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Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Titel: Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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sich verdammt viel befriedigender an als alles andere, was zu tun ihm in diesem Moment einfiel.
    Noch am Abend hatte Seth die Beweise seines Wutausbruchs beseitigt; er hatte sowohl seine Sachen als auch seine Gefühle neu geordnet. Ohne Ash zu sein war etwas, worüber er nicht mal nachdenken wollte. Es musste eine Lösung geben – aber er wusste keine.
    Doch er würde eine finden. Er würde nicht alles verlieren.
    Weder jetzt. Noch jemals.
    Er schickte Ashlyn eine SMS: »Brauche Zeit für mich. Melde mich wieder.« Dann lief er in seinem Zuhause auf und ab. Normalerweise war es ihm völlig egal, wie groß oder klein sein Waggon war, doch heute fühlte er sich eingeengt. Er wollte aber auch nicht rausgehen, wollte keine Elfen treffen und so tun, als wäre alles in Ordnung. Er wusste, was er wollte und was nicht – er wusste nur nicht, wie er es möglich machen konnte. Bevor er nicht irgendeinen Plan hatte, erschien es ihm zu grausam, mit Elfen zusammenzutreffen – und wieder vor Augen zu haben, was er nicht war.
    Als einer der Wachmänner des Sommerhofs an seine Tür klopfte, um zu fragen, ob er zu Hause blieb oder noch weggehen wollte, antwortete Seth: »Geh nach Hause, Skelley.«
    »Bist du sicher, dass du nicht noch was trinken gehen willst? Wir könnten auch reinkommen … nicht lange, aber abwechselnd …«
    »Ich will heute Abend für mich sein, Mann. Sonst nichts«, gab Seth zurück.
    Skelley nickte, blieb aber noch einen Moment stehen. »Die Mädchen wollten dir nichts tun. Sie« – er machte eine Pause, als wären ihm die Worte, die er brauchte, nicht besonders vertraut – »mögen dich nur. Das ist wie mit deiner Schlange.«
    »Wie mit Boomer?«
    »Er macht dich durch seine Anwesenheit glücklich, oder?«
    »Ja.« Seth musste grinsen. »Es macht mich glücklich, dass Boomer hier ist.«
    »Die Mädchen machst du durch deine Anwesenheit auch glücklich.« Skelley machte ein so ernstes Gesicht, dass es schwerfiel, ihn nicht liebenswert zu finden, wie er auf diesem stillgelegten, mit Eisen vollgestopften Bahngelände stand, auch wenn er Seth mit einem Haustier verglich. »Sie hatten Angst, dass du weggehst, so wie Niall es getan hat.«
    Seth war sich nicht sicher, ob er sich getröstet fühlen sollte, weil Skelley ihn aufzumuntern versuchte, oder beleidigt, weil man ihn mit einer Boa constrictor gleichsetzte.
    Oder beides.
    Vor allem jedoch war er amüsiert. Er bemühte sich, sich seine Belustigung nicht anmerken zu lassen, und nickte. »Das ist … gut zu wissen.«
    Der außergewöhnlich dünne Wachmann hatte ein sanftes Gemüt. Die meisten Wachen würden nie an Seths Tür kommen und über Gefühle reden. Skelley war eine Ausnahme. »Man mag dich bei Hof«, fügte er hinzu. »Unsere Königin ist glücklich, wenn du bei ihr bist.«
    »Ich weiß.« Seth hob die Hand, um den anderen Wachen am Rande des Geländes zuzuwinken. »Aber jetzt muss ich schlafen. Geht und entspannt euch oder was auch immer.«
    »Wir bleiben hier.«
    »Ich weiß.« Seth schloss die Tür.
    Einige unruhige Stunden später schlief er noch immer nicht. Es funktionierte einfach nicht; er war zu angespannt. Er versuchte, sich abzureagieren: Liegestütze, Sit-ups, Klimmzüge an der Stange im Flur. Es war zwecklos. Ich muss raus an die Luft.
    Er sah auf seine Uhr: kurz nach Mitternacht. Das Crow’s Nest hatte noch auf. Innerhalb weniger Minuten war er angezogen und schnürte sich die Stiefel zu. Sein Handy summte, als eine neue SMS eintraf: »Sehe ich Dich morgen?«
    Bin ich bereit, sie morgen zu treffen?
    Normalerweise war das überhaupt keine Frage, war es nie gewesen. Ob sie das mit dem Park schon wusste? Ob sie nach Niall fragen würde? Oder wollte sie vielleicht über Keenan reden?
    Er war nicht sicher, ob er bereit war, über irgendwas davon zu reden. Er wollte einen Plan, eine Möglichkeit, Sorcha zu treffen, einen Weg, seine Situation zu verbessern. Mit Ashlyn über all das zu sprechen, erschien ihm nicht als die beste Lösung. Er antwortete nicht auf ihre Nachricht. Er wollte es zwar; am liebsten hätte er sie auf der Stelle angerufen. Doch stattdessen legte er das Telefon auf den Tresen zurück.
    Wenn ich es nicht dabeihabe, kann ich weder anrufen noch angerufen werden.
    Entschlossenen Schrittes ging er zum Crow’s Nest. Er sah, dass ihm drei Wachen folgten, aber er beachtete sie nicht. Das Wissen, dass unaufhörlich Babysitter auf ihn aufpassten, war mehr, als er gerade verkraften konnte.
    Einer der Wachmänner kam mit

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