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Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Marcella. Angesichts der Tatsache, dass das, was er gleich tun würde, ziemlich spontan war, fühlte er sich überraschend gelassen, während er die Gypsy Lane entlangging.
    Als er zum Dauncey House kam, nahm er die Sonnenbrille ab. Es war schon nach Mittag, und Kate hatte im
Fallen Angel
ihre Mittagsschicht angetreten. Oliver Taylor-Trents Wagen, ein silberner BMW der Luxusklasse, parkte auf der Kiesauffahrt und sah – wie immer – so aus, als sei er gerade erst auf Hochglanz poliert worden.
    Jake steckte seine Sonnenbrille in die Brusttasche und bemerkte, dass die Blumenkübel zu beiden Seiten der Eingangstür dringend gegossen werden sollten. Er betätigte die Glocke.
    Im Innern des Hauses hörte er es klingeln. Schließlich wurde die Tür geöffnet. Oliver, der aus London zurückgekehrt war und einen grauen Anzug trug, telefonierte gerade. Als er Jake vor sich sah, sagte er: »Ist gut, Doug, ich rufe Sie zurück. Bis später.« Er sah Jake fragend an.
    »Ich würde gern mit Ihnen reden. Darf ich hereinkommen?«
    Oliver zuckte mit den Schultern, trat zur Seite und winkte ihn durch. In der Küche setzte er einen Wasserkessel auf und ergriff zwei Kaffeebecher wie jemand, der mit einer solch häuslichen Aufgabe unvertraut ist.
    Jake wartete, bis der Kaffee fertig war, lehnte dabei mit gekreuzten Armen gegen die Anrichte und sah sich in der Küche um. Sie war riesig, fast so groß wie das gesamte Erdgeschoss des Snow Cottages, aber es lag eine Aura der Trauer und Vernachlässigung über dem Raum. Ihre eigene Küche mochte vergleichsweise winzig sein, und sie konnte auch keinen funkelnden Neff-Ofen vorweisen, keine handgefertigten Holzeinbauschränke von Smallbone of Devizes und keine Espressomaschine aus Chrom, die so groß war wie ihr Kühlschrank, aber Jake wusste, wo er lieber wohnen wollte.
    Es dauerte eine Weile, aber schließlich war der Kaffee fertig. Jake blieb stehen, als Oliver ihm seinen Becher reichte, und vermutete, dass Oliver das auch so halten würde. Sich an den Tisch zu setzen würde ihn seinen Das-ist-mein-Haus-Vorteil kosten.
    Jake vermutete richtig.
    »Und?«, sagte Oliver schließlich. »Worum geht es?«
    Als ob er nicht bereits ziemlich genau wusste, worum.
    »Um Juliet. Und Tiff. Juliet und ich sind jetzt zusammen. Ich liebe sie«, erklärte Jake mit fester Stimme, »und sie liebt mich. Ich liebe auch Tiff. Wir sind schon seit Jahren wie eine Familie, selbst Sie müssen das wissen. Aber jetzt ist alles anders. Wir werden zusammenziehen.«
    Olivers Kiefer verspannte sich vor Ärger. »Wie können Sie sagen, dass Sie seit Jahren wie eine Familie sind? Ich bin nicht immer hier, aber ich höre von Marcella und Estelle, was vor sich geht. Sie haben sich nie mit einer Frau zufrieden gegeben, wenn es auch ein halbes Dutzend sein konnte. Sie wollen Juliet treu sein? Bringen Sie mich nicht zum Lachen.« Er winkte verächtlich ab. »Sie beide würden es keine fünf Minuten miteinander aushalten. Erst würden Sie Juliets Herz brechen, dann das von Tiff. Nein, es tut mir leid, aber das kann ich nicht zulassen.«
    Jake hob die Augenbrauen. »Sie können es nicht zulassen?«
    »Sie und Sophie werden nicht in die Wohnung über dem Laden einziehen«, meinte Oliver direkt. »Nehmen Sie das nicht persönlich, ich denke nur an Tiff und was für meinen Sohn am besten ist …«
    »Einen Moment. Tut mir leid, wir reden hier aneinander vorbei.« Jake hob eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Ich bitte Sie nicht um Ihre Erlaubnis, ich teile Ihnen nur mit, wie es von nun an laufen wird. Und nein«, fuhr er fort, bevor Oliver protestieren konnte, »ich plane nicht, in Juliets Wohnung zu ziehen. Sie und Tiff werden bei uns wohnen, im Snow Cottage.«
    »Seien Sie nicht albern«, explodierte Oliver. »Das ist völlig unmöglich! Mit Ihrer Schwester und deren übergeschnappter Barfraufreundin? Wollen Sie ernsthaft zu sechst in diesem … diesem
Rattenloch
hausen?«
    »Tja, vielleicht finden wir da eine Lösung.« Jake schwieg kurz und nahm einen Schluck Kaffee; die Unterredung machte ihm mittlerweile richtig Spaß. »Wissen Sie, Juliet hat mir erzählt, dass Sie den Delikatessenladen gekauft haben und was Sie damit tun, ist natürlich Ihre Sache. Aber Juliet würde gern weiter dort arbeiten, ebenso wie Maddy. Und da kamen wir ins Grübeln. Eigentlich war es Juliets Idee. Was halten Sie davon, wenn Maddy und Nuala in Juliets alte Wohnung ziehen?« Jake beobachtete Oliver, der augenscheinlich fürchtete,

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