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Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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jetzt gehen?«
    Dexter blieb auf der Türschwelle stehen und fuhr sich mit den Fingern durch das schüttere Haar.
    »Das liegt ganz bei dir. Ich bin kein Monster, Nuala, ich werde dich nicht auf die Straße setzen. Ich schlafe auf dem Sofa, bis du eine Bleibe gefunden hast.«
    Verzweifelt platzte Nuala heraus: »Aber vielleicht änderst du deine Meinung! Vielleicht wird dir klar, dass du einen schrecklichen Fehler begangen hast!«
    »Das wird mir nicht klar werden, weil ich keinen Fehler begangen habe.« Ruhig sah Dexter auf die Uhr. »Nuala, es tut mir leid, aber ich muss den Pub öffnen. Vertrau mir, du schaffst das. In ein paar Wochen wirst du mir hierfür sogar dankbar sein.«
    Das zeigt nur, wie dumm du bist, dachte Nuala hysterisch. Tränen wallten in ihren Augen auf, als Dexter nach unten ging. Denn im Moment will ich nichts anderes als nur
sterben
.

28 . Kapitel
    »Also wirklich, das bringt doch nichts.« Jake bedauerte allmählich ernsthaft, dass er die Haustür geöffnet hatte. Frauen, die Männerprobleme hatten und verzweifelt versuchten, ihr Herz auszuschütten, waren noch nie seine Stärke gewesen, aber wenn er eigentlich einen Abend in Bath geplant hatte, waren sie ganz besonders nervig.
    Jake mochte Nuala, das verstand sich von selbst, aber sie war nur ins Snow Cottage gekommen, um mit Maddy ihre Kümmernisse durchzukauen. Als er ihr sagte, dass Maddy nicht zu Hause war, hatte er angenommen, dass Nuala gleich wieder gehen würde, stattdessen war sie ins Haus gekommen und hatte ihre Sorgen auf ihm abgeladen.
    »Das ist mir egal! Ich werde diese verdammte Frau verklagen, die dieses Scheißbuch geschrieben hat!« Sie riss eine Seite heraus und rollte sie zu einer Kugel.
    Jake, der unter der Dusche gestanden hatte, als es an der Tür klingelte, und nur ein lila Handtuch trug, duckte sich, als die zusammengerollte Papierkugel an seinem Kopf vorbeiflog. Der Küchenboden war übersät mit diesen Kügelchen. Nuala hatte offenbar vor, weiterzumachen, bis sie jede einzelne Buchseite aufgebraucht hatte, angefeuert von der Flasche Bombay-Sapphire-Gin, die sie aus dem
Fallen Angel
mitgebracht hatte.
    »Du solltest dieses Zeug nicht pur trinken«, riet Jake. »Gieß wenigstens etwas Orangensaft hinein.«
    »Schreib mir nicht vor, was ich zu tun habe. Das ist die schlimmste Nacht meines Lebens. Glaubst du, dass er seine Meinung ändern wird?« Nuala kippte noch drei Zentimeter Gin in ihr Glas.
    »Soll ich ehrlich sein? Nein!«
    »Nein?« Sie wirkte beunruhigt. »Das ist nicht dein Ernst?«
    Mit einem Seufzen und einem verstohlenen Blick auf seine Armbanduhr stellte Jake fest, dass es schon 20  Uhr war. Maddy hatte ihr Handy zu Hause gelassen und war nicht zu erreichen. Sophie schlief in dieser Nacht bei Tiff. Und da er Nuala in ihrer gegenwärtigen angetrunkenen Trauer nicht allein lassen konnte, konnte er den Gedanken, an diesem Abend noch auszugehen, auch gleich aufgeben.
    »Hör zu, solche Dinge passieren nun einmal«, sagte er. »Du und Dexter, ihr habt nie wirklich zueinander gepasst. Du wirst in null Komma nichts über ihn hinweg sein.«
    »Niemals.«
    »Du verdienst jemand Besseren«, insistierte Jake.
    »O bitte, so dämlich bin ich auch wieder nicht. Du hast ja keine Ahnung, wie es mir geht«, meinte Nuala elend. »Wie könntest du auch? Du bist in deinem ganzen Leben noch nie zurückgewiesen worden.«
    Jake lächelte kurz in sich hinein, während er den Kühlschrank öffnete und eine Packung Orangensaft herausholte. Wenn sie wüsste.
    Laut sagte er: »Das stimmt nun wirklich nicht. Ich habe Madonna einen Liebesbrief geschrieben, als ich zwölf war, und hat sie mir geantwortet? Niemals, nicht eine Zeile. Ich war völlig am Ende.«
    Als er in Richtung Tür ging, sah Nuala ängstlich auf. Sie hatte sichtlich Angst davor, allein gelassen zu werden. »Wohin gehst du?«
    Jake zeigte auf das Handtuch um seine Hüften.
    »Nenn mich altmodisch, aber ich dachte, ich sollte mir vielleicht etwas anziehen.«
    Immer noch misstrauisch fragte sie: »Und danach?«
    »Danach?« Er zerwuschelte Nualas Haar und meinte voller Zuneigung: »Danach helfe ich dir, diese Flasche Gin zu leeren.«
    »Danke.« Nualas Lippen zitterten vor Erleichterung; sie hätte es nicht ertragen, an ein und demselben Abend gleich von zwei Männern verlassen zu werden. »Ich muss dich aber warnen, möglicherweise werde ich ein paar Tränen vergießen.«
    »He, sei nicht albern.« Jake grinste sie an. »Brauchst du eine Schulter zum Anlehnen? Dann

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