Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit
Lippen mit ihren, zu kurz, als dass man es als einen Kuss hätte bezeichnen können. Dann atmete sie aus, bis eine Eisschicht sein Gesicht und seine Kleidung überzog. Sie konnte nicht auf ihn einstechen, zumindest noch nicht, aber sie konnte ihm wehtun.
»Ich liebe dich , Don«, flüsterte er. »Das hätte ich dir schon vor Jahren sagen sollen.«
Es endlich zu hören, war süß und bitter zugleich, aber so war es nun mal, ihn zu lieben – schmerzhaft und schön auf einmal. So war es schon immer gewesen. Ihr Herz raste und fühlte sich zugleich an, als wollte es zerbrechen. Sie seufzte. »Ich liebe dich auch … Und deshalb müssen wir eine Lösung finden. Ich werde deinen Hof niedermetzeln, wenn wir diesen Weg weiterverfolgen.«
Er grinste. »Verlass dich nicht darauf.«
Dann küsste er sie. Er streifte nicht nur ihre Lippen, wie sie es getan hatte, sondern küsste sie so, dass er ihre Zunge verbrannte. Der Baum stand im Nu in voller Blüte. Der Garten um sie herum wurde überflutet. Ein wahrer Blumentumult schoss aus der Erde.
Sie war mit Schlamm bedeckt, als er von ihr abließ.
»Jahrhundertelang musste ich den Winter bekämpfen, obwohl ich so gut wie machtlos war. Jetzt kann ich über meine Kräfte verfügen – mit der gesamten Erfahrung, die ich in der Zwischenzeit gesammelt habe. Dessen solltest du dir bewusst sein, wenn wir uns zerstreiten.« Er hielt sie so eng an sich gedrückt wie in den wenigen Nächten, die sie miteinander geteilt hatten. Es war eine kontrollierte Geste, eine Demonstration von Stärke; seine Hitze berührte sie nicht. »Aber ich möchte mich nicht mit dir zerstreiten. Solange er in ihrem Leben ist, werde ich mich bremsen. Ich habe es versucht. Ich musste es tun. Es wäre das Beste für den Hof – aber es ist noch zu früh, um sie für mich haben zu können.«
Ihr Atem und seiner vermischten sich zu einem zischenden Dampf. »Ich will nicht nur einen Teil von dir, während der wenigen Jahre, die wir haben.«
Er steckte ihr eine Orchidee ins Haar. Sie hätte dort nicht aufblühen sollen, tat es aber dennoch. »Ich werde weder uns noch den Frieden zwischen unseren Höfen aufgeben. Ich liebe dich. Ich bin es leid, Ashlyn zu bedrängen. Die Kraft des Sommers hat mich verblendet. Sie will mit Seth zusammen sein, und solange sie das ist, kann ich mehr Zeit mit dir verbringen. Ich würde die Ewigkeit mit dir teilen, wenn ich die Wahl hätte.« Er küsste sie sanft. »Ich liebe sie nicht. Sie und ich haben schon miteinander gesprochen.«
Donia sah weg. »Ich habe sie ja selbst in deine Arme getrieben. Ich habe dabei nur den Fehler gemacht zu glauben, dass du für ein paar Jahre mir gehören könntest … Aber sie ist es, die dir bestimmt ist. Nicht ich.«
»Eines Tages vielleicht, aber jetzt … Ich habe mich von diesem ersten Sommer hinreißen lassen. Das war unbesonnen, aber ich kann meine Energie umlenken. Lass uns unseren Traum träumen, solange wir können. Das ist es, was der Hof braucht – einen glücklichen König, einen König, der gar nicht aufhören kann davon zu träumen, wie er sich in jemandem verliert, der das Gleiche möchte. Sag mir, dass du es zulassen wirst, dass ich mich in dir verliere.«
Sie gab nach. Wie immer.
»Ja, das werde ich.« Sie zog ihn an sich. Sie waren mit Schmutz bedeckt und so eng ineinander verschlungen, wie es ihnen möglich war, ohne sich gegenseitig zu verletzen. »Aber das heißt, dass du nur mir gehörst, bis er fort ist. Ich möchte dich nicht mit ihr zusammen sehen.«
»Und ebensowenig, dass ich mich in die Angelegenheit deines Hofs einmische. Ich weiß. Dein Hof, deine Regeln. Keine Einmischung, keine Manipulation.« Er lächelte sie an, als er ihre überraschte Miene sah. »Ich habe dir zugehört, Don. Ich werde mich bei Evan entschuldigen, deine Regeln befolgen – und du hörst auf, Angehörige meines Hofs anzugreifen, okay?«
Sie lächelte. »Fürs Erste ja.«
»Dann gebe ich mich damit zufrieden«, flüsterte er ihren Lippen zu. »Fürs Erste.«
»Auch wenn du mir gehörst, auch wenn diese Sache mit Ash nicht mehr zwischen uns steht, musst du ein für alle Mal begreifen, dass ich nicht deine Untergebene bin. Du darfst nicht versuchen, meinen Hof zu beeinflussen.« Sie musste das klarstellen. Seine Beziehung zu seiner Königin war nicht das einzige Problem. Sie hatten zwei Streitpunkte zu klären.
»Ich habe dich geliebt, als du eine Sterbliche warst. Ich habe dich geliebt, als du das Wintermädchen warst, das nur dafür
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