Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Titel: Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
Vom Netzwerk:
die Jahre schon unzählige Male gesehen. Das machte es nicht leichter. »Du hast meine Königin niedergestochen, meinen Hof angegriffen, weil sie dich geärgert hat?«
    »Eigentlich warst du es, über den ich mich geärgert habe. Sie war lediglich der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.« Sie sprach tonlos und zeigte auch in ihrem Gesicht keinerlei Regung. All ihre gefährlichen Gefühle waren in dem Quell der Kälte in ihrem Innern versunken.
    »Willst du Krieg zwischen unseren Höfen?«
    »An den meisten Tagen nicht.« Sie machte erneut einen Schritt zur Seite und betrachtete den Schnee zu ihren Füßen, als würde dieses ganze Gespräch sie nur mäßig interessieren. Einen Augenblick dachte sie, der Trick würde funktionieren – wenigstens bei einem von ihnen. »Ich möchte nur, dass du dich von mir fernhältst.«
    Dann trat er so dicht an sie heran, dass ihre Entschlossenheit ins Wanken geriet. »Was ist passiert, Don?«
    »Ich habe eine Entscheidung getroffen.«
    »Mich zu provozieren? Zu beweisen, dass dein Hof stärker ist? Oder was?«
    An ihren Fingern bildeten sich Spitzen aus Eis. Er sah sie an – und atmete aus. Sie schmolzen.
    Er nahm ihre Hand. »Du hast Ash verletzt. Was soll ich denn jetzt tun?«
    »Was möchtest du denn jetzt tun?« Sie legte ihre Hand um seine und hielt sie so fest, wie sie es wagte.
    »Dir vergeben. Dich schlagen. Dich anflehen, das hier zu lassen.« Sein Lächeln war traurig. »Mein Hof … meine Königin … sie sind fast alles für mich.«
    »Sag mir, dass du sie nicht liebst.«
    »Ich liebe Ashlyn nicht. Ich –«
    »Sag mir, dass du nicht versuchen wirst, sie in dein Bett zu ziehen.«
    »Das kann ich nicht, und das weißt du auch.« Geistesabwesend streckte Keenan seine freie Hand zum Baum hinter ihr aus und fuhr über die Äste. Unter dem Eis zeigten sich winzige Blüten. »Eines Tages, wenn Seth weg ist –«
    »Dann musst du dich von mir fernhalten.« Donia konnte ihn durch den Schnee, der um sie herum fiel, kaum sehen. »Es tut mir nicht leid, dass ich auf sie eingestochen habe. Wenn dein Hof weiter meine Herrschaft missachtet, wird sie lediglich die Erste von vielen sein, die ich attackiere. Und die meisten von ihnen werden nicht stark genug sein, um meinen Angriff zu überleben.«
    » Eines Tages werde ich versuchen, sie in mein Bett zu ziehen … aber ›eines Tages‹ ist nicht jetzt.« Er ignorierte den Schneefall und trat noch dichter an sie heran, schmolz die Flocken und blendete sie beinahe mit dem Sonnenlicht, das seine Haut verströmte. Der Boden unter ihren Füßen weichte auf, als seine Hitze die dicke Eiskruste auftaute. Unter ihren Füßen gefror er zwar schnell wieder, doch in diesem Moment war es der Sommerkönig, der stärker war. Seine Wut verlieh ihm ihr gegenüber einen Vorteil. »Hör mir zu. Du bist die Einzige, die ich jemals so geliebt habe. Wenn ich nicht bei dir bin, träume ich von dir. Ich erwache mit deinem Namen auf den Lippen. Ich brauche dir nicht fernzubleiben. Sie will ihn, und ich will dich. Als sie mir erzählt hat, dass du sie angegriffen hast, ist etwas in mir zerbrochen. Ich möchte niemals einen Krieg gegen dich führen. Die Vorstellung, gegen dich zu kämpfen, versetzt mich in Angst und Schrecken.«
    Donia stand reglos da. Die Baumrinde drückte sich in ihre Haut. Sie hielt Keenans Hand umklammert.
    »Aber wenn du meine Königin noch ein Mal anrührst, werde ich all das beiseiteschieben. Es wird mich innerlich zerreißen, aber sie ist die, für deren Sicherheit ich zu sorgen habe. Zwing uns nicht, diesen Weg zu beschreiten.« Er zog seine Hand aus ihrer, fuhr mit den Fingern durch ihre Haare, und ebenso schnell, wie seine Wut aufgeflammt war, verflog sie auch wieder. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände. »Bitte, ja?«
    »Es geht ja nicht nur um sie. Du missachtest meine Souveränität, wenn du hier eindringst und Forderungen stellst. Niemand tut das. Kein anderer Herrscher und auch keine von den starken ungebundenen Elfen.« Sie legte ihre Hand auf seine Brust und ließ das Eis in ihren Händen gerade so weit ausfahren, dass es seine Haut durchbohrte. »Du hast all meine Nachsicht aufgebraucht.«
    Er beugte sich weiter zu ihr herab und sie konnte den Impuls nicht unterdrücken, das Eis zurückzuziehen, bevor sie ihn ernsthaft verletzte. Er lächelte, als sie das tat, und sagte: »Willst du jetzt aufgeben, nach allem, was wir durchgestanden haben, um uns so nah sein zu können?«
    Sie streifte vorsichtig seine

Weitere Kostenlose Bücher