Sommerküsse voller Sehnsucht
werde Carrie eine Auswahl meiner Arbeiten zeigen, aber es werden keine Kirchen dabei sein. Das, was ich im Kopf habe, ist ziemlich außergewöhnlich, und solange ich nicht sicher bin …«
Sarah unterbrach ihn. »Du weißt ja, dass sie sich was Traditionelles wünscht, oder? So wie Ashlyn, hat sie gesagt.«
»Manche Leute wissen nicht, was sie wirklich wollen, bevor sie es gesehen haben. Vertrau mir, Sarah.«
Sie seufzte. Er hatte natürlich recht, aber sie war sich nicht sicher, ob Carrie auch in dieses Schema passte. Sie war ein Top-Hollywood-Promi, sie war es sicher nicht gewohnt, Kompromisse zu machen. »Du musst die Location nicht für mich suchen, Hugo.«
»Ich hab’s dir aber angeboten.«
»Ich weiß, doch das ist mein Job. Also muss ich mich auch darum kümmern.«
»Sei nicht so pessimistisch, Sarah«, meinte Hugo. »Es wird schon alles gut gehen. Das tut es immer.«
Sarah war nicht bewusst, dass man ihr ihre Gefühle so anmerkte. Wieso verstand Hugo nicht, wie wichtig ihr diese Sache war? Wieso war er so verdammt gelassen? »Für Hochzeiten gilt das so nicht, Hugo. Es gibt ganze Fernsehsendungen, die nur aus Videos über Hochzeitskatastrophen bestehen. Das ist der Grund, weshalb die Leute mich engagieren. Damit sie ihre Horrorgeschichten anschließend nicht verkaufen müssen, um wenigstens einen Teil der Kosten des Fiaskos zu decken.«
Hugo schwieg eine Zeit lang. »Wie wär’s, wenn ich auf einen kurzen Drink vorbeikäme? Du klingst, als könntest du ein bisschen Aufmunterung vertragen.«
Sarah dachte einen Augenblick nach. Bei der Vorstellung, mit Hugo einen Brandy zu trinken, war sie im Geiste sofort wieder auf Ashlyns Hochzeit. Es war wunderbar gewesen – zu wunderbar. »Vielen Dank, aber ich muss morgen früh aufstehen und habe noch verdammt viel zu organisieren.«
Nachdem sie das Gespräch beendet hatten, gestattete sie sich noch eine kurze Erinnerung an Ashlyns Hochzeit, dann fuhr sie mit ihren Anrufen fort. Was Hugo anging, musste sie wirklich vorsichtig sein. Sie konnte sich jetzt auf keinen Fall leisten, sich ablenken zu lassen. Sie musste sich auf ihren Job konzentrieren, ihr ganzer Ruf hing davon ab.
In dem Moment, als der Zug einfuhr, erschien Bron auf dem Bahnsteig. Sie hatte mehrere Taschen und Tüten dabei und sah aus wie ein Schulmädchen, das einen Ausflug machte.
»Tut mir leid«, rief sie keuchend. »Ich dachte ich hätte noch jede Menge Zeit, aber dann habe ich keinen Parkplatz gefunden, und der Parkscheinautomat funktionierte nicht, sodass ich bis zum nächsten rennen musste und dann wieder zurück zum Auto …« Bei allem Stress schien sie sehr aufgeregt zu sein. »Doch ich freue mich trotzdem, dass ich mitkommen kann.«
»Schon gut.« Sarah erwiderte Brons spontane Umarmung. »Ich hab unsere Tickets. Schnell, Elsa, reservier uns diesen Tisch.«
Sie verstauten ihr Gepäck und ließen sich schließlich erschöpft auf ihre Plätze fallen.
Bron zog eine der Plastiktüten hervor. »Das klingt jetzt vielleicht albern, aber ich habe Sekt mitgebracht, um uns in Stimmung zu bringen.«
»Oh, Bron, das ist eine tolle Idee!« Elsa warf einen raschen Blick in Sarahs Richtung. Was würde sie dazu sagen?
»Und eine Kleinigkeit zu essen.« Eine pinkfarbene Kühltasche tauchte aus einer der Tüten auf. »Und das hier.«
›Das hier‹ war eine Ausgabe der Celebrity. Auf dem Cover war ein Foto von Carrie Condy, darunter eine Schlagzeile über ihre bevorstehende Hochzeit.
»Gib mal!«, forderte Sarah. »Mandy hat mir erzählt, dass sie vielleicht interessiert seien. Wenn sie über die Hochzeit berichten würden, wäre das natürlich sensationell für uns.«
»Klar werden sie darüber berichten.« Bron verteilte Strohhalme für den Sekt. Dann öffnete sie die Kühltasche. Sie zauberte Kanapees mit geräuchertem Lachs und Wachteleiern hervor.
»Ich hab gerade erst gefrühstückt«, meinte Elsa, nahm sich aber trotzdem ein Stück mit Lachs und Frischkäse.
»Dann bist du also tatsächlich von zu Hause weggekommen?« Elsa sah Bron beim Entkorken der Sektflasche zu.
»Zum Glück. Montags ist es im Salon immer ziemlich ruhig, außerdem habe ich noch viel Urlaub. Schwieriger war es, Roger rumzukriegen.«
Nachdem sie Sarahs Anruf auf der Wiese hinter dem Clubhaus erhalten hatte, hatte sie sofort die nötigen Vorbereitungen getroffen. Sie hatte Sasha um einen freien Tag gebeten. Die hatte bloß mit den Schultern gezuckt und »Wie du willst« gebrummt. Zu Hause hatte sie noch in ihrer
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