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Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Titel: Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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wartete ruhig und gefasst, bis ihr Lachen verstummte. »Ich nehme an, das sollte ja heißen?«
    »Ja.« Sie wischte sich über ihre Wangen. »Sie sind real, Seth. Du darfst nicht glauben, dass ich sie mir einbilde. Elfen, oder wie du diese Kreaturen nennen willst, sind fast überall. Schreckliche. Schöne. Und manche sind auch beides zugleich. Sie sind häufig ganz furchtbar zueinander und machen echt …« – sie erschauderte, als sie Bilder vor sich sah, die sie lieber nicht mit ihm teilen wollte – »… grauenhafte Sachen. Kranke Sachen.«
    Er wartete.
    »Dieser eine, dieser Keenan, der hat mich angesprochen . Er hat sich ein menschliches Aussehen gegeben und wollte mich dazu bringen, mit ihm mitzugehen.« Sie schaute weg und versuchte sich zu beruhigen, wie immer, wenn das, was sie sah, allzu abgedreht wurde. Aber es funktionierte nicht.
    »Was ist denn mit dieser Hof-Geschichte? Könntest du denn mit ihrem König oder was die haben sprechen?« Seth schlug die nächste Seite seines Blocks auf.
    Ashlyn lauschte dem leisen Flüstern des raschelnden Papiers. Sie hörte es ganz deutlich, trotz der Musik und obwohl es doch eigentlich unmöglich war, ein so leises Geräusch zu hören. Seit wann kann ich ein Blatt Papier rascheln hören?
    Sie dachte über Keenan nach, darüber, wie diese besondere Stärke zu erklären war, die er ausstrahlte. Er schien immun gegen das Eisen in der Innenstadt zu sein – ein erschreckender Gedanke. Zumindest war er stark genug, um dort einen Zauber aufrechtzuerhalten, der ihn sichtbar machte. Die Totenbleiche hatte schon eher durch das Eisen geschwächt gewirkt, aber auch sie war davon nicht abgeschreckt worden. »Nein. Grams sagt, Hofelfen sind die grausamsten. Ich glaube nicht, dass ich es mit einem der stärkeren Wesen aufnehmen könnte, selbst wenn ich mich ihnen offenbaren könnte, was unmöglich ist. Sie dürfen nicht herausfinden, dass ich sie sehen kann. Grams sagt, sie töten oder blenden uns, wenn sie es erfahren.«
    »Nehmen wir mal an, sie sind doch etwas anderes, Ash.« Seth war aufgestanden und kam näher. »Was, wenn es eine andere Erklärung für all das gibt, was du gesehen hast?«
    Sie ballte ihre Hände zu lockeren Fäusten zusammen, starrte ihn an, und spürte, wie ihre Fingernägel sich ganz leicht in ihre Handballen bohrten. »Ich würde allzu gerne glauben, dass es eine andere Erklärung gibt. Ich sehe sie seit meiner Geburt. Grams ebenfalls. Das ist real. Sie sind real.«
    Sie konnte ihn nicht länger ansehen und blickte stattdessen auf Boomer hinunter, der sich komplett in ihrem Schoß zusammengerollt hatte. Sanft ließ sie ihren Finger seitlich über seinen Kopf gleiten.
    Seth nahm ihr Kinn und bog ihren Kopf in den Nacken, damit sie ihn ansah. »Es muss etwas geben, das wir tun können.«
    »Können wir morgen darüber reden? Ich brauche …« Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann einfach nicht mehr, für heute ist es genug.«
    Seth hob Boomer von Ashlyns Schoß. Die Boa entrollte sich nicht, während er sie zu ihrem Terrarium trug und vorsichtig auf den beheizten Stein legte.
    Ashlyn beobachtete schweigend, wie Seth den Deckel verriegelte, damit Boomer nicht auf Wanderschaft ging. Wenn man ihn alleine ließ und sich ihm auch nur die kleinste Chance bot, fand Boomer immer einen Weg, ins Freie zu gelangen. Und draußen herrschten die meiste Zeit des Jahres Temperaturen, die tödlich für ihn sein konnten.
    »Komm, ich bringe dich nach Hause«, sagte Seth.
    »Brauchst du nicht.«
    Er zog eine Augenbraue hoch und bot ihr seine Hand an.
    »Aber du kannst.« Sie nahm seine Hand.
    Während Seth sie durch die Straßen führte, nahm er die Elfen ebenso wenig wahr wie jeder andere, doch schon allein seinen Arm um sich zu spüren machte es für Ashlyn weniger schlimm.
    Eine Zeit lang gingen sie wortlos nebeneinanderher. Dann fragte er: »Möchtest du bei Rianne vorbeigehen?«
    »Warum?« Ashlyn beschleunigte ihren Schritt ein wenig, denn das Wolfsmädchen, das sie vorhin verfolgt hatte, umkreiste sie wie ein Raubtier.
    »Wegen ihrer Party? Von der du mir erzählt hast?«, erwiderte Seth grinsend und tat so, als sei alles in Ordnung, als hätte ihr ganzes Elfen-Gespräch nie stattgefunden.
    »O Gott, nein. Das ist das Letzte, was ich jetzt brauche.« Allein der Gedanke ließ sie erschaudern. Sie hatte Seth zu einigen Partys ihrer Schulclique von der Bishop O. C. mitgenommen. Aber schon nach der zweiten war ziemlich klar gewesen, dass es wie immer keine gute Idee

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