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Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Folienkartoffeln garten im Ofen und eine Schüssel Salat stand auf dem Kühlschrank.
    Als Jake mit einem rot-weiß gestreiften Handtuch um die Hüfte auftauchte, hatte Maddy bereits Wasser gekocht und zwei Tassen Tee aufgebrüht.
    »Danke.« Jake nahm einen Schluck, erstarrte und spuckte ihn wieder in die Tasse. »Herr im Himmel, was hast du da rein getan?«
    »Tabasco. Und Salz. Und Senf«, erklärte Maddy gelassen und lächelte kühl.
    »Warum das denn? Scheiße, das ist
ekelhaft
. Meine Zunge fällt gleich ab!« Jake rannte zur Spüle, als das langsame Brennen des Tabascos einsetzte.
    »Gut so. Wenn du keine Zunge mehr hast, dann wirst du auch nicht mehr bestimmte Frauen anmachen können, Frauen wie … wie Kate Taylor-Trent.«
    »Ich habe sie nicht angemacht. Mum hat gesagt, ich soll nett zu ihr sein. Höflich, mehr nicht.« Jake spülte den Mund kräftig aus und spuckte. Blind tastete er nach der Rolle mit den Küchentüchern.
    »Mir wurde aber zugetragen, dass du mehr als höflich warst. Sie ist eine dämliche, fiese Kuh und du darfst sie nicht anmachen, wenn sie so gemein zu mir ist.«
    Jake richtete sich auf und trocknete sich den Mund mit Küchenpapier.
    »Hör zu, wir sind beide erwachsen. Sie ist wieder da, und in einem so kleinen Ort kannst du sie nicht einfach ignorieren. Das ist dumm. Lass es sein.«
    Er hatte wirklich keine Ahnung. Er hatte ihren Kummer immer mitverfolgt, aber er war ja nicht derjenige gewesen, der Kates schnippische Bemerkungen abbekommen hatte.
    »Sie und ihre Schulfreundinnen haben sich über mich lustig gemacht, weil Marcella schwarz ist. Kate hat
furchtbar
hässliche Dinge über sie gesagt …«
    »Und bedauert sie bestimmt mittlerweile. Wir haben alle dumme Sachen gemacht, als wir jung waren.« Jake schnitt eine Grimasse, dann fügte er spitz hinzu: »Du bist sechsundzwanzig und machst immer noch dumme Sachen.«
    »Du hast gefälligst auf meiner Seite zu sein.« Maddy sah zu, wie er den Kessel erneut füllte und einen Teebeutel in eine frische Tasse gab. »Wenn sie es wirklich so sehr bedauert, dann hätte sie sich längst entschuldigt.«
    »Na schön, ich sag’s ihr, soll ich?« Jake hob die Augenbrauen. »Ich werde als Vermittler agieren, werde sie wissen lassen, dass du wieder ihre Freundin bist, wenn sie sich richtig lieb bei dir entschuldigt.«
    Maddy warf ihm einen bemitleidenswerten Blick zu. »Es ging ja nicht nur um mich, weißt du, sie hat auch ganz furchtbare Sachen über dich gesagt.«
    »Das tut sie jetzt aber nicht mehr«, meinte Jake belustigt. »Jetzt ist sie ganz scharf auf mich. Wer hat dir überhaupt von mir und Kate erzählt?«
    Maddy zählte an den Fingern ab. »Nuala hat euch aus dem Pub beobachtet. Juliet hat euch gesehen.
Und
Theresa vom Supermarkt.«
    »Aha, die üblichen Verdächtigen.« Jake goss das kochende Wasser in die Tasse und meinte bescheiden: »Die sind alle auch scharf auf mich.«
     
    Als Kerr McKinnon vor fünf Monaten nach Bath zurückgezogen war, hatte er eine Wohnung in der Innenstadt angemietet, nur wenige hundert Meter von den Büroräumen von Callaghan & Fox entfernt. Er fuhr fast jede Woche zum Haus seiner Mutter, um ein Auge darauf zu werfen, aber noch nie war er dabei die kurze Strecke von dort nach Ashcombe gefahren.
    Dieses Mal tat er es, aus reiner Neugier.
    Na gut, möglicherweise hatte es etwas mit Maddy Harvey zu tun, aber er dachte, es wäre doch nett nachzusehen, wie der Ort jetzt aussah, wie er sich in den vergangenen zehn Jahren entwickelt hatte.
    Die Abendsonne stand tief am Himmel. Kerr setzte seine Sonnenbrille auf und schaltete das Stereogerät ein, als er sich den Ausläufern des Städtchens näherte. Da war seine alte Schule zur Rechten. Er verlangsamte und fuhr über die gebogene Brücke, die über den Fluss Ash führte. Vor sich sah er das Kriegerdenkmal. Links lag die Main Street, rechts die Gypsy Lane. Er fuhr nach links, kam im Schritttempo am
Fallen Angel
-Pub und einer Ansammlung von Geschäften vorbei. Da gab es Peach-Tree-Delikatessen, wo Maddy arbeitete, dann mehrere Antiquitätenläden, den kleinen Supermarkt … Kerr wendete den Wagen. Dieses Mal konzentrierte er sich auf die Werkstätten auf der linken Seite der Main Street. Da war das Schild von
Harvey’s Caskets
, Jakes Sargladen. Und dann kam er am Snow Cottage vorbei, das Maddy mit Jake und dessen Tochter bewohnte; lächerlicherweise fiel es Kerr schwer, den Blick von dem niedrigen, honigfarbenen Gebäude aus Cotswoldsteinen abzuwenden. Es war,

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