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Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Titel: Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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sich und stellte seine Mähne auf, als sich ein anderer Elf zu nähern versuchte. Dann ging er davon, um ihr Getränk zu holen, und verschwand in der Menge, ohne sich vom Gedränge der Tanzenden aufhalten zu lassen.
    Vom Rand der Tanzfläche aus schauten Tavish und Niall unverhohlen herüber und benutzten die Leibgarde als eine Art Barrikade, um die Mädchen fernzuhalten. Sie hatten selten ein Gespür dafür, was man aussprechen sollte und was nicht. Und heute Abend, wo sie glaubten, ihre Königin befände sich endlich unter ihnen, waren sie kaum mehr zu bändigen.
    »Ich bin fertig mit Glotzen«, murmelte Keenan, aber es stimmte nicht. Wenn sie sich häufig so kleidete, würde er auch nie fertig sein. Sie trug eine Art Vinylhose und eine sehr altmodische Bluse, die von einem roten Samtband zusammengehalten wurde. Wenn er daran zog, würde sie von ihren Schultern gleiten, da war er ziemlich sicher.
    »Möchtest du tanzen, bevor wir reden?« Er verspürte eine fast schmerzhafte Sehnsucht danach, sie im Arm zu halten und mit ihr zu tanzen, wie sie es auf dem Jahrmarkt getan hatten, in der Menge der Elfen herumzuwirbeln – unserer Elfen .
    »Mit dir? Wohl kaum.« Es klang, als wollte sie ihn auslachen, aber ihre Coolness war aufgesetzt.
    »Es glotzen übrigens alle.« Starren uns beide an . Er musste sich gegen sie behaupten, sonst würden die Elfen ihn für schwach und unterwürfig halten. »Alle außer dir.«
    Also warf er seinen Zauber ab und ließ das Sonnenlicht, das er in sich trug, aufleuchten, bis er im schummrigen Licht des Clubs strahlte wie ein Leitstern. Es war eine Sache für eine Sterbliche, Elfen sehen zu können; eine ganz andere war es jedoch, einem Elfenkönig gegenüberzusitzen.
    Ashlyns Augen weiteten sich; ihr blieb die Luft weg.
    Keenan beugte sich über den Tisch, streckte pfeilschnell seinen Arm aus und ergriff ihre verkrampfte Hand.
    Mit einer Bewegung, so schnell, dass ein Sterblicher sie gar nicht hätte wahrnehmen können, riss Ashlyn sich los. Dann schaute sie finster auf ihre Hand herab, als sei diese schuld daran, wie verwandelt sie schon war.
    Der Löwenjunge, den Ashlyn gebeten hatte, ihr etwas zu trinken zu besorgen, kam mit einem Tablett voller Drinks zurück; drei aus seinem Rudel folgten ihm, jeder mit einem Tablett voll süßer Snacks aus der Welt der Sterblichen, die Elfen besonders gern aßen.
    Ashlyn lächelte sie freundlich an, obwohl es ihr eigentlich widerstrebte, Elfen gegenüber positive Gefühle zu hegen. »Das ging ja schnell.«
    Sie wuchsen gleich ein paar Zentimeter, die gelbbraunen Mähnen stolzgeschwellt.
    »Für Sie tun wir alles, Mylady«, erwiderte der Älteste von ihnen mit dieser rauen Stimme, die allen Löwenjungen eigen war.
    »Vielen …«, sie unterbrach sich, bevor sie die hier beleidigenden Worte ganz ausgesprochen hatte, »… ich meine, das ist nett von euch.«
    Keenan beobachtete sie lächelnd. Vielleicht war ihr verändertes Benehmen ja eine Folge der fortschreitenden Verwandlung ihres Körpers; vielleicht resultierte es aus ihrer unvermeidlichen Akzeptanz des Elfenvolks. Es war ihm ganz egal, solange sie ihre Elfen anlächelte.
    Aber als sie ihre Augen von den Löwenjungen abwendete und gezwungen war, in sein leuchtendes Gesicht zu schauen, verschwand ihr Lächeln. Ihr Herzschlag pulsierte an ihrem Hals wie ein eingesperrtes Tier. Sie sah weg und schluckte mehrmals.
    Nicht die Löwenjungen bringen ihr Blut in Wallung und lassen sie erröten. Ich bin der Grund dafür. Wir.
    Die Löwenjungen stellten die Tabletts auf dem Tisch ab: Eis, Süßspeisen, Kaffees; Kuchen aus den Bäckereien in der Stadt sowie süße Getränke ohne Alkohol. Sie knurrten sich gegenseitig an, während sie eifrig auf die Leckerbissen zeigten.
    »Probieren Sie das!«
    »Nein, das!«
    »Das hier wird ihr noch besser gefallen!«
    Schließlich kam Tavish mit einem der Wachmänner an den Tisch, um sie zu vertreiben. »Verschwindet.«
    Ashlyn beobachtete sie schweigend. Dann wandte sie sich sichtlich entschlossen wieder Keenan zu. »Lass uns über dein Spielchen reden. Vielleicht finden wir eine Lösung, die es uns beiden ermöglicht, in unser altes Leben zurückzukehren.«
    »Du bist jetzt mein Leben. Das …«, er zeigte lässig durch den Raum, »die Elfen, alles hier wird ins Gleichgewicht kommen, wenn du mich akzeptierst.«
    Ohne sie an seiner Seite verlor alles andere seine Bedeutung. Wenn sie nein sagt, sterben sie alle.
    »Ich brauche dich«, flüsterte er.
    Ashlyn ballte die

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