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Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Titel: Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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aufmunternd an und verkündete: »Ich würde ihn gern kennenlernen.«
    Ich kriege das hin.
    »Tatsächlich?« Sie sah eher misstrauisch aus als überrascht. »Warum?«, fragte sie stirnrunzelnd.
    Er zuckte die Achseln. »Er ist jetzt ein Teil unseres Lebens.«
    »Ja, schon …«
    »Also sollte ich ihn kennenlernen.« Er ging weiter, damit sie sein Gesicht nicht sah. Bevor er um die Ecke bog, blieb er jedoch stehen. »Kommst du?«

Neunundzwanzig
»Ihre bevorzugte Lager- und Ruhestätte liegt
unter einem Weißdornbusch … [der]
den Elfen heilig [ist] und für gewöhnlich in
der Mitte eines Elfenkreises [steht].«
    Lady Francesca Speranza Wilde: Legenden, dunkler
Zauber und Aberglaube des alten Irland (1887)
    Ashlyn blieb noch eine Weile regungslos stehen, während Keenan weiterging. Einige Wachmänner warteten hinter ihr, andere liefen vor Keenan her, so dass sie einen beweglichen Zaun um sie bildeten.
    »Darf ich dir Seth vorstellen«, sagte sie leise, wie um es zu üben. Die beiden miteinander bekanntzumachen schien ein sinnvoller nächster Schritt. Zumindest versuchte sie sich das einzureden, weil sie hoffte, dass dann dieses merkwürdig beklemmende Gefühl verschwand.
    In gespanntem Schweigen gingen sie weiter, bis sie fast am Güterbahnhof waren.
    »Ist er ein guter Mensch, dein Seth?«
    »Ja, das ist er.« Sie lächelte unwillkürlich in sich hinein.
    Ein paar von den Wachmännern zogen sich mit schmerzverzerrten Gesichtern zurück, als sie das Bahnhofsgelände betraten.
    »Mit männlichen Sterblichen hatte ich bisher kaum zu tun. Die paar, die ich getroffen habe, wirkten nicht allzu erfreut, wenn ich die anderen Mädchen umworben habe«, sagte Keenan mit einem seltsamen, fast verträumten Lächeln im Gesicht.
    Sie unterdrückte ein Lachen. »Ach nein, wirklich?«
    »Was ist denn?«, fragte er misstrauisch.
    »Keenan, du siehst super aus. Du hast so was …«, sie zeigte auf seine Khakihose und seinen dunkelgrünen Pulli, die an den meisten Leuten einfach nur lässig ausgesehen hätten, an ihm jedoch atemberaubend. »So was absolut Unwiderstehliches. Wahrscheinlich fallen die meisten Mädchen halb in Ohnmacht vor Begeisterung, wenn du sie ansprichst.«
    »Die meisten schon, aber …«, er hielt kurz inne und lächelte sie schief an, »nicht alle.«
    »Dass du gut aussiehst, ist mir trotzdem nicht entgangen«, sagte sie.
    »Natürlich. Du bist ja auch eine Sterbliche.« Er zuckte die Achseln, als wäre dieses Eingeständnis von ihr zu erwarten gewesen.
    Und vermutlich war es das wirklich. Ihn anzuschauen, wenn er keinen Zauber trug, war, als sähe man einen perfekten Sonnenaufgang über dem Meer oder einen Meteoritenschauer in der Wüste und würde dann noch gefragt, ob man diesen Augenblick für alle Zeit festhalten wollte.
    Sie biss sich auf die Wange, um nicht laut loszulachen bei der Vorstellung, wie er versuchen würde, sich mit Mitchell oder Jimmy oder sonst jemandem aus ihrer Clique anzufreunden. Keiner von ihnen war annähernd selbstbewusst genug, um sich mit Keenan in der Öffentlichkeit zu zeigen – selbst dann nicht, wenn er einen Zauber anlegte, der ihn ganz normal aussehen ließ. Ihr entschlüpfte ein halb ersticktes Glucksen, und er schaute sie argwöhnisch an.
    »Was ist?«
    »Ach nichts«, sagte sie und klang fast wieder ernst. Dann kam ihr ein anderer Gedanke: »Behandeln die Elfen dich denn auch so?«  
    »Ich bin der Sommerkönig.« Er schaute sie erneut irritiert an.
    Da gab es für Ashlyn kein Halten mehr; sie prustete los.
    »Was ist?«, fragte er erneut.
    Noch während Ashlyn sich wieder zu beruhigen versuchte, winkte sie Niall heran.
    »Meine Königin?«, sagte er zögerlich.
    »Wenn du mit einem Elfenmädchen flirtest, erwidert es dann immer dein Interesse?« Ashlyn bemerkte, dass er sie ebenso verwirrt ansah wie Keenan vorher.
    »Ich bin der Berater des Königs. Die Sommermädchen haben gewisse Bedürfnisse …«, er schaute zu Keenan hin, als suchte er dessen Zustimmung. Keenan zuckte die Achseln. »Und unser König hat immer nur wenig Zeit, um sich zu entspannen. Also tun die Wachmänner, Tavish und ich unser Bestes, um die Mädchen zufriedenzustellen.«
    Ihr Lachen erstarb.
    Sie schaute vom einen Elfen zum anderen. »Wie viele Mädchen sind es denn?«
    Keenan hob eine Hand, um sich Bedenkzeit zu erbitten. Dann sagte er mit einem Blick zu Niall: »Im Augenblick nicht mehr als achtzig, oder?«
    Niall nickte.
    »Es sind bei weitem zu viele, als dass ich mich ohne die

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