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Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht

Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht

Titel: Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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ihren Arm direkt über dem Ellbogen und ging los, zwang sie, sich zu beeilen, um mit ihm Schritt halten zu können.
    Sie riss ihren Arm los. »Was soll das?«
    »Ich helfe dir über die Straße.« Er blickte sie böse an, weil ihm ihr Ton missfiel. Ihre Dreistigkeit war bisher ja ganz amüsant gewesen, aber wenn sie seinen Zielen zuwiderlief, war sie alles andere als unterhaltsam. »Die Fahrzeuge sind schnell, und du bist immer noch irgendwie sterblich. Ich bin nicht sicher, wie schnell Sterbliche …«
    »Ich bin eine Hundselfe .« Sie raste davon.
    Aus der Ferne konnte er ihre kampfeslustige Haltung erkennen. Das war gewagt, doch nicht unerwartet. Er hätte sie besser im Griff behalten sollen.
    Sie ist unbeherrscht. Das ist … Er erstarrte. Gedanken, Handlungen – alles um ihn herum schien einzufrieren, als er sah, dass Bananach hinter Ani auftauchte und ihren Arm um die Schulter der Hundselfe legte.
    NEIN.
    Bevor sein Einspruch ein vollständiger Gedanke werden konnte, stand Devlin schon vor ihnen. »Tritt zurück, Schwester.«
    »Was kriege ich dafür?« Sie umfasste Anis Schulter so, dass ihre krallenbewehrten Finger die Haut anritzten, nicht tief ins Fleisch, aber doch tief genug, um Spuren zu hinterlassen.
    Er hatte sich entschieden, sich von Logik beherrschen zu lassen. Und die Logik sagte ihm, dass es einen Weg geben musste, Ani sicher aus dem Griff der Kriegselfe zu befreien. Aber es war nicht Logik, die ihm seine Worte diktierte: »Sie gehört mir. Ich habe sie in meinen Gewahrsam genommen.«
    »Sie lebt.« Bananach rieb ihr Gesicht an Anis Haaren wie eine Katze; eine Geste, die an einer Rabenelfe seltsam aussah. »Das ist gut. Ich brauche sie im Zustand des Nicht-Totseins. Sie hat jetzt eine Mission. Nicht wahr, mein Welpe?«
    Ani blickte zu Devlin. Trotz ihrer Lage wirkte sie nicht ängstlich, und Devlin fragte sich flüchtig, ob sie wohl unter einer Art Behinderung litt. Er hatte diesen Mangel an instinktiver Angst bei einigen von denen beobachtet, die halb Elfe, halb sterblich waren. Hat sie keinen Selbsterhaltungstrieb?
    Da riss sie die Augen weit auf, als wollte sie ihm ihre Gedanken mitteilen. Devlin starrte sie an und bemühte sich zu verstehen, was immer sie ihm vermitteln wollte. Sie schürzte die Lippen und neigte fast unmerklich den Kopf. Ihr Blick schoss nach links.
    Auf dem Randstein neben ihm stand ihr Ross, das jetzt wieder wie ein Auto aussah. Sie schien dieses Tier als Waffe einsetzen zu wollen! Die Ergebnisse eines solchen Angriffs wären wahrscheinlich nicht besonders gravierend, aber er würde Bananach verstimmen und dazu führen, dass sie auf Ani losginge.
    Was zur Folge hätte, dass ich meine Schwester verletzen müsste.
    Devlin trat vor und schob sich zwischen Ross und Schwester. Er tat nicht immer das, was seine Mutter-Schwestern wollten, aber er hatte geschworen, sie, soweit es ihm möglich war, zu beschützen.
    Sogar vor mir selbst.
    Indem er wie ein Schutzwall so nah es ging an seine Schwester heranrückte, bewahrte er sie vor möglichen Verletzungen.
    Ani sah in wütend an.
    »Du hast Fehler gemacht. Schwestern wissen das.« Bananach reckte ihren Kopf nach vorn, so dass ihre Wange über Anis Gesicht strich. »Ich werde unsere Geheimnisse nicht ausplaudern.«
    Devlin wägte seine Worte genau ab. Er konnte Bananach nichts Falsches sagen. Ich wünschte, Rae wäre hier . Von ihr besessen zu sein, um auf diese Art eine Lüge aussprechen zu können, wäre in diesem Moment von unschätzbarem Nutzen gewesen.
    »Du wirst auch keine Geheimnisse verraten, nicht wahr, kleiner Welpe?« Bananach drehte Ani herum, so dass sie sich gegenüberstanden. »Du wirst an unseren Hof gehen. Er kann dir helfen. Ist das der Grund, wieso du gekommen bist, Bruder? Um zu helfen?« Bananach sah über Anis Schulter hinweg zu Devlin.
    Er erwiderte ihren Blick. »Ja, ich bin gekommen, um zu helfen.«
    Bei den meisten Elfen hätte Bananach Druck ausgeübt, hätte auf einer klareren Ausdrucksweise bestanden – doch ihn ließ sie gewähren. Sie glaubte ihm. Bananach küsste Anis Stirn. »Vertraue ihm, Kleines. Er ist klug.«
    Ein Teil von Devlins lange unterdrückten Gefühlen wand sich bei diesen Worten. Bei allem, was sie getan hatte, war sie noch immer seine Schöpferin. Sie heute zu verraten – so wie Sorcha vierzehn Jahre zuvor – setzte ihm zu.
    Für dich, Ani.
    Besagte Elfe wich von Bananach zurück, warf Devlin einen Blick zu, dann ging sie zu ihrem Ross. Ihre Hand zitterte, als sie den

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