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Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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selbst.«
     
    Es war 19  Uhr 10 . Im Cottage bereitete Jake ein Pilzrisotto zu, während Marcella mit enormer Genugtuung und lauter Stimme angsteinflößende Passagen aus dem Buch
Du und deine Schwangerschaft
vorlas, das sie bei WH Smith einfach hatte kaufen müssen. Maddy hatte sich freiwillig bereit erklärt, Sophie von ihrem Donnerstagabendtanzunterricht in Batheaston abzuholen. Sie rief Kerr an, sobald sie sicher im Auto saß.
    Er nahm beim dritten Klingeln ab, als sie gerade aus dem Dorf fuhr.
    »Willst du zuerst die gute oder die schlechte Nachricht hören?«
    »Tja, du bist nicht hier«, sagte Kerr. »Also kann ich die schlechte Nachricht erahnen.«
    »Wir können uns heute Abend nicht sehen. Wir haben Marcella zu Besuch. Sie ist schwanger, ist das zu glauben? Du hast noch nie jemand gesehen, der so glücklich ist.«
    »Das ist phantastisch, ich freue mich für sie.« Kerr wusste alles über Marcellas jahrelange Sehnsucht nach einem Baby. Wehmütig fügte er hinzu: »Auch wenn sie sich wünscht, ich wäre tot.«
    »Nicht tot. Nur … vorzugsweise nicht auf diesem Kontinent.« Maddy lächelte, als sie das sagte, aber ihre Finger verkrampften sich um das Lenkrad.
    »Das war dann die gute Nachricht, oder gibt es noch mehr?«
    Die gute Nachricht? Gab es abgesehen von Marcellas Schwangerschaft überhaupt eine gute Nachricht? Sehnsüchtig stellte sich Maddy Kerr in seiner Wohnung vor, ausgestreckt auf dem Sofa, ein Bier in der Hand, durch die Fernsehkanäle zappend, wie er nach einem harten Arbeitstag entspannte, auf sie wartete …
    »He«, rief Kerr mitten in ihre wirren Gedanken hinein, »wann sehe ich dich wieder? Und ich rede nicht davon, dass du Sandwiches im Büro ablieferst«, fügte er hinzu. »Ich meine, wann sehe ich dich richtig wieder?«
    Maddys Hals wurde eng. Wenn sie auch nur einen Funken Anstand besäße oder auch nur einen Hauch Loyalität Marcella gegenüber in sich trüge, wäre nun der Moment gekommen, es ihm zu sagen.
    »Morgen Abend.« Ihr Mund war trocken vor Scham. »Morgen um 19  Uhr. Versprochen.«
     
    Um halb zehn kam Vince, sonnenverbrannt und windzerzaust und nach Meer riechend, im Snow Cottage an, um Marcella abzuholen. Nachdem er Maddy und Jake begrüßt hatte, beugte er sich über die Sofalehne und gab Marcella einen Kuss.
    »Wie war’s?« Marcella hatte dafür gesorgt, dass das verräterische Buch außer Sicht unter einem Kissen lag.
    »Phantastisch. Perfekte Bedingungen.« Der dunkle Schopf fiel Vince über die Stirn, als er die nackten Sohlen von Sophie kitzelte. Stolz zählte er auf: »Fünf Seebarsche, drei Schollen und ein Dutzend Makrelen.«
    »O Liebling, das ist wunderbar. Und jetzt rate? Wir bekommen ein Baby.«
    Vince hörte auf, Sophies Fußsohlen zu kitzeln.
    »Was?«
    »Ich glaube, du hast mich sehr wohl verstanden«, meinte Marcella glücklich.
    »Es ist eine Überraschung!«, schrie Sophie, außer sich vor Erregung. »Ich wollte es dir sagen, aber Dad meinte, wenn ich das tue, kriege ich ein Jahr lang kein Taschengeld.«
    Vince starrte Marcella an. Seine dunklen Augen glänzten feucht. Kaum fähig zu reden, flüsterte er nur: »Ein Baby? Wirklich?«
    Marcella lächelte und nickte. Maddy beobachtete Vince. Sie wusste, wie verzweifelt er sich immer nach eigenen Kindern gesehnt hatte. Die Tränen strömten ihm mittlerweile offen über die Wangen.
    »Armer Vince.« Sophie kletterte vom Sofa, rannte auf ihn zu und nahm ihn in die Arme. »Nicht weinen, Babys sind gar nicht so übel. Wir dachten, du würdest dich freuen!«

26 . Kapitel
    Maddy hatte nicht viel Erfahrung darin, im Gebüsch zu lauern. Sie stellte fest, dass man dabei Bekanntschaft mit sehr viel mehr Insekten schloss, als man weitläufig dachte.
    Es war 23  Uhr 20 , die Zeit, in der im
Fallen Angel
ausgekehrt wurde. Weil Maddy die Neugier der aufbrechenden Stammgäste nicht hatte wecken wollen, indem sie vor der Tür des Pubs wartete, war sie gezwungen, sich in den Schatten herumzudrücken. Blätter kitzelten ihren Nacken, Motten flogen wie winzige Kamikazepiloten an ihrem Gesicht vorbei, und Grashüpfer veranstalteten zu ihren Füßen ihren heiseren, ratschenden Grashüpferlärm.
    Wenige Augenblicke später öffnete sich zum Glück die Tür des Pubs, und in den Lichtkegel trat das Objekt von Maddys Aufmerksamkeit.
    Maddy wartete, bis die Tür zugefallen war und der Lichtkegel erlosch, bevor sie aus den Tiefen der Hecke hervortrat.
    Nach dem Ende ihrer Schicht begab sich Kate auf den Heimweg. Ihre

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