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Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht

Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht

Titel: Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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Haus.
    Jetzt sofort!, fügte Gabriel hinzu.
    Seth, Devlin und Rabbit machten keine großen Fortschritte gegen die Ly Ergs, sorgten aber dafür, dass sie nicht zu ihr und Irial durchdrangen.
    »Bitte, Kleines«, sagte Irial. »Die Meute wird nicht so erfolgreich kämpfen, wenn ihr bleibt, Rab und du.«
    »Komm mit …« begann sie.
    »Nein.« Er hatte sich mit Hilfe mehrerer Abgrundwächter in eine sitzende Position gebracht. »Ich bleibe bei Niall … Kann jetzt ohnehin nicht laufen.«
    Gabriel und Niall lagen in einem atemberaubenden Gefecht gegen Bananach. Im Flur kämpften die Söldnerelfen und einige ihrer Mitstreiter, die Ani nicht kannte, bereits mit den Hunden. Eine Hundselfe kippte ein Regal auf eine ganze Traube von Ly Ergs. Überall wimmelte es von den Elfen mit den roten Handflächen wie von Ungeziefer. Mehrere Distelelfen begleiteten sie. Eine weibliche Hundselfe nahm den Schürhaken, stieß ihn durch das Bein einer Distelelfe und nagelte sie mit dem Messingstiel am Boden fest.
    Ani bewegte sich zur Küche, wo Devlin gerade ein Messer aus dem Messerblock durch die Luft schleuderte. Trotz seiner Verwundung traf er präzise, und obwohl ihm das Blut nur so vom Arm tropfte, wusste sie nach einem Blick in seine Augen, dass er lieber richtig kämpfen würde.
    Wenn sie Seth nicht ins Elfenreich brachten, gäbe es bald kein Elfenreich mehr. Wenn sie blieben, würden sie alle nicht überleben. Dies war ein Kampf, den sie nicht gewinnen konnten.
    Ani musste all ihre Selbstbeherrschung zusammennehmen, um es über die Lippen zu bringen: »Lasst uns gehen.«

Zweiunddreißig
    Sie bahnten sich einen Weg durch das Kampfgeschehen. Ani behielt Rabbit dicht hinter sich und Seth gab ihnen Rückendeckung, während sie mit Devlin eine Gasse frei machte. Obwohl das Blut in Strömen aus seinem aufgeschlitzten Arm lief, gab Devlin sich kämpferisch. Seine Bewegungen waren trotzdem professionell und er führte jeden Hieb präzise aus. Hundselfen halfen ihnen, indem sie ihnen den Weg frei hielten.
    Als ihre kleine Gruppe aus dem Studio entkommen war, hatten sie eine Dreiecksformation beibehalten, aber nun gesellte sich Ani nach hinten zu Seth. Ohne dass sie sich absprechen mussten, behielt jeder seine Straßenseite genau im Auge. Seth machte weder Anstalten, ihr Gebiet mit zu überwachen, noch versäumte er es, sein eigenes genau im Blick zu behalten.
    Für einen Elf, der nicht zum Rudel gehört, gar nicht schlecht.
    Während sie sich von der Kampfzone entfernten, wirkte Seth ebenso besorgt über Devlins Zustand wie sie selbst.
    Warum? Dass Seth Rabbit beschützte, ergab Sinn: Sie waren in gewisser Weise befreundet. Dennoch schien er ebenso auf Devlin aufzupassen.
    »Lass mich dir helfen«, sagte Seth ruhig. »Devlin?«
    »Nein.« Devlin schaute Seth nicht einmal an. »Sei still!«
    Devlins Anspannung ließ Ani vermuten, dass es bei dem unausgesprochenen Thema nicht um den Schutz der Gruppe ging. Als sie an einigen Sterblichen vorbeikamen, war Ani froh, dass alle außer Rabbit einen Zauber überwerfen konnten, um das viele Blut und die Wunden zu verbergen. Und der in der Mitte laufende Rabbit wurde aufgrund seiner Position ohnehin kaum beachtet.
    Die wenigen Elfen, an denen sie vorbeikamen, starrten sie entweder mit offenem Mund an oder nahmen schnell Reißaus. Blutverschmierten Dunkelelfen zu begegnen war nichts Ungewöhnliches, den Geliebten der Sommerkönigin in der gleichen Verfassung anzutreffen schon – ebenso wie es ihnen eigenartig erscheinen musste, dass der Assassine des Lichthofs in Gesellschaft von Hundselfen unterwegs war. Hätten sie nicht so viele Sorgen und Ängste gequält, wäre Ani über die Reaktionen der Elfen belustigt gewesen.
    Sie folgte Devlin schweigend und wartete unterdessen auf Nachricht von ihrem Vater. Selbst auf diese Entfernung spürte sie die Verbindung zur Meute. Sie sprach nicht mit Gabriel, aber spitzte die Ohren, da sie wusste, dass er sie warnen würde, sollte der Meute irgendeine von Bananachs Elfen entkommen.
    Dann blieben Devlin und Seth stehen. Sie waren auf einem Friedhof am Rande von Huntsdale angekommen, auf dem Ani schon so manche Party gefeiert hatte.
    Seth warf wieder einen besorgten Blick auf Devlins Arm. Er blutete noch immer, wenn auch nicht mehr so stark.
    »Lass mich dir helfen«, bot er erneut an. »Du brauchst Blut.«
    »Nicht hier.« Devlins Gesicht war von einer dünnen Schicht Schweiß überzogen. »Ich kann noch warten.«
    »Lass …«
    »Nein!«, knurrte Devlin. Ein

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