Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
und?«
    »Es ist entsetzlich.«
    »Du musst mich ständig kritisieren, nicht wahr?« Tapfer sah Nuala ihn an. »An mir stimmt rein gar nichts, wenn es nach dir geht.«
    Dexter zuckte mit den Schultern und gähnte. »
Gar nichts
nun auch wieder nicht.«
    »O doch!« Sie zeigte anklagend auf den Bildschirm, auf dem Kylie Minogue sich im Kreis drehte, und verlangte zu wissen: »Was würdest du sagen, wenn ich mir so eine Hose kaufen würde?«
    Kylies Hose war schlüsselblumengelb mit Seidenschimmer. Ihr perfekter, kleiner Hintern wackelte im Takt zur Musik.
    »Ist das dein Ernst?«, fragte Dexter erstaunt. »Bei deinen Schenkeln? Du würdest hanebüchen aussehen.«
    »Siehst du? Genau das meine ich.« Nualas Stimme hob sich um eine Oktave. »Du bringst mir keinen Respekt entgegen. Du kritisierst mich ständig und das reicht mir jetzt. Ich werde mich nicht länger damit abfinden.«
    »Ist gut«, sagte Dexter.
    »Und hör auf, da hinzuschauen!« Sie riss ihm die Fernbedienung aus der Hand und schaltete das Fernsehgerät aus. »Das ist wichtig! Wir führen hier eine Diskussion, und du solltest zumindest zuhören!«
    Eigentlich rieten die Autoren des Buches dazu, dass man Diskussionen auf ruhige, zivilisierte Weise durchführen sollte, aber das war leichter gesagt als getan.
    »
Wir
führen keine Diskussion«, stellte Dexter klar. »Du schwadronierst nur herum. Dabei will ich nichts weiter als in Ruhe fernsehen.«
    »Du behandelst mich wie Dreck«, explodierte Nuala. »Wie ein Stück Müll! Und damit werde ich mich nicht länger abfinden.«
    »Das sagtest du bereits.«
    Selbstverwirklichung, dachte Nuala. Selbstrespekt.
Weigere dich, ein Fußabstreifer zu sein.
    »Es ist mir ernst«, beharrte sie. »Ich meine es wirklich so. Du musst aufhören, mich kleinzumachen, mich zu kritisieren, mich herabzuwürdigen.«
    »Sonst was?« Dexter klang in höchstem Maße desinteressiert.
    Genau.
Rüttle ihn auf.
    »Sonst ist es zwischen uns aus.« Nualas Herz begann zu zittern. »Aus und vorbei.«
    Da Kylie nicht länger im Fernsehen ihre Drehbewegungen vollführte, füllte Stille den Raum. Schließlich nickte Dexter bedächtig und meinte: »Ist gut, wenn du es so haben willst.«
    Wie jetzt? Was sollte das denn bedeuten? Nuala riss in Panik die Augen auf. Sie hatte ihn doch sicher missverstanden.
    Zögernd fragte sie: »Also … wirst du damit aufhören?«
    Dexter sah sie abschätzig an. »Komm schon, es funktioniert doch nicht. Du hast absolut recht. Wenn wir es jetzt beenden, wäre das wirklich das Beste.«
    »A-aber … das kann unmöglich dein Ernst sein!« Nuala hatte das Gefühl, als versinke sie in einem Loch, das sie selbst ausgehoben hatte. »Ich habe das nur gesagt, um dir Angst einzujagen.«
    »Nein, hast du nicht.«
    »Doch, habe ich! Ich will nicht, dass wir uns trennen«, jammerte Nuala.
    »Das sagst du, aber unterbewusst willst du es doch«, erklärte Dexter. »Und du hast recht. Sieh uns doch an, wir sind kaum ein Paradebeispiel für zwei Verliebte, oder? Man könnte uns nicht als
glücklich
bezeichnen. Letzthin hat einer der alten Kerle in der Bar gefragt, ob ich dir das Veilchen verschafft hätte, kannst du dir das vorstellen? Er dachte tatsächlich, ich hätte dich geschlagen und dann die Treppe hinuntergestoßen.«
    Wie betäubt sagte Nuala: »Das hat Maddy auch gedacht.«
    »Na also, da hast du es. Wenn die Leute denken, dass ich dir so etwas antun könnte, dann muss etwas im Argen liegen.«
    O Gott, Panikattacke, so hätte es nicht kommen dürfen. Nuala warf die erste und wichtigste Regel von
Weigere dich, ein Fußabstreifer zu sein
hochkant über Bord und wimmerte: »Aber ich liebe dich!«
    »Nein.« Dexter schüttelte den Kopf und erhob sich. »Du liebst mich nicht. Du hast nur Angst davor, allein zu sein.«
    »Tu mir das nicht an«, flehte Nuala, die kaum hörte, was sie da sagte. »Ich wollte das alles nicht sagen, ich wollte nur so sein wie Kate.«
    »Genau. Du kannst nicht versuchen, mehr wie jemand anderes zu sein.« Dexter klang jetzt beinahe mitfühlend. »Das funktioniert nie. Du bist
du
, Nuala. Du solltest dich nicht verändern. Wir passen einfach nicht zusammen, das ist alles. Und tief in deinem Innern weißt du das so gut wie ich.«
    »Wohin gehst du?«, flüsterte Nuala, als er zur Tür ging.
    »Es ist zehn nach fünf, ich muss den Pub öffnen.«
    Ein Gefühl, als ob kalter Zement in ihren Magen plumpse, ließ Nuala die Lehne des Sofas ergreifen. Ängstlich fragte sie: »Und wohin … wohin soll ich

Weitere Kostenlose Bücher