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Sommerkuesse

Titel: Sommerkuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Ryan
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Recht«, sagt Battle nach einer Weile. Bilde ich es mir ein oder hat sie mir gerade einen zweifelnden Blick zugeworfen? O Gott. Hoffentlich kann sie nicht meine Gedanken lesen.
    »Also, ab mit dir unter die Dusche«, befiehlt Katrina. »Gehen wir zu mir, Nic? Ich brauch jetzt dringend eine Kippe. Das war Schwerstarbeit.«
    Als wäre sie die Einzige, die was getan hat. Aber das macht mir eigentlich nichts aus.
    »Seid ihr denn noch wach, wenn ich mit Duschen fertig bin?«, will Battle wissen.
    »Machst du Witze? Die Nacht ist noch jung. Der Weiberabend hat gerade erst begonnen!«
    »Gut, dann bis gleich.«
    Kaum ist die Tür zum Waschraum hinter uns zugefallen, sagt Katrina: »Hör mal, Nic, ich hab eine Frage und erwarte eine ehrliche Antwort. Wäre es dir lieber gewesen, ich wäre gegangen?«

    »Ich … wann denn?« Ich starre beim Gehen auf den Teppich.
    »Du weißt schon, wann. Als ihr eure kleine Balkonszene ohne Balkon gespielt habt. Hätte ich euch allein lassen sollen?« Katrina hört sich ziemlich schroff an, noch newyorkerischer als sonst.
    Als wir vor ihrem Zimmer stehen, rammt sie den Schlüssel ins Schloss, reißt die Tür ungeduldig auf und lässt mich mit einer Handbewegung vorgehen.
    »Ich weiß nicht«, sage ich.
    »Dann denk mal drüber nach. Ich komme mir nämlich nicht gerne überflüssig vor, so nach dem Motto ›drei ist eine zu viel‹.«
    »Tut mir Leid, Katrina – aber ich weiß ja noch nicht mal, ob es überhaupt zwei gibt, denen du zu viel sein könntest. Ich meine, ich hab keine Ahnung …« Eigentlich will ich den Satz gar nicht beenden, aber mittendrin aufhören geht auch nicht, »… ob das alles nicht bloß von mir ausgeht.«
    »Wie? Das heißt, da läuft gar nichts zwischen euch?« Katrina schaut mich entgeistert an.
    Ich schüttele den Kopf. Katrina lässt sich in ihren Sitzsack fallen.
    »O Mann, Nic – und ich hab schon gedacht, ihr haltet mich vielleicht für eine Lesben- und Schwulenhasserin. Ich war mir sicher, ihr zieht hinter meinem Rücken diese heimliche Lesbennummer ab und wollt nicht, dass ich was mitkriege.«
    Ich hab einen dicken Kloß im Hals, und meine Augen brennen, was bedeutet, dass ich gleich anfange zu heulen. »Schön wär’s«, sage ich. »Nicht dass wir es hinter deinem Rücken
machen, meine ich. Aber …« Ich stütze den Kopf in die Hände. Tränen kommen keine. Noch nicht.
    »Och Mensch, du armes Häschen!« Katrina hievt sich aus dem Sitzsack und nimmt mich in die Arme. »Das soll jetzt aber keine Anmache sein«, versichert sie mir dann eilig und kichert ein bisschen nervös.
    »Keine Angst«, beruhige ich sie. »Aber mal im Ernst, Katrina. Was soll ich denn …?«
    Es klopft an der Tür. Wir fahren auseinander, als hätten wir wirklich was Verbotenes getan und wollten nicht ertappt werden. »Komm rein!«, ruft Katrina, und Battle öffnet die Tür.
    Ihr Gesicht ist vom Duschen gerötet und ihr nackter Schädel glänzt. Ich muss an den Zopf unter dem Pulli in meiner Kommodenschublade denken. Den Zopf Ihrer kaiserlichen Hoheit.
    »Sag mal, wie viel rauchst du hier drin eigentlich?« Battle hustet. »Ist das nicht total verboten? Kommt nie jemand rein und … prüft das nach?«
    Katrina schüttelt den Kopf. »Die Studentin, die auf uns aufpassen soll, qualmt doch selbst«, sagt sie grinsend. »Ich verrate sie nicht und sie verrät mich nicht.«
    Battle lässt sich seufzend neben mich fallen. Sie greift nach einer meiner Hände und nimmt sie zwischen ihre eigenen. »Wehe, du fängst auch noch an«, sagt sie und drückt sie eindringlich.
    »Da würde ich nicht im Traum drauf kommen«, presse ich hervor und hoffe, dass sie nicht spürt, wie schnell mein Puls geht.
    »Gut.« Sie lässt meine Hand fallen. Dann wirft sie einen
Blick auf Katrinas Erté-Wandkalender. »Da fällt mir gerade was ein«, sagt sie. »Morgen ist der vierte Juli. Ist da nicht dieses beknackte Volleyballturnier angesetzt?«
    »O, nein!« Katrinas Stimme hört sich ehrlich entsetzt an. »O Gott, das hatte ich total verdrängt. Was ist das hier nur für ein Ort, an dem unschuldige junge Menschen gezwungen werden, brutalen und faschistoiden Freizeitaktivitäten wie Wandern und Ballspielen nachzugehen?«
    »Vielleicht sollten wir dann doch lieber ins Bett – damit wir morgen nicht total groggy sind, wenn wir so früh aufstehen und spielen müssen?«, sage ich.
    »Du willst ja wohl nicht etwa andeuten, dass du wegen eines beknackten Volleyballturniers auf die anregende Gesellschaft deiner

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