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Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht

Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht

Titel: Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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Gesicht, das du zu deiner Unterhaltung ins Leben gerufen hast. Nicht mehr.« Rae hoffte dadurch, dass Elfen von den Lippen eines anderen die Wahrheit zu hören erwarteten, Zeit zu gewinnen. »Wenn es dir lieber ist, verschwinde ich.« Sie drehte sich um, als wollte sie gehen. »Dies ist dein Traum.«
    »Bleib stehen!«
    Rae hielt mitten in der Bewegung inne, setzte ihren Weg dann aber fort, da sie sich plötzlich sicher war, dass es tatsächlich das Klügste war, einfach weiterzugehen.
    Im Bruchteil einer Sekunde erschien Sorcha direkt vor ihr. »Du sollst stehenbleiben, hab ich gesagt.«
    »Du kannst Träume nicht kontrollieren, Sorcha«, flüsterte Rae. »Du kannst hier nicht alles bestimmen.«
    »Aber im Elfenreich.« Ihr hochmütiger Blick erinnerte Rae so sehr an Devlin, dass sie sich fragte, warum sie Sorcha nicht sofort erkannt hatte.
    »Aber wir sind gar nicht wirklich im Elfenreich. Träume gehören nicht dazu.« Rae lächelte Sorcha so sanftmütig wie möglich an. »Es gibt Sterbliche – Seanchais, Geschichtenerzähler – mit der Fähigkeit, Träume zu verändern. Aber du? Du bist einfach nur eine ganz normale Elfe in meinem Land der Träume.«
    »Dann bist du also keine ganz normale Elfe.« Sorchas Augen prägten sich offenbar jedes Detail von Raes Erscheinungsbild ein. »Wer hat dich vor mir versteckt?«
    »Niemand«, log Rae. »Ich war schon immer hier. Du hast dich bisher nur nie für mich interessiert.« Und damit schlüpfte sie aus dem Traum zurück ins Elfenreich, bevor die Königin des Lichts gefährliche Geheimnisse aufdecken konnte.

Fünfzehn
    Noch Stunden, nachdem sie Bananach verlassen hatte, war Ani aufgewühlt – was durch die Tatsache, dass ihr jemand folgte, nicht gerade besser wurde. Vielleicht hat Bananach mich ja nur ziehen lassen, um herauszufinden, wohin ich gehe? Ani war sich nicht sicher. Die Fenster des schweren Wagens, Modell Plymouth Barracuda, waren so stark getönt, dass sie den Fahrer nicht erkennen konnte. Wohl aber konnte sie sagen, dass ihr Verfolger arrogant sein musste. Jemanden in einem solchen Schlitten zu verfolgen, sprach Bände über die Persönlichkeit des Fahrers. Bei einer Elfe wäre eine solche Art der Selbstsicherheit und Selbstgefälligkeit nicht überraschend gewesen, aber die meisten fuhren kein Auto. Das kam für sie wegen des vielen Stahls nicht in Frage, und sich extra einen Wagen aus elfenfreundlichen Materialien anfertigen zu lassen war albern.
    Ein paar gibt es allerdings.
    Sie versuchte sich die wenigen Elfen in Erinnerung zu rufen, die schöne Autos verlockend genug fanden, um sich stahlfreie Exemplare bauen zu lassen. Die Liste war nicht lang. Elfen verwendeten meistens ein mit einem Zauber belegtes Wesen, das wie ein Motorrad aussah, oder ließen sich mit Hilfe von Magie und irdischen Materialien ein Auto konstruieren. Aber so eins wie diesen Barracuda konnten sie gar nicht erschaffen. Der Motor brummte vor kaum zu bändigender Energie so laut, dass der Wagen zu beben schien, während er hinter ihr herkroch.
    Sie bog in eine schmale Straße ein. Nein, das ist kein Elf . Es war wahrscheinlicher, dass ein Sterblicher den Barracuda lenkte. Mit einem Sterblichen konnte sie es aufnehmen.
    Er fuhr immer noch hinter ihr her. Der typische intensive Abgasgeruch fehlte jedoch, als der Wagen zu ihr aufschloss und schließlich hielt. Er stand mit laufendem Motor und summender Karosserie einfach nur da, ohne dass jemand ausstieg. Die Fenster blieben geschlossen.
    »Gut. Wenn du dich nicht von selbst zeigst«, sie ging auf das Auto zu, »dann machen wir es eben so.« Sie war jetzt neben der Fahrertür. Obwohl es ihr ziemlich verlockend erschien, Angst und Wut an jemandem abzureagieren, der dumm genug war, sich mit einer Tochter der Meute anzulegen, stieß sie noch eine letzte Warnung aus: »Du solltest mich echt nicht auf die Probe stellen.«
    Das Auto setzte nicht zurück, und der Fahrer stieg weder aus noch stellte er den Motor ab.
    Ani packte den Türgriff – und erstarrte. Das Material in ihrer Hand war gar kein reines Metall. Sie blickte durch die jetzt plötzlich durchsichtigen Fenster. Leer . Das Auto vor ihr war nicht von Elfenhand gemacht. Es war etwas weitaus Selteneres, etwas wie aus einem Kindermärchen, an die sie schon lange aufgehört hatte zu glauben.
    Ein reiterloses Ross!
    Der Wagen pulsierte unter ihrer Hand; es war wie ein Schnurren, das ihr durch ihren ganzen Körper fuhr.
    »Gehörst du mir?!«, fragte sie.
    Wir einander . Die Worte

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