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Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Titel: Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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ihr Unglück gerannt sind. Meine eigene Geschichte ist voll von den Folgen solcher beklagenswerter Entscheidungen.« Niall ging zur Tür. Er sah gequält aus und so, als hätte er auf eine sonderbare Art Angst vor Seth.
    »Dann hast du Fehler gemacht; das heißt nicht, dass ich es auch tun würde.«
    »Nicht ich, Seth. Die Menschen, deren Leben ich ruiniert habe.« Niall öffnete die Tür. »Ich werde kein Teil deines Fehlers sein. Genieß die Zeit, die du mit Ash hast, oder löse dich von ihr. Das sind die einzigen beiden Möglichkeiten.«
    Seth saß da und starrte die Tür an, nachdem Niall gegangen war. Die einzigen beiden Möglichkeiten. Keine dieser Möglichkeiten war gut genug – aber Niall hatte Seth eine Alternative genannt.
    Sorcha. Die Königin des Lichts ist die Antwort.
    Jetzt musste Seth sie nur noch finden.

Sechzehn
    Der Tumult an der Tür kam nicht überraschend. Donia saß auf der Kirchenbank direkt hinter dem Eingang und spürte die pulsierenden Hitzewellen, die von draußen auf sie einströmten. Ihr gegenüber, auf den Sitzflächen und Lehnen anderer Kirchenbänke, saßen gespannt wartende Elfen. Es war nicht gerade so, wie mit Popcorn im Kino zu sitzen, aber auch nicht weit davon entfernt. Sasha war nicht da; solche Vergnügungen irritierten den Wolf. Die Elfen jedoch waren hingerissen.
    »Ich gehe jetzt rein«, wiederholte Keenan zum dritten Mal.
    »Das wirst du nicht , solange meine Königin nicht ihre Erlaubnis gibt.« Der Ebereschenmann stand ebenso Achtung gebietend und resolut vor der Tür wie damals, als er Donia in Keenans Auftrag bewacht hatte. Keiner von ihnen hatte vergessen, dass er demselben Sommerkönig, dem er jetzt den Zutritt verweigerte, einmal seine Treue geschworen hatte.
    »Zwing mich nicht, das zu tun, Evan.«
    Evan zuckte nicht mit der Wimper, Donia dagegen schon. Die Vorstellung, dass Evan etwas geschehen könnte, machte ihr Angst. Wenn es nicht Evans Autorität – und auch ihre eigene – untergraben hätte, hätte sie ihm befohlen wegzutreten. Doch Keenan freien Zutritt zu gewähren, wenn sie es anders angeordnet hatte, war inakzeptabel. Hätte sie ihn nicht eigentlich auch sprechen wollen, hätte sie Verstärkung herbeigerufen, aber auch das war nicht akzeptabel. Sie musste mit ihm reden, aber er musste begreifen, dass ihm ihre Tür nicht offen stand. Dass dies nur eine Art symbolischer Widerstand war und dass es eine implizite Beleidigung darstellte, wenn sie nur einen Wachmann abstellte, um ihn aufzuhalten – und noch dazu gerade diesen Wachmann  –, würde ihm nicht verborgen bleiben.
    Es war, wie so vieles in der Elfenpolitik, eine Art Spiel.
    Evan widersprach erneut: »Sie hat klar und deutlich gesagt, dass du nicht …«
    Der dumpfe Schlag und das Zischen verbrennenden Holzes war erschreckend, wenn auch unvermeidlich. Die Tür war nur noch ein Häufchen Asche, Evan war verletzt, aber nicht in einem lebensgefährlichen Ausmaß. Es hätte weitaus schlimmer kommen können. Der Sommerkönig hätte Evan töten können. Doch er hatte es nicht getan. Seine Zurückhaltung war eine Art Geschenk an sie.
    Keenan stieg über den am Boden liegenden Evan hinweg und starrte Donia an. »Ich bin gekommen, um die Winterkönigin zu sprechen.«
    Hinter ihm stürzte Rin, eine Kitsune, zu Evan, um nach ihm zu sehen. Die Fuchselfe warf Keenan durch ihren grellblauen Haarschopf einen wütenden Blick zu, doch ihre Feindseligkeit verflog, sobald Evan ihre Hand ergriff. Mehrere andere Kitsune und eine Reihe von Wolfselfen beobachteten die Szene. Sie standen, saßen und kauerten erwartungsvoll in Reichweite und hätten sich dem Sommerkönig entgegengestellt, doch Donia wollte nicht, dass einer von ihnen verletzt wurde, nur weil sie Keenan beweisen wollte, dass sie im Recht war. Sie hatte Evan vertraut, ihm sogar zugestimmt, dass er Keenan den Zutritt verweigern musste. Weiter wollte sie nicht gehen.
    »Ich wüsste nicht, dass wir verabredet wären«, sagte sie, drehte sich um und ging hinaus, in der Gewissheit, dass er ihr folgen würde. Sie wollte ihren Streit nicht vor den Augen ihrer Elfen austragen und riskieren, dass sie seine Wut zu spüren bekamen.
    Keenan wartete, bis sie draußen im Garten waren. Dann packte er ihren Arm und wirbelte sie zu sich herum, so dass sie ihn ansehen musste. »Warum?« war alles, was er sagte.
    »Sie hat mich geärgert.« Donia entwand sich seinem Griff.
    »Sie hat dich geärgert ?« Die Verwirrung und Entrüstung in seinem Gesicht hatte sie über

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