Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
ausmanövriert zu werden und mental die Pro-und-Contra-Liste durchging.
    Schließlich sagte Oliver: »Und wenn ich ablehne?«
    »Das ist natürlich in Ordnung. Bevor meine Eltern ins Snow Cottage zogen, wohnte dort die Familie von Cyrus Sharp. Und das waren neun Kinder«, sagte Jake. »Also machen Sie sich keine Sorgen um uns, denn ich verspreche Ihnen, uns wird es gut gehen.«
    Oliver starrte ihn reglos an. Er fuhr mit einem Finger in seinen Kragen und zerrte daran. Jake wartete auf seine Reaktion und dachte, wie still es im Haus war.
    Bis das winzige Handy auf dem Küchentisch zu klingeln begann. Oliver zuckte zusammen und starrte auf das Display.
    »Ich werde darüber nachdenken.« Olivers Verhalten ließ deutlich erkennen, dass Jake jetzt gehen sollte. »Ich teile Ihnen meine Entscheidung mit.«
    Lächelnd überließ Jake Oliver seinem Anruf und ließ sich selbst aus dem Haus. Es war eigentlich ein schönes Gefühl, einen Multimillionär derart zu bemitleiden.
     
    »He, das ist cool.« Tiff war mit seiner neuen Umgebung höchst einverstanden. Er sah sich in der fröhlich dekorierten Kinderstation um, nickte zufrieden und fragte zum hundertsten Mal: »Wann kommt Sophie?«
    Sophie, der es in ihrem ganzen Leben noch nie an Selbstvertrauen gemangelt hatte, war die wiedersehensbedingte Aufregung zu viel gewesen, und sie erlebte gerade ihren allerersten Ausbruch an lähmender Schüchternheit. Sie weigerte sich, Jakes Hand loszulassen, blieb wie festgeleimt an seiner Seite und starrte die Bilder an den Wänden an.
    Schließlich fragte sie: »Wie ist das Essen hier?«
    »Krass.«
    »Oh.« Pause. »Und wie sind die anderen Kinder so?«
    Tiff zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Bin ja eben erst hergekommen.«
    »Oh. Und wie sind die Krankenschwestern so?«
    »Keine Ahnung. Bin doch eben erst hergekommen.«
    Längere Pause.
    Zu guter Letzt meinte Sophie grummelnd: »Ich habe Bean gesagt, dass es dir besser geht, und sie hat mit dem Schwanz gewedelt.«
    Tiff schürzte die Lippen. »Das liegt daran, dass sie ein Hund ist.«
    »Haben dir meine Karten gefallen?«
    »Sie waren okay.«
    »Ich mache jetzt keine mehr.« Sophie klang borstig. »Hat Ewigkeiten gedauert.«
    Sie funkelten einander aufsässig an, wie Tom und Jerry.
    »Du kannst sie zurückhaben«, fauchte Tiff.
    »Bäh, danke nein, da sind ja deine ganzen Bakterien drauf.«
    »Also gut.« Jake nahm Sophies Hand. »Wenn ihr euch nur streiten wollt, dann gehen wir jetzt nach Hause und …«
    »Nein!«, riefen Sophie und Tiff unisono.
    Jake hob die Augenbrauen. »Glaubt ihr, dass ihr es schafft, nett zueinander zu sein, wenn wir bleiben?«
    Tiff und Sophie tauschten Blicke aus, dann nickten beide heftig.
    Jake lächelte über die beiden hinweg Juliet an und sagte: »Also gut.«
    »Das finde ich auch.« Juliet bedachte Tiff mit einem Benimm-dich-Blick. »Zu deiner ersten richtigen Besucherin muffig zu sein, das geht nicht. Du musst nett zu Menschen sein, die …«
    »Sophie ist nicht mein erster Besuch«, erklärte Tiff. »Mr. Taylor-Trent war gestern hier.«
    Juliet erstarrte. Ausgerechnet dieses Thema. Sie hatte den ganzen Vormittag damit verbracht, den Mut aufzubringen, um Tiff die notwendigen Fakten zu erklären, aber der richtige Moment hatte sich einfach nicht eingestellt.
    »Hat er eine Karte für dich gemacht?« Sophie klang anklagend.
    Tiff blickte finster. »Nein.«
    »Tja, dann ist er nicht so gut wie ich, weil ich dir
sechs
Karten gemacht habe. Außerdem gilt er nicht als richtiger Besucher«, fuhr sie verächtlich fort, »er ist ja nur gekommen, weil er dein Vater ist.«
    Juliet spürte, wie ihr alles Blut aus dem Gesicht wich.
    »Was?« Tiff runzelte die Stirn. »Mr. Taylor-Trent? Wie kann er mein Vater sein?«
    Sorry
, formte Jake mit den Lippen in Richtung Juliet.
    »Du weißt doch, diese Samen-Sache. Carrie Carter von der Schule hat uns davon erzählt.« Sophie nahm eine Haltung der Überlegenheit ein. »Man nennt es Paarung.«
    Jake versuchte sehr, nicht zu lachen. Juliet war froh, dass er es so lustig fand.
    »Ach, Paarung.« Tiff nickte gleichermaßen abgeklärt, wie ein bedeutender Professor. »Samen, ja klar.« Er verstummte, sein Gesichtsausdruck war nachdenklich. »Mr. Taylor-Trent ist schon ziemlich alt, oder nicht?«
    »Er ist uralt«, verkündete Sophie hochtrabend. »Aber ziemlich reich. Das ist wahrscheinlich gut.« Sie strahlte Tiff an. »Wenn du nämlich ein neues Fahrrad oder eine X-Box oder so etwas brauchst. Wo er jetzt dein Dad

Weitere Kostenlose Bücher