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Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Titel: Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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redete nicht lange drum herum. Für Zwischentöne hatte sie noch nie viel übriggehabt.
    »Wie meinst du das?«
    »Er ist ein Elf , Ashlyn.« Sie gab sich keinerlei Mühe, ihren Abscheu zu verbergen.
    »Ja, und ich bin eine Elfe.« Ashlyn sagte diesen Satz nicht gern, noch nicht, vielleicht würde sie es nie tun. Grams akzeptierte sie, aber genau das, was Ashlyn nun war, hatte sie ihr Leben lang gefürchtet und gehasst. Ihre Tochter war wegen der Elfen gestorben.
    Wegen Keenan.
    »Du bist nicht wie sie.« Grams machte ein finsteres Gesicht. »Und du bist mit Sicherheit nicht wie er .«
    Ashlyn spürte die ersten Tränen der Frustration in ihren Augen brennen. Sie wollte nicht weinen. Sie konnte ihre Gefühle noch nicht gut genug kontrollieren, und manchmal reagierte das Wetter auf sie, auch wenn sie es gar nicht wollte; in diesem Augenblick war sie unsicher, ob sie ihre Gefühle und den Himmel gleichzeitig unter Kontrolle halten konnte. Sie atmete tief durch, um sich zu beruhigen, und antwortete dann: »Er ist mein Partner, mein Gegenstück …«
    »Aber du bist noch immer gut. Du bist aufrichtig.« Grams kam zum Sofa hinüber und zog Ashlyn an sich.
    Ashlyn sank in ihre Arme und ließ sich trösten wie ein kleines Kind.
    »Er wird dich so lange unter Druck setzen, bis du tust, was er will. So ist er nun mal.« Grams strich Ashlyn über die Haare und fuhr mit ihren Fingern durch die bunten Strähnen. »Er ist es nicht gewohnt, zurückgewiesen zu werden.«
    »Ich hab ihn nicht …«
    »Du hast seine Zuneigung nicht erwidert. Das schmerzt. Elfen sind stolz. Er ist ein Elfenkönig. Die Frauen geben sich ihm hin, seit er alt genug ist, sie überhaupt als solche wahrzunehmen.«
    Ashlyn wollte sagen, dass Keenan sich nicht nur für sie interessierte, weil sie ihn zurückwies. Sie wollte sagen, dass er Interesse an ihr hatte, weil sie war, wer sie war. Sie wollte sagen, dass ihre Freundschaft sich entwickelte und sie nur einen Weg finden mussten, damit das Ganze einen Sinn ergab. Aber sie war nicht sicher, ob irgendetwas davon der Wahrheit entsprach. Teilweise glaubte sie sogar selbst, dass er einfach nur auf ihre Zurückweisung reagierte oder darauf, dass er jahrhundertelang geglaubt hatte, die Königin würde auch seine Bettgenossin sein. Ein anderer Teil von ihr, der ihr weniger behagte, glaubte, dass der Druck, mehr als nur Freunde zu sein, gerade dadurch, dass sie Partner waren, nur noch schlimmer werden würde. Dieser Teil machte ihr Angst.
    »Ich liebe Seth«, murmelte sie. Sie klammerte sich an diese Wahrheit, um nicht laut zuzugeben, dass einen Menschen zu lieben nicht bedeutete, dass man nicht auch andere wahrnehmen konnte.
    »Ich weiß. Und Keenan weiß es auch.« Grams hielt nicht inne in ihren rhythmischen Liebkosungen. Sie hatte es immer schon verstanden, sie zu unterstützen, ohne sie einzuengen. Das war etwas, was niemand sonst je getan hatte – nicht dass es irgendjemanden sonst gegeben hätte. Sie waren allein gewesen, immer nur sie beide.
    »Und was mache ich jetzt?«
    »Sei einfach du selbst – stark und aufrichtig. Wenn du das tust, kommt schon alles in Ordnung. So war es immer und so wird es immer sein. Vergiss das nicht. Ganz egal, was in den … Jahrhunderten passiert, die vor dir liegen, vergiss nie, ehrlich zu dir selbst zu sein. Und wenn du einen Fehler machst, dann vergib dir. Du wirst Fehler machen. Diese ganze Welt ist neu für dich, und sie alle haben so viele Jahre mehr darin verbracht als du.«
    »Ich wünschte, du könntest für immer bei mir sein. Ich habe Angst.« Ashlyn schniefte. »Ich weiß nicht, ob ich die Ewigkeit will.«
    »Moira ging es genauso.« Grams machte eine Pause. »Aber sie hat eine dumme Entscheidung getroffen. Du … du bist stärker, als sie es war.«
    »Vielleicht will ich aber gar nicht stark sein.«
    Grams stieß einen Laut aus, der fast wie ein Lachen klang. »Mag sein, dass du es nicht willst, aber du wirst es irgendwie schaffen. Das ist das, was Stärke ausmacht. Wir gehen den Weg, der uns vorgegeben ist. Moira ist am Leben verzweifelt. Sie hat Dinge getan, die … sie in Gefahr gebracht haben. Hat mit Fremden geschlafen. Hat Gott weiß was gemacht, als sie … Versteh mich nicht falsch. Ich hab dich ihren Fehlern zu verdanken. Und sie hat offensichtlich nichts getan, was dazu geführt hätte, dass du als Süchtige zur Welt gekommen bist. Sie hat weder dein Leben beendet noch hat sie dich ihnen überlassen. Sie hat dich mir gegeben. Selbst am Ende hat

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