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Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Mini-Supermarkt, gehörte einer redseligen alten Jungfer namens Theresa, die das Geschäft seit vierzig Jahren führte und über alles Bescheid wusste, was in Ashcombe vor sich ging. Kate konnte gar nicht schnell genug wieder fortkommen.
    »Hallo, meine Liebe, habe schon gehört, dass du wieder da bist. Sieh dir nur dein armes Gesicht an, was? Eine Schande ist das. Aber so ist eben Amerika, alle fahren da drüben wie die Verrückten, immer viel zu schnell. Ich kenne das aus dem Fernsehen … Wozu willst du denn Hundefutter haben?« Sie spähte in Kates Einkaufskorb. »Du hast doch gar keinen Hund.«
    »Tippen Sie sie einfach in die Kasse ein und halten Sie die Klappe, Sie neugierige alte Kuh.«
    Kate lächelte hohl und fragte sich, wie Theresa reagieren würde, wenn sie diese Worte tatsächlich laut aussprach, anstatt sie nur zu denken.
    »Wir kümmern uns um den Hund einer Freundin. Und ich brauche noch Geschenkpapier. Das Dunkelblaue.«
    »Blau? Dein Dad hat doch wohl nicht Geburtstag, oder? Wenn doch, dann habe ich hübsche Taschentücher in einer Geschenkschachtel. Oder vielleicht bevorzugt er …«
    »Er hat nicht Geburtstag«, unterbrach Kate.
    »Habe ich mir doch gedacht.« Theresa wirkte erleichtert, dass sie recht gehabt hatte. »Er hat im Januar Geburtstag, nicht? Deine armen Eltern, es muss ein furchtbarer Schock für sie gewesen sein, als sie dein Gesicht gesehen haben und …«
    »Wie viel schulde ich Ihnen?«, unterbrach Kate.
     
    »Zu Theresa und zurück in unter zwanzig Minuten.« Jake schüttelte bewundernd den Kopf. »Du solltest Kontakt zu den Leuten vom Guinness-Buch der Rekorde aufnehmen.«
    »Was für eine alte Hexe. Sie platzte fast vor Neugier, für wen das Geschenkpapier ist.« Kate spürte, wie sich ihre Laune hob. Es war, als ob die Sonne hervorkam. Als sie Jake das letzte Mal getroffen hatte, war er Maddy Harveys nerviger kleiner Bruder gewesen, ein knochiger Zehnjähriger, überall voller Schrammen und mit einer heißgeliebten Sammlung getrockneter Würmer. Jetzt, als Erwachsener, war er … nun ja, erwachsen. Für irgendein Mädchen aus der Gegend wäre er zweifellos ein guter Fang.
    »Betrachtest du gerade meine Brust?«, fragte Jake.
    »Nein!«
    »Oh. Ich wollte es nur wissen. Du darfst mir beim Einwickeln des Geschenkes helfen, wenn du magst.«
    Kate folgte ihm in die Kühle der Werkstatt. Amüsiert fragte sie: »Eine Waffe?«
    »Tu nicht so geschockt, sie ist ja nicht echt.« Jake breitete das kobaltblaue Geschenkpapier auf der Arbeitsbank aus und nahm die Spielzeugflinte. »Man kann Kartoffelkugeln damit abschießen. Da, fang mit dem Klebeband an.«
    »Ich dachte, es handelt sich um die Geburtstagsparty eines Mädchens.«
    »So ist es auch, aber Sophie hat das Geschenk ausgesucht. Sophie hat bereits eine Flinte, jetzt können sie und Charlotte sich gegenseitig Schießereien liefern. Oder die Barbie-Puppen von anderen Mädchen erschießen. Sophie findet Puppen schwachsinnig. Wenn sie groß ist, will sie Polizistin werden. Letzte Woche habe ich sie und Tiff dabei erwischt, wie sie mit einem Fön auf vorbeifahrende Autos zielten. Als ich wissen wollte, was sie da machen, sagte Sophie: ›Wir sind eine Radarfalle.‹«
    »Ich sollte jetzt los«, sagte Kate.
    »Bevor sie einen Suchtrupp losschicken.« Jake nahm den Rest des Geschenkpapiers. »Findest du, ich sollte auch eine Kartoffel einwickeln?«
    Er nahm sie auf den Arm. Kate wurde klar, dass sie etwas erwidern musste, also stammelte sie unbeholfen: »Hör zu, danke für … du weißt schon, dass du mit mir redest. Dass du … äh … normal bist.«
    »Ist schon okay.« Jake hielt das offenbar für amüsant. »Im Grunde bin ich ein normaler Mensch. Außerdem tue ich immer, was man mir sagt.«
    »Was man dir sagt?«
    »Was Marcella mir sagt. Das Leben wäre ansonsten nicht lebenswert.«
    Wie ein Termitenschwarm machte sich Misstrauen auf Kates Haut breit. »Willst du damit sagen …?«
    Jake lächelte. »Sie hat mich gebeten, nett zu dir zu sein.«
    »Wann?« Sie konnte das Wort kaum hervorstoßen.
    »Zwei Minuten, bevor du gekommen bist.« Er klopfte auf das Telefon, das auf der Arbeitsbank stand. »He, das ist schon in Ordnung.«
    »Das ist nicht in Ordnung. Das ist demütigend. Ich
brauche
keine gönnerhafte …«
    »Jetzt mach dir mal nicht ins Hemd.« Mittlerweile steckte der Schalk in Jakes funkelnden Augen. »Ich wäre sowieso nett zu dir gewesen.«
    Aber natürlich musste er das jetzt sagen, nicht wahr? Ein paar Minuten

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