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Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Titel: Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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wichtiger wurden. Nur die Lichtelfen hielten sich halbwegs an die Hausordnung; selbst seine Sommerelfen benahmen sich an den meisten Abenden daneben.
    »In Ordnung.« Keenan kippte den Rest seines Drinks hinunter und winkte Cerise heran.
    Sein Handy klingelte, und es war sie. Ihre Stimme. Sie. Meine widerspenstige Königin. »Ashlyn?«
    Er signalisierte den anderen, dass er etwas zu schreiben brauchte. Tavish hielt ihm eine Serviette hin; Niall suchte hektisch nach einem Stift.
    »Klar … Nein, ich bin gerade im Rath. Ich könnte jetzt gleich kommen …« Er legte auf und starrte das Telefon an.
    Tavish und Niall sahen ihn erwartungsvoll an.
    Keenan winkte Cerise auf die Tanzfläche zurück. »Sie will sich mit mir treffen, um zu reden.«
    »Siehst du? Sie wird sich fügen wie die anderen auch«, erwiderte Tavish zufrieden.
    »Brauchst du uns, oder können wir …« Niall schlang seinen Arm um Siobhan, die gerade vorbeikam, »… uns entspannen gehen?«
    »Geht tanzen.«
    »Keenan?« Cerise streckte eine Hand nach ihm aus.
    »Nein, jetzt nicht.« Er drehte ihr den Rücken zu und beobachtete die Löwenjungen, die, unbekümmert darum, ob sie unter die Füße der Tanzenden gerieten, in der Menge herumtollten.
    Er ließ sein Sommerlicht auf die Clubgäste herabrieseln und einige imaginäre Sonnen über ihren Köpfen aufgehen. Meine Königin will mich sehen. Bald würde alles so sein, wie er es sich wünschte. Meine Königin, endlich an meiner Seite. Er lachte glücklich, als er den ausgelassenen Elfen zusah, den Elfen, die mit ihm gewartet hatten. Bald würde er die Ordnung am Hof wiederherstellen. Bald würde alles gut.
    Auf ihrem Weg zu dem verlassenen Gebäude am Fluss sagte Ashlyn immer wieder Donias Ratschlag vor sich hin: Geh in die Offensive . Sie wollte ja gern glauben, dass sie das schaffte, aber allein die Vorstellung, in die Höhle des Löwen zu gehen, verursachte ihr Übelkeit. Sie hatte über die Jahre genug Elfen ins Rath and Ruins strömen sehen, um es um jeden Preis zu meiden.
    Aber hier stehe ich nun.
    Sie wusste, wo er war, und auch, dass er kommen würde, wenn sie ihn rief, aber Donia hielt diese Lösung für klüger. Sei aggressiv. Schlag als Erste zu.
    Ashlyn klammerte sich an die Hoffnung, dass es eine Möglichkeit gab, ihr bisheriges Leben fortzuführen, zumindest soweit es irgend ging.
    Ich weiß noch immer nicht so ganz, was er überhaupt will. Also würde sie ihn bitten – von ihm fordern  –, dass er mit ihr redete, dass er ihr sagte, was er wollte und wieso.
    Ich krieg das schon hin. An der Tür blieb sie stehen.
    Vor ihr stand, halb auf einen Hocker gelehnt, einer der Türsteher des Clubs. Unter seiner Menschenmaske bot er einen gruseligen Anblick – spiralförmig gewundene, spitze Stoßzähne staken rechts und links aus seinem Gesicht. Er sah aus, als verbrächte er zu viel Zeit mit Gewichtheben, was er durch seinen Zauber allerdings nicht verbarg.
    Ein paar Schritte vor ihm blieb sie stehen. »Entschuldigung?«
    Er ließ seine Zeitschrift sinken und sah sie über den Rand seiner Sonnenbrille hinweg an. »Zutritt nur für Mitglieder.«
    Sie schaute zu ihm hoch und hielt seinem Blick so gut es ging stand: »Ich möchte zum Sommerkönig.«
    Er legte seine Zeitschrift beiseite. »Zu wem?«
    Sie straffte ihre Schultern. Setz dich durch. Was erheblich einfacher klang, als es sich anfühlte.
    Sie nahm einen neuen Anlauf: »Ich möchte zu Keenan. Er ist da drinnen. Und ich weiß, dass er mich sehen will. Ich bin …«, sie zwang sich, es auszusprechen, »sein neues Mädchen.«
    »Du solltest besser nicht herkommen«, knurrte er, öffnete aber die Tür und winkte einen Jungen mit einer Löwenmähne heran, der in der Nähe stand. »Sag dem … sag Keenan , dass …« Er sah sie an.
    »Ash.«
    »Dass Ash hier draußen ist.«
    Der Löwenjunge nickte, tapste davon und verschwand durch eine Tür. Sein Zauber verlieh ihm etwas Engelhaftes, seine Löwenmähne sah aus wie ein wildes Knäuel sandfarbener Rastalocken. Unter allen Elfen der Stadt waren die mit den Löwenmähnen die einzigen, die nie absichtlich Unruhe stifteten.
    Der Türsteher ließ die Tür mit einem lauten Knall zufallen. Dann nahm er wieder seine Zeitschrift zur Hand, sah aber trotzdem weiter zu Ashlyn hin und schüttelte den Kopf.
    Ihr Herz raste. Sie schaute auf die Straße und gab sich Mühe, cool zu wirken. Bislang waren nur einige wenige Autos vorbeigefahren; in dieser Gegend war nicht viel los.
    Wenn ich schon einen auf

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