Sein Gesicht war gebräunt und um den Mund herum ein bisschen stoppelig. »Na ja, eigentlich sehen Sie toll aus, aber irgendwie ein bisschen beunruhigt.«
    »Ich habe doch gesagt, dass alles bestens ist«, antwortete sie.
    »Und was tun Sie dann so allein hier draußen? Sie rauchen doch nicht, oder?«
    Bron seufzte. »Ich wollte nur etwas frische Luft schnappen.«
    Er lachte. »Ich fürchte, heutzutage ist die Luft drinnen oft frischer als draußen. Trotzdem muss ich dringend mit dem Rauchen aufhören.«
    »Im Clubhaus ist es ziemlich heiß«, sagte Bron.
    »Aber Ihre Freunde werden Sie vermissen. Bestimmt werden sie gleich kommen, um nach Ihnen zu suchen.«
    Bron seufzte. »Bestimmt nicht. Ich bin nicht mit Freunden hier. Nur mein Freund wird sich vermutlich wundern, wo ich bleibe.«
    Sie schloss ein paar Sekunden die Augen und wünschte sich, Roger wäre nicht ihr Freund. Sie wünschte es sich nicht mal so sehr deshalb, weil sie sich dann in Ruhe mit diesem James unterhalten könnte, sondern weil sie sich gegenseitig nicht mehr glücklich machten, Roger und sie. Wahrscheinlich hatte er noch nicht mal gemerkt, dass sie fort war.
    James sah sie forschend an. »Sie haben sich doch nicht gestritten, oder?«
    »Nein. Also jedenfalls nicht richtig.«
    »Wissen Sie, was? Das kommt mir irgendwie noch trauriger vor. Alle Paare streiten sich mal. Aber wenn Sie schon rauskommen, ohne dass Sie sich gestritten haben, ist das erst recht ein Zeichen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Sie wirken so niedergeschlagen.«
    Bron wandte sich von ihm ab. Er war viel zu aufmerksam, um sich in seiner Nähe wohlzufühlen. Auch wenn sie mit Roger nicht mehr glücklich war – und das war sie nicht –, würde sie das nicht mit einem völlig Fremden besprechen.
    »Höre ich mich an wie ein Eheberater? Das tut mir leid. Aber ich weiß nun mal, dass Paare ihre Hochs und Tiefs haben.«
    James warf seinen Zigarettenstummel ins Gras und trat ihn mit dem Stiefel aus. Dann hob er die Überreste auf und warf sie in eine Blechdose. Bron sah ihm zu und überlegte, ob er wohl eine Beziehung hatte und ob er vielleicht aus Erfahrung sprach.
    »Das ist wirklich so«, bestätigte sie. »Bei uns auch.«
    »Na ja.« Er zuckte mit den Schultern. »Wichtig ist nur, dass die guten die schlechten Zeiten überwiegen.«
    Bron nickte stumm. Für sie existierten die guten Zeiten nicht mehr. Es gab schlechte Zeiten, und es gab Zeiten, die einigermaßen erträglich waren. Mehr nicht.
    »Entschuldigung, ich wollte mich nicht in Ihr Privatleben einmischen«, sagte James.
    »Oh, das haben Sie gar nicht. Es ist nett, mit jemandem zu plaudern.« In dem Moment, als Bron die Worte ausgesprochen hatte, bereute sie es schon wieder. Jetzt wusste er genau, wie schal ihre Beziehung

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