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Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Titel: Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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Stimme hatte einen frustrierten Unterton. »Rede mit mir.«
    »Und was soll ich sagen?«
    Er sah sie unverwandt an, während er ihr antwortete: »Sag, dass du mir vertraust. Sag, dass du dich mir endlich richtig öffnest.«
    Sie antwortete nicht, wusste nicht, was sie sagen sollte. Sicher, sie hatte ihm einiges verheimlicht, aber sie hatte es vor allen verheimlicht. So war das nun mal.
    Er seufzte. Dann setzte er seine Brille auf und hielt seinen Stift über dem Notizblock bereit. »In Ordnung. Erzähl mir, was du weißt. Wie sehen sie aus?«
    »Du wirst sie nicht sehen können.«
    Er hielt erneut inne. »Warum nicht?«
    Diesmal schaute sie nicht weg. »Sie sind unsichtbar.«
    Seth antwortete nicht.
    Einen Moment lang saßen sie einfach da und starrten sich schweigend an. Ihre Hand verharrte ruhig auf Boomers Kopf, während sie wartete, aber die Boa bewegte sich nicht von der Stelle.
    Schließlich begann Seth zu schreiben. Dann blickte er hoch. »Was noch?«
    »Warum? Warum tust du das?«
    Seth zuckte die Achseln, aber seine Stimme klang keineswegs gleichgültig, als er erwiderte: »Vielleicht weil ich möchte, dass du mir vertraust? Weil ich möchte, dass du aufhörst, so auszusehen, als würde irgendwer oder irgendwas dich quälen? Weil du mir wichtig bist?«
    »Angenommen, du stellst irgendwelche Recherchen an. Was ist, wenn sie … keine Ahnung, wenn sie dir was tun? Dich angreifen?« Sie wusste, wie schrecklich sie sein konnten, auch wenn er es nicht verstand, nicht verstehen konnte .
    »Nur weil ich in die Bibliothek gehe?« Er zog erneut seine Augenbraue hoch.
    Sie versuchte noch immer, sich zu sammeln. Sie wollte ihn weder anbetteln, ihr zu glauben, noch konnte sie sagen, dass das alles nur ein Scherz war. Sie musste einen Mittelweg finden. Sie schob Boomer auf das Sofakissen und stand auf.
    »Hast du schon mal gesehen, wie sie jemanden angegriffen haben?«
    »Ja«, begann sie, unterbrach sich dann aber selbst. Sie ging zum Fenster hinüber. Drei Elfen lungerten draußen herum. Sie taten zwar nichts, waren aber unbestreitbar da. Zwei von ihnen sahen fast aus wie Menschen, doch der dritte war weit davon entfernt. Dafür war er zu groß, und außerdem hatte er ein dichtes schwarzes Fell, wie ein aufrecht gehender Bär. Schaudernd lenkte sie ihren Blick zurück ins Innere des Waggons. »Nicht diese beiden, aber … Na ja. Elfen begrabschen Leute, stellen ihnen ein Bein, kneifen sie. Normalerweise nur so alberne Sachen. Aber manchmal auch Schlimmeres. Viel Schlimmeres. Damit willst du nichts zu tun haben.«
    »Doch, ich will . Vertrau mir, Ash. Bitte.« Halb lächelnd fügte er hinzu: »Und mir macht es auch nichts aus, begrabscht zu werden. So hab ich wenigstens was davon.«
    »Es sollte dir aber etwas ausmachen. Elfen sind …« Sie schüttelte den Kopf. Er machte sich darüber lustig . »Dir ist ja nicht klar, wie sie aussehen.«
    Unwillkürlich erschien Keenans Bild vor ihrem inneren Auge. Errötend stammelte sie: »Die meisten sehen ziemlich grässlich aus.«
    »Aber nicht alle?«, fragte Seth ruhig. Er lächelte nicht mehr.
    »Die meisten von ihnen.« Sie warf erneut einen Blick auf die drei Elfen vor dem Fenster, da sie Seth nicht in die Augen sehen konnte, während sie gestand: »Aber nicht alle, nein.«

Drei
»[Elfen] konnten sich nach Belieben sichtbar oder
unsichtbar machen. Und wenn sie Menschen
raubten, dann mit Leib und Seele zugleich.«
    W. Y. Evans-Wentz: Der Elfenglaube in keltischen Ländern (1911)
    Ashlyn schloss die Augen, während sie die Elfen beschrieb, die sie verfolgten: »Es sind Hofelfen, so viel steht fest. Sie müssen aus dem Umkreis eines Königs oder einer Königin stammen und sind einflussreich genug, um sich über die Folgen ihres Handelns keine Gedanken machen zu müssen. Für alles andere sind sie zu stark und zu arrogant.« Sie dachte daran, wie geringschätzig sie die umstehenden Elfen behandelten, wie wenig sie sie überhaupt beachteten. Das war die gefährlichste aller Elfenarten: die mit Macht. »Ich weiß bloß nicht, was sie wollen. Da ist diese komplette andere Welt, die niemand sehen kann. Nur ich … Ich beobachte sie, aber früher haben sie mich nie beachtet – jedenfalls nicht mehr als irgendwen sonst.«
    »Du siehst also auch noch andere dieser Wesen? Und die verfolgen dich nicht?«
    Diese Frage war so einfach, so naheliegend. Sie schaute ihn an und lachte, nicht weil es lustig war, sondern weil es so schrecklich war. Tränen liefen ihr übers Gesicht.
    Er

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