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Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Titel: Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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Doch was sie jetzt fühlte, war weder Hass noch Angst, es war Entsetzen und tiefer Kummer.
    Die Elfe legte einen Arm um Ashlyns Taille. »Eigentlich für uns alle .«
    »Was hast du getan?«, flüsterte Ashlyn.
    Tracey tanzte, aber einer ihrer Arme hing in einem unnatürlichen Winkel herab, als wäre er ausgekugelt worden.
    Ashlyn schob die Elfe mit den Rabenhaaren von sich weg. »Was hast du meinen Elfen angetan?«
    »Nichts.« Sie wedelte erneut mit der Hand durch die Luft, und der Park sah wieder aus, wie er sollte: Die Sommermädchen, die Ebereschenmänner und Aobheall waren alle wohlauf. Auf der Lichtung, in der Mitte des Kreises, wo der Sommerhof normalerweise seine Feste feierte, schlugen jedoch Flammen empor. Und es war kein kleines Lagerfeuer, sondern eine tosende Feuersbrunst.
    »Soll ich dir eine Geschichte erzählen, meine kleine Königin?« Die Elfe hatte Augen wie Irial und Niall – schwarz wie die Nacht –, doch zusätzlich schimmerte ein Hauch von Wahnsinn darin. »Soll ich von Was-wäre-wenn und Was-nun erzählen?«
    »Wer bist du?« Ashlyn wich bei dieser Frage vor ihr zurück. Sie war fast sicher, wer da vor ihr stand – Bananach, der Inbegriff von Krieg und Blutvergießen. Es konnte gar niemand anders sein.
    »Es gab einmal eine Zeit, in der die Welt mir gehörte. Damals war sie ein schöner Ort. Das Chaos tanzte mit mir, und unsere Kinder aßen die Lebenden. Far-Dorcha selbst aß an meiner Tafel.« Bananach hockte sich vor das Feuer. Es war Mittag, doch der Himmel war schwarz von Asche und Rauch.
    Ist das auch eine Illusion? Ashlyn war nicht sicher, was sie tun sollte. Eigentlich hätte sie für den Zauber von Elfen gar nicht empfänglich sein dürfen. Warum dann für ihren?
    »Bananach?«, fragte Ashlyn. »Das ist doch dein Name, oder?«
    »Das ist einer der Namen, die ich führe.« Sie neigte ihren Kopf in einem seltsamen Winkel und sah Ashlyn an. »Und du bist diese Ash, die lange gesuchte Sommerkönigin, die Frieden bringen soll.«
    »Ja, das bin ich.« Ashlyn spürte die Hitze des Feuers, das stetig größer wurde.
    Bananachs Miene wurde hoffnungsvoll: Ihre Augen weiteten, ihre Lippen öffneten sich. »Ich könnte dich sogar mögen, wenn du freiwillig zum Scheiterhaufen gehen würdest. Sollen sie sich doch gegenseitig Vorwürfe machen … Es ist eigentlich keine große Sache. Vielleicht tut es nicht mal weh. Sonnenlicht und Feuer sind doch fast dasselbe.«
    Ashlyn zitterte. »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Ich würde zu deinen Schreien tanzen. Du wärst nicht allein«, sagte sie schmeichelnd.
    »Nein.« Ashlyn stand ganz reglos da. Bananachs Raubtierblick sagte ihr, dass es unklug sein könnte, eine plötzliche Bewegung zu machen. »Ich glaube, du solltest jetzt gehen.«
    »Möchtest du nicht, dass ich dir deine Fragen beantworte, kleine Ash? Ich weiß viel.«
    »Gibt es darauf eine richtige Antwort?« Ashlyns Stimme bebte nicht, aber sie war sicher, dass die Elfe um ihre einschüchternde Wirkung wusste. In der Hoffnung, keinen Fehler zu begehen, fügte Ashlyn hinzu: »Erzähl mir, was du zu erzählen hast.«
    Die Formulierung wirkte irgendwie unbeholfen, aber »was du willst« war zu weit gefasst und »was du kannst« zu stark einschränkend. Die Bedeutsamkeit von Worten gehörte zu den sonderbarsten Dingen im Umgang mit jahrhundertealten Wesen. Ashlyn hoffte, sich diesmal richtig ausgedrückt zu haben.
    Die Rabenelfe klopfte sich die Hände an ihrer Hose ab und stand auf. »Früher, nach dem Chaos, aber vor dir , war ich Beraterin. Ich konnte anschauliche Schlachten-Planspiele für Monarchen inszenieren, die im Begriff standen, Krieg zu führen. Ich kann zeigen, was wäre, wenn wir uns dem Abgrund nähern.«
    Ashlyn starrte sie einige Sekunden sprachlos an. Sie hatte das Gefühl, die Asche aus der Luft hätte sich auf ihre Zunge gelegt und hinderte sie am Sprechen. Keine der anderen Elfen sah Bananach. Sie reagierten überhaupt nicht – weder auf Bananach noch auf das Feuer, das in ihrem Park zu bedrohlicher Größe angewachsen war.
    Bananach schlenderte mitten durch den Scheiterhaufen; Flammen streiften sie wie die Hände dankbarer Bittsteller. »Du siehst meine Was-wäre-wenn-Träume … Wir nähern uns einem Krieg, kleine Ash-Königin. Und das ist dir zuzuschreiben.«
    Die Flammen drängten zu Bananach hin, folgten ihr, versengten ihre Federn. »Du schenkst mir Hoffnung, also will ich dich wenigstens warnen. Du und ich, wir sind jetzt im Gleichgewicht. Verfolge deinen Weg

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