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Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Titel: Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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Fäuste. Das funktioniert so nicht. Wie sollte sie vernünftig mit ihm reden, wenn er dasaß und leuchtete wie ein Himmelskörper? Er drohte ihr nicht, sondern saß nur da und sagte Dinge, die nett klingen sollten.
    Ist das so schrecklich? Sie kam aus dem Konzept, wenn er sie so intensiv ansah – und ganz so wirkte, als führe er nur Gutes im Schilde.
    Er ist ein Elf. Vertraue niemals einem Elfen.
    Sein Harem tanzte hinter ihr, andere Mädchen, die einst an ihrer Stelle gestanden hatten. Jetzt mischten sie sich unter das Gewimmel, das sie umgab, waren selbst Elfen. So ein Leben wollte sie nicht.
    »Das ist nicht die Art von Antwort, die uns weiterbringt.« Sie holte tief Luft. »Ich mag dich nicht. Will dich nicht. Liebe dich nicht. Wie kannst du nur glauben, du hättest irgendein Recht …« Sie suchte nach den richtigen Worten. Es gab sie nicht.
    »Um dich zu werben?«, half er aus und lächelte matt.
    »Wie auch immer du es nennst.« Der Blumenduft war überwältigend, schwindelerregend. Sie versuchte es noch einmal: »Ich verstehe nicht, warum du das überhaupt tust.«
    »Es ist bereits passiert.« Er streckte die Hand nach ihr aus.
    »Nicht.« Sie wich ihm aus.
    Er lehnte sich zurück. Die blauen Lichter des Clubs unterstrichen seine überirdische Erscheinung noch. »Was, wenn ich dir sagen würde, dass du der Schlüssel bist – der Gral, das Buch – das Einzige, was mich retten kann? Was, wenn ich dir sagen würde, dass ich dich brauche, um jemanden zu besiegen, der die Erde erfrieren lässt? Wenn deine Einwilligung die Welt – all diese Elfen und auch deine Sterblichen – retten könnte? Würdest du es dann tun?«
    Sie starrte ihn an. Das war die Information, die sie vor ihr verborgen hatten. »Ist es das, worum es geht?«
    »Vielleicht.« Er ging so langsam um den Tisch herum, dass sie aufstehen und den Stuhl zwischen sie hätte schieben können.
    Sie tat es nicht.
    »Allerdings gibt es nur eine Möglichkeit, es herauszufinden.« Er trat so dicht an sie heran, dass sie ihn hätte wegschieben müssen, um aufstehen zu können. »Du musst dich dazu entscheiden, bei mir zu bleiben.«
    Sie wollte weglaufen.
    »Ich möchte keine von denen werden« – sie zeigte auf die Sommermädchen – »und auch keine Eiselfe wie Donia.«
    »Also hat Donia dir davon erzählt.« Er nickte, als wäre auch das normal.
    »Das kleine Detail, das du nicht erwähnt hast? Ja.« Sie versuchte gelassen zu klingen, so als wäre es völlig normal, erzählt zu bekommen, dass man die Wahl hatte, entweder Haremsmädchen oder Eiselfe zu werden. »Hör zu. Ich will keins von deinen Spielzeugen werden, und ich möchte auch nicht werden, was Donia ist.«
    »Ich glaube auch nicht, dass du eins von beidem wirst. Das habe ich dir doch schon gesagt. Ich möchte, dass du dich dafür entscheidest, mit mir zusammen zu sein.« Er zog sie hoch, so dass sie viel zu nah vor ihm stand. »Wenn du die bist, die …«
    »Ich bin immer noch nicht interessiert.«
    Er sah müde aus und genauso unglücklich, wie sie sich fühlte. »Ashlyn, wenn du die Richtige bist, der Schlüssel, den ich brauche, und dich von mir abwendest, wird es auf der Erde immer kälter werden, bis die Sommerelfen – dich jetzt eingeschlossen – untergehen und die Sterblichen verhungern.« In seinen Augen spiegelte sich das dramatische Licht des Clubs, so dass sie wie die Augen eines Tieres aussahen. »Ich darf nicht zulassen, dass das geschieht.«
    Einen Moment lang stand Ashlyn einfach nur da, sprachlos. Donia hatte sich geirrt: Sie konnte nicht mit ihm reden, konnte nicht vernünftig mit ihm argumentieren. Er war nicht vernünftig.
    »Du musst das einfach verstehen.« Sein Ton war beängstigend, das bedrohliche Knurren eines Raubtiers in der Dunkelheit. Aber gleich darauf klang er ganz verzweifelt: »Kannst du es nicht wenigstens versuchen?«
    Und Ashlyn spürte, wie sie nickte und damit einwilligte, es zu versuchen, nur weil sie plötzlich den dringenden Wunsch hatte, sein Unglück zu beenden.
    Konzentration . Dafür war sie nicht hergekommen. Sie krallte ihre Finger um die Tischkante, bis es wehtat.
    Ihn sehen zu können und zu wissen, wie die Welt, die er ihr anbot, wirklich war, machte es kein Stück leichter, zu widerstehen. Sie hatte gedacht, dass es so wäre, hatte geglaubt, die schrecklichen Dinge, die sie schon gesehen hatte, würden sie stärker machen, entschlossener. Aber wenn er sie so flehentlich ansah, verspürte sie nur noch den einen Wunsch, ihm zu

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